... wieder huldvoll gegen mich, als heut sie mir vorüberkam; Sie gab mir einen flücht'gen Blick, doch ging so schnell, wie sie genaht, Und barg vor allen, daß an mir geübt sie diese gute Tat ...
... 195. Die laue Liebe ist ein Feuer, das ohne Glanz und Wärme brennt. Wollt ... ... den echten Verliebten erkunden, so wißt: ein solcher ist nur der, Der Monde, Jahre, zu allen Stunden, ...
... Dies flücht'ge Leben, was verschlägt's, ob's süß ist oder herbe? Wer sterben muß, gleich kann's ihm sein, ob hier, ... ... sollen, Nach unserm Tode mag der Mond, solang er Lust hat, rollen!
242. Wie lang uns willst du, unwissender Mönch, ... ... Bewohner der Schenken; Du heuchelst und betest den Rosenkranz und übst Verleumdung und Tücke, Indessen, den Becher in der Hand, wir unserer Wonnen gedenken.
305. Lieg' ich im Rausch, so wüßt' ... ... Abgrund rollte. Mich selbst verpfändet' ich für Wein erst gestern in der Schenke; Da sprach der Wirt: »Ein sichres Pfand! das liegt doch fest, ich ...
232. Ich lodre hoch in Liebesglut zu einer ... ... Laut spricht mein Herz, allein der Mund bleibt stumm und ringt umsonst nach Tönen. O Himmel! ist auf Erden je so seltsam was gesehen worden? Verdurstend, lechzend ...
... hier die Waschung gehalten, Verloren bin ich nun doch einmal; so bleib es denn ... ... Bring Wein! bring Wein! der Scham und der Scheu hab' ich mich doch entledigt, Und meinem Ruf stellt nichts mehr her, er ist zu ...
... 290. Chijam! wie durch einen Vorhang ist das Weltall dir verschlossen, Aber eins erkennst du, ... ... sonst dein Auge zu: In der Schöpfung großem Becher, den der Ew'ge vollgegossen, Eine der Millionen Blasen, die drin schwimmen, nur bist du.
... du mich aus Wasser und Erde geformt, so hab' ich gelebt, was kann ich dafür? Ob niedrige Wolle, ob ... ... mich gewebt, was kann ich dafür? Mir im voraus auf die Stirne schon geschrieben hast du mein Lassen und Tun, Drum ob ich böse Taten verübt, ob Gutes ...
... in des Töpfers Werkstatt sah ich hundert Krüge stehn Und mir war, durch ihre Reihen ... ... Geflüster gehn: »Selber war ich einst ein Töpfer. – Ich, zum Kruge jetzt verwandelt, Einst von dir, dem Warenhändler, hab' ich Krüge eingehandelt.«
321. Wer wohl das wechselnde Geschick der armen Menschenwelt erwägt, Ihm ist es gleich, ob fröhlich er die Zeit verbringt, ob Kummer trägt; Sag an, wenn man zu guter Letzt im Erdenschoße dich begräbt, ...
... 102. Wie lang noch über was ich bin soll sich mein armer ... ... Wie lang noch von Enthaltsamkeit und Mäßigung mir wollt ihr sprechen? Ich weiß nicht, ob den Atemzug, den jetzt ich tue, auszutun Vergönnt mir ist; solang ich's ...
... O Gott, wenn du barmherzig bist, wie das der Gläub'ge von dir sagt, Was hast den ersten Sünder du denn aus dem Paradies gejagt? Daß du an Fromme Gnade schenkst, nicht nenn' ich das barmherzig sein; Wer sich Erbarmer heißen läßt, ...
270. Wie lange willst du Götzendienst noch mit dir selber treiben? Bei diesem Brüten über Sein und Nichts wie lang noch bleiben? Trink Wein! ... ... strafen! – Dies Leben, das mit Sterben schließt, im Rausche zu verschlafen.
... ist blind; Nicht kennt ein Fremder dich so gut, wie wir, die deine Freunde sind. Du hast gesagt: »Wer Sünden tut, der soll einst in der Hölle brennen;« Doch geh! sag einem andern das, nicht solchen, die ...
... O fände irgendwo das Herz nur eine Ankerstätte! O daß der Mensch zum mindesten die eine Aussicht hätte, Einst – ... ... dahin auch zehn Jahrtausende verfließen – Gleich diesem Rasen neu dem Schoß der Erde zu entsprießen.
184. Wer ein Brot besitzt, sein Leben nur zwei Tage lang zu fristen, Einen Krug, mit dem er Wasser schöpfe, wenn er Trank begehrt ... ... möcht' er andern dienen, die in Hoffart stolz sich brüsten Und doch nichts als seinesgleichen, ...
... 258. Ganz unwert bin des Himmels ich, und auch die Hölle will mich nicht, ... ... mag. Ein Ketzer, ein Verworfener, ein heil- und glaubensloser Wicht, Nicht denken kann ich, was mit mir geschehen soll am jüngsten Tag.
... leisen Schrittes wandeln! Laßt den Turban, das Gebetbuch uns für Rebensaft verhandeln! Doch wenn an der Koranschule uns der Weg vorüberführt, Schnell nur, schnell, daß wir nicht hören, was der Mufti dort doziert!
... . Jüngling, auf! der Freude jage nach bei ihrem Flug, dem raschen! Fülle mir den Becher! Siehe! wie der Himmel sich erhellt! Später ... ... nie mehr haschen, Diesen Augenblick, den flücht'gen, in dem großen Nichts der Welt.
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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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