273. Nicht hoffe heute auf den nächsten Tag! Ein Tor ist, wer an ihn nur denken mag. Den Atem nütze, den du eben tust, Denn bald vielleicht stockt ...
314. Wohl oft schon schwur ich, zu bereun; allein Im Rausche muß es wohl gewesen sein; Bald kam der Frühling, Rosen in der Hand, Und riß entzwei mein härnes Bußgewand.
145. Von allen, die die ganze Welt bereift Und jedes Land durchforscht und alle Meere, Ich wüßte nicht, daß einem nur im Geist Der Dinge Rätsel klar geworden wäre.
161. Heut ist der heiligste Fastentag, Drum sorge, daß größer dein Weinglas sei, Und leerst du sonst eins, heut leere zwei! Kein Fest, das sich diesem vergleichen mag.
313. Sieh, wie der Mond die Nacht zerteilt! bei seinen Lichtstrahlen froh uns wollen wir ergehn; Ach! oftmals noch wird er auf Erden scheinen, Allein vergebens nach uns beiden spähn.
316. Mit der Welt wie sie ist – so lautet mein Rat – Dich abzufinden mußt du sinnen; Nur mit den Karten, die einer hat, Vermag er das Spiel zu gewinnen.
193. Oft wider Gott wohl hab' ich gefehlt, Doch wenn mich noch immer die Hoffnung beseelt, Er werde mir huldvoll sein, so ist's, Weil ich ihn nie mit Gebeten gequält.
214. Als eine Nachtigall im Gartenhain Die Rosen schaute und den Becher Wein, Sprach sie zu mir: »Versäumst du diese Zeit, O Freund, so holst du nie sie wieder ein.«
282. Statt eitles Gerede zu pflegen, kredenzt mir Wein Und werd' ich wieder in Erde zerfallen sein, So formt aus mir einen Ziegelstein Und in die Wand der Schenke mauert ihn ein!
298. Nur Gram und Tränen, welche rastlos rinnen, Gab uns das kurze Weilen auf der Welt; Nichts, was uns dunkel, ward uns aufgehellt, Und unter Seufzen gehn wir nun von hinnen.
164. O Herr! schenk meiner Seele, meinem armen Von Gram gebeugten Herzen schenk Erbarmen! Verzeih dem Fuß, der mich zum Weinhaus trägt, Der Rechten, die das Glas zum Mund bewegt!
198. Laßt genießen uns jedwede Spende, Die das Schicksal bietet! bald ja nun Ohne Wein und Lieder, ohne Ende Müssen Staub in Staub wir drunten ruhn.
243. Jetzt, wo die Rosen ihre Knospen brechen, Beim Lied der Nachtigallen laßt uns zechen Und uns beim Weine, funkelnd wie Rubin, Für die vergangnen Qualen rächen!
151. Gönnt mir, mit dem Liebchen im Gartenrund Zu weilen bei süßem Rebengetränke, Und nennt mich schlimmer als einen Hund, Wenn ferner ans Paradies ich denke!
277. Lang wurden Irems Garten und Palast Und Dschemschids Becher von Rubin zu Staube; Doch manches Lusthaus lädt dich noch zur Rast Und flüssiger Rubin tropft aus der Traube.
326. Seit meinem Götzen ich das Herz geschenkt, Hat sich zum Schlimmen alles mir gewandelt; Sie haben meinen Ruf in Wein versenkt Und für ein Liedchen meinen Ruhm verhandelt.
330. Nicht um den Weltlauf gräme dich du! So wird ein fröhliches Leben erzielt. Mit dem, was du hast, zufrieden sieh zu, Wie mit den andern das Schicksal spielt!
331. Was ist euch die Seele von Sorge beklommen, Ihr, die ihr die Kürze des Lebens betrauert? Denkt! hätte die Freude den andern gedauert, An euch nie wäre die Reihe ...
281. So viel der Weisen auf Erden auch aufgetreten Und neue Lehren auf die alten gepfropft, Man hat sie hinausgeworfen als falsche Propheten Und ihnen die Münder mit Erde gestopft.
309. Einst werden zu Staube meine Glieder, Der Staub wird zu Krügen verwandelt sein; Doch, füllt man diese Krüge mit Wein, Aufleben dann werd' ich vor Freude wieder.
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