NACHTHYMNE Dein auge blau · ein türkis · leuchtet lange Zu reich dem Einen · ich verharre bange. Den kiesel tröstet deines kleides saum. Kaum tröstet mich ein traum. Die alten ...
An eine Dame in Trauer Vom Grabe deines treuen Mannes Ist noch die Schaufel feucht; O Weib, o nichts von einem Weibe! Dein Aug ist nicht mehr feucht? Hinab! zuchtloses Blut der Wangen! Ins Herz, du Schandeborn! ...
O sei gesegnet Du bist nicht falsch, wie alle noch, ... ... des Lichts, – o sei gesegnet! O sei gesegnet tausendmal für deines Sinnes edle Klarheit, für jede Tat voll Mut und Kraft, für ...
[Ulmenbäumchen, jung und zart] Ulmenbäumchen , jung und zart, ... ... Garten Auch der Gärtner warten. Ulmenbäumchen wird zum Baum Hier in deines Gartens Raum, Und dann will es vor den Stürmen Rauher Zeit ...
Für die sieben Tage Sprich, liebes Herz, in deines Tempels Mitten, Für sieben Wochentage sieben Bitten. Zum ersten Tag: Laß deine Sonne tagen Und Licht verleihn der Erd' und meinen Schritten. Zum zweiten Tag: O laß nach dir mich ...
1. Kunst und Natur Heute dein einsames Tal durchstreifend o trautestes Kloster ... ... verödeten Grund, Dem du die mächtigen Quader verdankst und was dir zum Schmucke Deines gegliederten Turms alles der Meister verliehn. Ganz ein Gebild des fühlenden Geistes verleugnest ...
Kastor an Pollux über seine Zukunft Sei unsterblich, weil zum Mutterschoße Frei ein singend heller Schwan Führte deines Lichtes Bahn, Sterblich lag ich doch in selbem Schoße. Fühlte auch Prometheus Himmelfunken Frühlings überm Herzen ziehn, Daß mir Stirn ...
[Ach Gott wie gnädig hast du doch] Ach Gott wie gnädig ... ... Bishero deine Kirche noch In Unserm Land erbauet; So daß man deines Nahmens Ehr Und deines Wortes reine Lehr Hat überall geschauet. In dem des grimmen Krieges ...
Wenn deine Arme sich ausbreiten Wenn deine Arme sich ausbreiten, leuchtet mein Blut und schlägt Feuer. Der Duft deines Haares trägt meinen Verstand fort. Wär' ich dein Haar, warm an dir gewachsen, Ich würde dir auf Brust und Schoß fallen Und immer ...
... Sei uns willkommen, Dichterkind, An deines Lebens goldner Pforte! Wohl ziemen dir zum Angebind Sich Lieder ... ... Reich der Liebe. Was einst als Ahnung, Sehnsucht nur Durchdrungen deines Vaters Lieder, Das sinkt von sel'ger Himmelsflur Als reiches ...
... des Himmels! Preis dem lieblichen Glanz Deines Lächelns, der alles begrüßet und alles erfreuet! Trüb in Schauern und ... ... Höhe die Hügel; Süßer atmet die Luft; Alle Fluren baden in deines Angesichts Abglanz Sich, und es wirbelt der Chor Des Gevögels aus ...
... es sanft in deinen Arm, An deines Herzens Schwelle. Leg' still es, wo dein Busen bebt, ... ... deiner milden Augen Licht, Laß zu mir niederdringen. Und in deines keuschen Schoßes Hut, Sollst du dein Kindlein schaukeln, Daß deine ...
Mahmud der Gasnevide Vor Mahmuds Thron kniet Nureddin: »O Padischah! ich fordre Recht! Ein Krieger deines Hofes hat ruchloser Unbill sich erfrecht! Aus meiner Wohnung, meinem Bett trieb der Verfluchte mich heraus Und schwelgt mit meinen Weibern nun, als wäre ...
Der Tod und der Müde »Von der Brücke hinunter ... ... deine Blicke mit sich fort ziehen, deren Wellen um Wellen ein Stück deines Willens davonführen, bis er ganz dir geraubt, und dein Leib ...
Morgen und Abend sind bunte Wände Habe kaum noch Raum für alle ... ... zeigt mein Blut Unruh' und ein bös Gesicht, Neigt sich nur die Falte deines Kleides einem anderen zu. Morgen und Abend sind bunte Wände, Frische ...
Von der Vermählung der Seelen mit Christo Wer bin ich, Jesu ... ... Daß du dich selbst mir gibst zu Theil Und hälst mich wie für deines Gleichen? Du bist ja Herr, und ich bin Knecht, Ich ...
[In's Grübchen deiner Wange fiel die Seele mir] In's Grübchen deiner Wange fiel die Seele mir; Da langte sie nach deines Haares Schlängel-Zier. Ach, armer Jussuf! Da du aus der Grube ...
Aus der Ghaseleefabrik Ob es die Locken lockend, Augen auch, Die Lippen seime? weiß ich ganz und gar nicht. Ob ich im Strahle deines Angesichts, Im Wellenbade süßen Redeworts, In Liebe taumle oder Trunkenheit, Wach ...
[Die Krankheit, die sich bald als Schein ergeben] Die Krankheit, die sich bald als Schein ergeben, In deines Volks Empfindung war sie wahr. Drum bringen wir, als neuerwacht zum Leben, Dir kindisch unsre Angebinde dar.
Künstlerlied Aus den »Wanderjahren« Zu erfinden, zu beschließen Bleibe, Künstler, oft allein, Deines Wirkens zu genießen, Eile freudig zum Verein! Dort im Ganzen schau, erfahre Deinen eignen Lebenslauf, Und die Taten mancher Jahre ...
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Wenige Wochen vor seinem Tode äußerte Stramm in einem Brief an seinen Verleger Herwarth Walden die Absicht, seine Gedichte aus der Kriegszeit zu sammeln und ihnen den Titel »Tropfblut« zu geben. Walden nutzte diesen Titel dann jedoch für eine Nachlaßausgabe, die nach anderen Kriterien zusammengestellt wurde. – Hier sind, dem ursprünglichen Plan folgend, unter dem Titel »Tropfblut« die zwischen November 1914 und April 1915 entstandenen Gedichte in der Reihenfolge, in der sie 1915 in Waldens Zeitschrift »Der Sturm« erschienen sind, versammelt. Der Ausgabe beigegeben sind die Gedichte »Die Menscheit« und »Weltwehe«, so wie die Sammlung »Du. Liebesgedichte«, die bereits vor Stramms Kriegsteilnahme in »Der Sturm« veröffentlicht wurden.
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