73. Auff Malprobum Malprobus ist ein Schelm und nam ihm eine Hure; Ey, recht! sagt alles Volk, daß diß ihm widerfuhre. Der Topff bekam also, wie schicklich, eine Stürtze; Geborgtes ward gezahlt; drum hat er keine Kürtze.
Auf eine schöne Sängerin in der Opera Wenn so viel Schönheit ... ... viel Anmuth lacht/ So sagt man/ daß Music aus Menschen Götter macht. Drum wenn anitzo noch die alten Heyden waren/ Sie würden/ Schönste/ dich vor ...
45. Auff Kitzligundam Kitzligunda Jungferschafft wolt ihr einmal dampffig werden, Weil sie nie kam in die Lufft, blieb nur immer bey der Erden; Drum so hat an einen Nagel sie sie neulich auffgehenckt, Klagt nur, daß ...
37. Welt auß nichts Kinder lieben ihre Mütter, als die Väter noch so sehr; Drum liebt Welt das nichts, die Mutter, auch als Gott, den Vater, mehr.
... Drachen Länger hier Gesellschaft machen? Drum der Schluß ist fest gestellt. Da Capo. Herz und ... ... dieser Marterhöhle, Wo ich ein Gefangner bin. Da Capo. Drum wohlan, Fort mein Fuß in Canaan! Fleuch Egyptens Brodt und ...
... ists, worauff ihr Ziel gesetzt hat alle Welt? Befrag ein Echo drum; was sagt sie? Höre! Geld. Was ist dann wol das Geld, das solche Liebe stifft? Geh! frag ein Echo drum; was sagt sie? Höre! Gifft. Ach ja! wer diese Gifft ...
47. Mit wenigem viel Dieweil der sechste Sinn schleust in sich ... ... alle Sinnen, Wolt alle Sinnen gern in einen bringen künnen Die schlaue Gellia; drum nimmt sie stündlich an, Was ihr den sechsten Sinn nur immer üben kan ...
52. Undanck gegen Gott Gott hat seinen Sohn gesand, uns zu retten auß der Noth; Noth hat seinen Sohn erbarmt, drum zu leiden bittren Tod; Tod wird schlecht von uns bedanckt, mehrentheils mit ...
54. Der säumige Mars Der Krieg geht langsam fort; die Pferde sind dahin; Drum muß er sein Geräth ietzund mit Ochsen ziehn.
Uber die denen Priestern in N. vor die Häuser gesetzte Findlinge Zur Tugend werden sie ins Wäysen-Hauß genommen. Die Huren müssen drum noch Schrifft belesen seyn/ Denn Jesus band den Priest- und Jüngern ein ...
84. Das Gesetz Moisis. Mars träget Stiefeln, die als Schuh was fester stecken; Drum ist er stets bereit auff Saamen zu erwecken Dem Bruder durch sein Weib, der Schwester und der Magd, Damit man spöttisch nicht Barfüßler zu ihm sagt.
31. Dienstag und Freytag Es hat durch unser Land sich alles umgekehret; Drum wundert mich der Brauch, daß der so lange wehret, Daß Dienstags noch und nicht man Freytags Hochzeit macht, Und mehr als göldnes frey das schwere dienen acht'. ...
11. Am Neuen Jahrs-Tage Ein ieder Tag erträgt sein ... ... Plag und Sorgen; Der Abend leistet nicht, was offt versprach der Morgen; Drum wüntsch ich diesen Tag, der nach sich zeucht ein jahr, Das nimmer ...
46. Ein menschlich Vieh Mancher kan nichts, weiß Vernunfft rühmlich nicht zu weisen, Suchet drum durch Unvernunfft, daß man ihn soll preisen.
17. Friede ist das beste Für großer Herren Mund gehört das Allerbeste, Mag leichte, wo sich von ein grober Bauer mäste. Der Fried ist eine Kost, die köstlich nährt und speist; Drum wird gemeiner Mann davon ietzt abgeweist.
72. From seyn ist schwer Das gute thun ist schwer, leicht aber böse leben. Drum weil die Welt ist alt und kan nicht schwer mehr heben, So pflegt sie sich zu dem, was leicht ist, zu begeben.
41. Die göldenen Soldaten Die Sonne geht in Gold, so sprechen unsre Bauern. Drum wird bei uns ihr Licht nicht mehr gar lange tauern. Mars starrt und rauscht für Gold; ihr Bauern, last das grämen; Die göldne Gleißnerei wil finstern Abschied ...
94. Geschmünckte Weiber Die Damen, die sich gerne schmüncken, ... ... selbst bedüncken, Daß wo Natur an ihren Gaben Muß etwas übersehen haben; Drum wo man Schmuck und Schmüncke schauet, Thut thörlich, wer der Farbe trauet. ...
24. Geitziges Reichthum Wer Geld nicht braucht, doch hat, warum dann hat er Geld? Drum, daß er etwas hat, das ihn in Marter hält.
14. Schale ist nicht Kern Was aussen heisset Schutz, ... ... . Diß lehrten uns drey Jahr, Es sey gar eigen wahr. Drum lerne, Landsmann, lern, Ob Schale sey der Kern.
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