Die Insel Die umschlingende Fluth scheidet vom Weltgeräusch! Darum lockte mich stets deiner Gestade Ruh' Und die Dämmrung, o Insel, Deines duftenden Erlengangs. Wo, durch zackigen Tuff, unter der Eiche Schirm, ...
An Hermine Villinger Ganz nach rechter Dichterart Ist in deines Wesens Fülle Ernst mit Heiterkeit gepaart. Leicht dein Sinn und fest dein Wille, Klar dein Blick und frisch dein Mut, Dein des Herzens tiefe Glut. Während wir auf ...
Vierte Klage 1 Klagen will ich. Du gönnst ... ... hörest mich, Winterhain! Denn bist du nicht selber ein Kläger? Ein Kläger deines abgefall'nen Laubes Ein Kläger deiner ausgestorb'nen Schatten! Zwar dein Klagen ...
In der Frühe Die Silhouette deines Leibs steht in der Frühe dunkel vor dem trüben Licht Der ... ... , wie dein sachter Schritt im Treppenhaus verklingt, Bin wieder im Geruche deines Körpers eingesperrt, der aus den Kissen strömend warm in ...
Erster Traum Tochter des schönsten Rosenstockes! Einsam Stehst du noch ... ... der Sohn des Liedes dich vorüber Unter dem Abendwinde, dann umwallt ihn Deines Geruches süße Fluth. Er seufzet: Immer noch einsam! Aber um ...
Ermutigung Sei nur getrost! Was auch geschieht, Werd' an ... ... Bleibt kein anderes Heil, Als zu vertrauen dem Dämon, Der deines Schiffleins Steuer Lenkt mit eigenwilliger Hand. Ob er es führt zum ...
Die Gedenktafel (Meinem Bruder) Du wolltest, jung ... ... Paläste baun und Tempel, Und sehntest dich, ein Haus zu sehn Mit deines Geistes Stempel. Was dir der Gott an Schönheit gab, Das liegt ...
... liebe Seel', entzünde dich, Daß Leiden deines Herren, Die plagen, welch' Ihm grausahmlich Sein' edle Glieder ... ... Den Kindern dieser Erden Vergebung aller Sünd' und Schuld, Auch deines Vatters Gnad' und Huld Durch ein so bitters sterben Gantz ...
An Ossian Dich sah ich, Ossian, König der Gesänge! ... ... Auch das zartlockige Fräulein Steht neben dir, Mischt Tränen in den Tod deines Oskar. Sanft wie der Abendtau Sich in die goldnen Strahlen ...
Auferstehung Wenn sich Deine starren Züge Zerren in der Seele Qual, Wenn Dir Deines Daseins Lüge Aufersteht mit einem Mal, Wenn sich Deine Glieder bäumen, Trotzig, in verbiss'ner Wut, Aufgeschreckt aus Wonneträumen, Knirscht und ...
... Was hemmst du, o Held, den Lauf deines Hengstes. An den Sattelgurten rinnt ihm der Schweiß, Sein Hals ist ... ... zerstoßen. Sursum corda! Was hältst du, o Freund, die Hand deines Weibes. Sie ruht weiß und kalt und tot, und so schwer, ...
... rüsten! Des Tigers grimme Klauen Zerreißen deines Frühlings Blumenauen; Der Banden all' entlassen, Wankt alles, wogt und ... ... Volk erlösen. Der Ehre treu, dem Rechte, Sind dennoch jetzt auch deines Volks Geschlechte; Vereine du nur wieder Zu einer Treue Bund die ...
Äffchen Nach Albert Giraud Deine Augen, deine lieben blauen ... ... Glanzes, drinnen dennoch – flüchtig und verstohlen – mitten unter den frommen Mädchengedanken deines ruhig athmenden jungen Busens plötzlich ein neckisch Irrlicht flackernd aufspringt, deine Augen ...
Einem grollenden Dichter Du wandelst grollend durch das Weltgetriebe Und ... ... zu verachten. Kaum gut genug dünkt dich ihr Thun und Trachten Für deines Spottes scharfe Geißelhiebe. O daß der thöricht eitle Wahn zerstiebe! ...
Ueber einen kranz Die rosen, lieb, in deinem kranz ... ... hie deiner zart und glatten hand, und dan das güldinklare band muß deines krausen haars gold weichen. Wan nu, herzlieb, dir witz gnug wär ...
Sei demütig Rühme dich auf dieser Welt, Mensch! nicht deines eignen Lichts! Sonnen sind ob dich gestellt, Gegen die dein Schein ein Nichts. Kannst hier hoffen, glauben nur, Bitten, doch erzwingen nicht, Nicht verändert's ...
Der wahre Traum 1778. Eine Ballade. Wundersam, durch Dunkelheiten, Geht, allheilige Natur, Deines Zaubertrittes Spur; Ahnend folgen die Geweihten; Aber sieh, es irren, gleiten Klüglinge, die selbst sich leiten, Die des Dünkels Irrwischschein ...
Grabschrift Freust du dich deines Lebens, o Wandrer, so soll es mir lieb sein, Auch ich lebte, auch ich hab mich des Lebens gefreut.
Thränen An eine Freundinn Wie sanft naht jene Trauermelodie Mir durch des Abends leise Dämmerhülle. Aus Deines Tones wunderbarer Fülle Entquillt mir Trost in süsser Harmonie. Es schwebt die Stimme meiner innern Schmerzen Auf Deinen Saiten, und sie bringen mir, Herbei ...
Klagen Deines Haines Finsternisse, Oede Wildniss, sucht mein Schmerz. Lindrung, ach! und Ruhe gieße Dieses grauen mir ins Herz. Jeder Freude bin ich müde, Jedes Glück ist mir verhaßt; Hin ist meines Lebens Friede ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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