131. Dem Brüten über dieses Sein, ich rat' euch, daß ihr ihm entsagt, Und mit Gedanken solcher Art euch, Freunde, nicht mehr nutzlos plagt; Sucht zu zerstreun euch und seid froh! Denn, als der ganze Erdenkram Erschaffen wurde, hat ...
Der 131. Psalme Domine nō est exaltatū, etc. Ein Lehr Psalm, allein auff Gottes barmhertzige gnad, nicht auff eigene angemaßte kräffte zubauen. 1. Herr, mein hertz ist hochfahrend nicht, hab kein stoltz aug noch hoch gesicht, ...
Psal. 131. Domine non est Ein lere, Daß wir alleyn auff Gottes wort sehen, seiner hülff gewarten, nit auff eygne frommkeyt bawen sollen. 1. Herr, wenn mein hertz recht vberdenckt mein ellend sündtlich leben Darinn ich gantz vnd ...
131. Auf den Veit Veit ist ein witz'ger Kopf, und zählet sechzig? – Mein! Er hat noch lange hin, ein kluger Kopf zu sein.
131. Von mir selbst Ich kan es noch nicht thun, daß ich mich solte stellen Hin zur Poeten-Rey; ein Urthel mag vor fellen, Der selbst ist ein Poet mit recht und durch die Kunst; Fellt dieses nun für mich, so ist ...
131. Die heutigen Schuhe Schuh halb länger als der Fuß, wozu solln sie nütze seyn? Jungfern solln, ihr wist wol, was, (lacht nicht!) ihnen bilden ein.
XXVII. Liebesgespräch. Mädchen. Helenen, klug wie sie war, hat Paris geraubt, auch ein Hirte! Hirte. Doch freiwillig geküßt hat Helena selber den Hirten. Mädchen. Weg mit der Hand . . . . . . . . . . . ...
Warum? Warum ich herzenskrank und wund Aus deinen Armen mich gerissen? Wohlan! so magst du nun den Grund Des schmerzlichen Beginnens wissen. Was aus dem stillen Paradies Dem lang ersehnten, mich getrieben, Was deine Näh' mich meiden ...
Freie Liebe Das Kiefernreis am Lodenhut, Im Mund den Maserstummel, Ein fester Stock, ein leichter Mut, Zielloser Heidebummel, Sie stand an Heiligenbildes Knauf Und hielt die Hände bettelnd auf – Schön war sie wie die Sünde. Ihr ...
Küß Einig süßes mündelein, röter dan ein röselein, das die sonn durch ihr ansehen macht aufgehen; lefzen übertreffend weit den thau, so die erden netzet, und mit fruchtbarkeit ergetzet in der süßen frühlingszeit. Mein liebreiches schätzelein ...
Guter Rath Du willst es; gut, so sollst du meine Lehren Zur Abfahrt auf die Reise hören. Du gehst jetzt in die große Welt, Und gleich zu gelten, Lieber, fehlt dir Geld: Denn Geld nur gilt, wie schon die ...
Das Kapellchen am See Ein Glöcklein hör ich klingen Wohl über den lauschenden See; Das will mir immer bringen Ein wonniges Glück und ein Weh. Ein Glück, weil es mich mahnet: »Fahr über, und glaube an mich; Was keine Erde ahnet, ...
Der feindliche Bruder, Seitenstück zu Schlegels feindlichen Brüdern in der Aglaja für 1821 Dem Schludrian und Schlendrian, Samt ihrem Vater lobesan, Ist noch ein Bruder: Schundrian, Sonst auch genannt: der Wetterhahn. Und wie der eine mit der Zeit, ...
Lover's Seat Im Abend sind wir steile grünbebuschte Dünenwege hingeschritten. Du ruhst an mich gedrängt. Die Kreideklippe schwingt ihr schimmerndes Gefieder über tiefem Meere. Hier, wo der Fels in jäher Todesgier ins Leere Hinüberlehnt, sind einst zwei Liebende ...
43. Petrarch Ein Gedicht aus seinen Liedern gezogen. Vorbericht Man wird hoffentlich nicht verlangen, daß ein Dichter den ängstlichgetreuen Geschichtschreiber machen, und den Faden der Geschichte nie verlassen soll. Sollte sich auch für diese Kleinigkeit ein Zoilus finden, so will ich, um ...
Mondscheinlied Träuft vom Himmel der kühle Thau, Thun die Blumen die Kelche zu, Spätroth sieht scheidend nach der Au, Flüstern die Pappeln, sinkt nieder die nächt'ge Ruh. Kommen und gehn die Schatten, Wolken bleiben noch spät auf Und ziehn ...
Das Singen Chloe an Thyrsis. Ich singe, weil du es begehrst, Und singe gern, weil du es gerne hörst: Denn dir wünsch ich vor allen, Mein Thyrsis, zu gefallen. Doch Thyrsis, sprich! was soll ich ...
Das Geisterhaus Das Geisterhaus, das aus Gerüchen aufgebaut, Oft nah, daß ich neu wohne in längst Altem. Dort wusch man einst die Leiche meiner Mutter, Im Garten lernten mich die Blumen kennen, Die Gartenblumen, die besonnen blühen. Und draußen stand behaglich ...
Fülle des Lebens Dein Stern erglänzt in Auferstehungsfrühen, Dein Schicksal treibt, als Opfer sich zu spenden, Durstige Flamme, kühn, sich zu verschwenden, Wie Laubgerinnsel, die im Herbstwald sich verglühen. In Fernen sind die Hölzer schon geschichtet, Den Leib zu neuer ...
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»Ein ganz vergebliches Mühen würd' es sein, wenn du, o lieber Leser, es unternehmen solltest, zu den Bildern, die einer längst vergangenen Zeit entnommen, die Originale in der neuesten nächsten Umgebung ausspähen zu wollen. Alle Harmlosigkeit, auf die vorzüglich gerechnet, würde über diesem Mühen zugrunde gehen müssen.« E. T. A. Hoffmann im Oktober 1818
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