H.S. Wenn Deiner Lieder dunkelwarme Laute Wie Glockentöne weich ans Herz mir drangen, Bis meiner Seele starre Hüllen sprangen Und Thrän' auf Thräne trotzig niederthaute, Und wie ich dann in wonnig-süßem Bangen, In heiliger Scheu zu ...
Kaiser Wilhelm I. geboren Schwül war die Zeit und dunkel, – lang erloschen Das Auge Friedrichs, das, ein heller Stern, Lang über seinem Preußen Wacht gehalten: – Vom Westen Wetterleuchten, drohend, grell –: Da ward, Frau Königin Luise, dir ...
An P.B.-H. Du bist ein stiller See im Hochgebirg. Wenn klarer Himmel freundlich in dich schaut, so ruht dein Spiegel lauter bis zum Grund. Doch wenn ein unverseh'ner Wind dich trifft, so überläuft ein schmerzhaft Zittern dich ...
An H. Kurtz Sei mir, Dichter, willkommen! denn dir hat wahrlich die Muse Heiter Lippen und Stirn und beide die glänzenden Augen Mit unsprödem Kusse berührt, so küsse mich wieder!
An S.H. Mosenthal (Nach Durchlesung seines Trauerspiels "Orsini") 1 Was mich an deinem Gedichte hat erfreut? Die gebildete Sprache in verwilderter Zeit. 2 Und wäre wahr der Kritiken jede, Dein Werk hat mich dennoch erfreut, ...
Ueber Marx H. tod Ach weh! ach wunder! Marx der prasser, der keinen tag kont nüchtern sein, noch auch ersaufen in dem wein, erdrank, doch voll wein, in dem wasser.
Von H. Witzleeren Es ist kein mädlin in der stat, das Witzleer nicht wert und lieb hat, spricht er, ob wahr, kan ich nicht wissen; das aber kan ich wol vergwissen, daß keine jungfrau in der stat ...
An die N. Deutschen Sie haben mich nie verstanden Und verstehen mich jetzt noch nicht; Es gibt in den deutschen Landen Viel Dichter – doch kein Gedicht.
I Von schönsten wesen wünscht man einen spross Dass dadurch nie der schönheit rose sterbe: Und wenn die reifere mit der zeit verschoss Ihr angedenken trag ein zarter erbe. Doch der sein eignes helles auge freit Du nährst dein licht ...
König Langohr I. Bei der Königswahl, wie sich versteht, Hatten die Esel ... ... Da jauchzten die Esel, die jungen und alten; Sie riefen einstimmig: »I-A! I-A! Es lebe der König! Hurra! Hurra!«
Zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I O Kaiser Wilhelm, wir gedenken ... ... Volk – Kaum zwei Jahrzehnte nur nach solchen Taten! – Zertrümmern woll'n dies Reich, sich selber schänden Und die Germania auf dem Niederwald ... ... , solcher Niedertracht, Dann woll'n wir dein, o Kaiser Wilhelm, denken! Als zweimal dich die ...
An H. Martin Opitzen, teutschen poeten Jedem mein ohr, hand, mund schier müd, die schwere plagen die diser grosse krieg mit schwert, pest, hunger, brand und unerhörter wut auf unser vatterland ausgießet, ohn ablaß zu hören, schreiben, klagen: ...
Simplicissimus I. Der eine kann das Unglück nicht, Der andre nicht das Glück verdauen. Durch Männerhaß verdirbt der eine, Der andre durch die Gunst der Frauen. Als ich dich sah zum erstenmal, War fremd dir alles galante Gehöfel ...
An O.H. Schönhuth, Herausgeber des Nibelungenliedes und verschiedener Volksbücher. Bei der Geburt seines ersten Töchterchens Das Neugeborne spricht: Herr Vater, gebt Euch nur zufrieden! Ich kann ja wahrlich nichts dafür; Ein Mädchen hat Euch Gott beschieden ...
H.S. Auf das empfindsame Volk hab ich nie was gehalten, es werden, Kommt die Gelegenheit, nur schlechte Gesellen daraus.
H.W. Schön erhebt sich der Aglei und senkt das Köpfchen herunter. Ist es Gefühl? Oder ists Mutwill? Wir wissen es nicht.
Die getreu e In dem hohen ton Fritz Katners. 14. mai 1544. 1. Uns schreibt von hoher liebe der geschichtschreiber Xenophon, nachdem und gar vertriebe künig Cyrus aus seinem tron Tigranem aus Armeniam, Nachdem er ...
G.d.Z. Dich, o Dämon! erwart ich und deine herrschenden Launen, Aber im härenen Sack schleppt sich ein Kobold dahin.
A.d.Z. Auf dem Umschlag sieht man die Charitinnen, doch leider Kehrt uns Aglaia den Teil, den ich nicht nennen darf, zu.
Auf. N.N. A. Acch Nachbarinn, der Kummer bringt mich um; ... ... Ein Bösewicht, der Henker lohn ihm drum, Hieß kürzlich mich mit Züchten eine H** B. Wer war es denn? A. ...
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Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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