Sechszigstes Sonett. Nie war ich, Donna, müd', um euch zu minnen, Noch werd' ich's seyn, weil ich am Leben bleibe; Vom eignen Haß doch nun an's Land ich treibe, Und Unlust bringt der Thränen endlos Rinnen. Will ...
... tödten mögen; Denn schön wohl ist's, im Glücke zu erblassen. Daß mich der Erde Kerker noch umfassen, ... ... Muß ach! ein endlos Wehe mir erregen, So größer, weil ich's ewig werde hegen, Wenn nicht vom Herzen will die Seele lassen. ...
Fünf und achtzigstes Sonett. So oft, ach! Amor Krieg mir zugedachte, (Wohl täglich tausendmahl hab' ich's empfunden!) Kehrt' ich, wo sich der Funken Licht entbunden, Das meines Herzens Gluth unsterblich machte. Da find' ich Ruh', ...
... kehret; Allein das Herz? Wer bindet's, wenn geehret Es sich begehrt und haßt, wer ihm entgegen? ... ... ist verwehret; Denn, wie der öffentliche Ruf uns lehret, Ist's da bereits, wie Andr' auch eilen mögen. Wenn auf dem Kampfplatz ...
Drey und siebenzigstes Sonett. Konnt' ich so gut in Lieder übertragen Mein Denken, wie ich's trag im Herzen drinnen, Nirgends wär' Einer von so harten Sinnen, Daß er nicht sollt' aus Mitleid mich beklagen. Doch sel'ge Augen ...
Zwey und neunzigstes Sonett. Voll jener Süße, die, nicht auszudrücken, Aus schönem Aug' in meines übergangen, Am Tage, da ich's lieber hätt' umhangen, Um nimmer klein're Schönheit zu erblicken, Ließ ...
... ward erfunden, Und daß, bevor wir's ahnden, uns entschwunden Die Welt und wen'ge Zeit in Treu' ergeben; Daß klein der Lohn für langes Kummerleben. Schon dröhnt in's Herz die letzte mir der Stunden; Doch läßt mich Amor immerdar ...
Sieben und neunzigstes Sonett. Die zarte Blässe, ... ... welche hielt umflossen Des Lächelns Huld mit lichter Wolkenhülle, Griff mir an's Herz mit solcher Allmachtfülle, Daß dieses sich durch's Aug' ihr schnell ergossen. Da lernt' ich, wie des Himmelreichs Genossen ...
Dreyhundert und dreyzehntes Sonett. Die süßen Härten, sanften Weigerungen, ... ... Der milde Zorn, der mein entflammt Gemüthe, Den Thorenwahn (jetzt seh' ich's ein) bezwungen; Adlige Red', in welcher hell, verschlungen Mit höchster ...
... Herrinn, du, unserm Urquell angeschlossen In Lust, wie's ziemet deinem frommen Sinnen, Erhöht zu glorreich lichten Thrones Zinnen Von bess'rem Schmuck, als Purpur, Perl', umflossen, O Frauenwunder, hehr, ohne Genossen, In seinem Blick, dem nichts da ...
Neun und achtzigstes Sonett. Hier, mein Sennucio, wo zur Hälft' ich weile, (O wär' ich ganz und Jahr vergnügt zu finden!) Bin ich vor Ungewitter und vor Winden, Die plötzlich tobten, hergeflohn in Eile. Vernehmet hier, wo ...
Sieben und sechszigstes Sonett. Entflohn der Haft, wo Amor lang' in Mauern Mich hielt, mir, was ihm dünkte, zuzufügen, O Frauen, lange Zeit nicht würde gnügen, Zu melden euch der neuen Freyheit ...
... treibt irr mich in die Weite. Das Herz, das, send' ich's aus, mit mir im Streite, Will nur im sonn'gen Thal ... ... verbringen, Wo unsre Fluthen mehr das Land umschlingen, Ehgestern ließ ich's weinend von der Seite. Ich ging zur Linken, es ...
... Tagen, Des Lichts gewohnt, in unverständ'gem Wähnen, Andern in's Auge fliegt vor blindem Sehnen, So daß er sterben muß und Andre klagen; So werd' ich stets in's Sonnenlicht getragen Tödtlicher Augen, wo so viel des Schönen, Daß ...
Einhundert und achtzigstes Sonett. Anstimmen wollt' ich so gerechte Klagen ... ... also glühen Reimen singen, Daß Mitleidsflammen, dacht' ich, sollten dringen In's harte Herz, kalt auch in Sommers Tagen; Ein bös Gewölk, das eisig ...
... Ein frisches Rosenpaar, gepflückt in Eden, Ehgestern, bey des ersten May's Entfalten, Ein schön Geschenk von liebem, klugen Alten, Zwey ... ... Wonne; Drob noch im Herzen Freud' und Furcht sich mischen. O sel'ge Rednergab', o frohe Stunde!
Einhundert drey und zwanzigstes Sonett. Der Tag, mir ewig bitter und geehret, Grub mir sein Bild in's Herz in solcher Weise, Daß kein Verstand, kein Styl ist, der es preise; Doch steht der Geist noch oft ihm zugekehret. ...
Einhundert und viertes Sonett. Möcht' Himmelsflamm' auf deine Locken träufen, ... ... Nun reich und groß durch das, was Andre missen, Weil so dich's freuet, Schuld auf Schuld zu häufen. Nest des Verraths, wo die die ...
... zum Theil noch überragte; Was half's, daß nur Lysipp sein Standbild wagte, Zu mahlen ihn, Apellen ... ... und sich am Ende. Der Zorn ist kurze Wuth und unbeschworen Wird's lange Wuth, und dem, der sie erworben, Wird Schande oft, ...
... , die oftemahlen Madonna sinnend drückt, o lichte Sprossen! Ihr Höh'n, wo sich ihr süßes Wort ergossen ... ... Sonnenlicht durchflossen, Das hehr und stolz dich macht mit seinen Strahlen! O freundlich Ländchen du! o Stromes Reine! Badend die Wang' ihr ...
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