Acht und neunzigstes Sonett. Amor, Schicksal und mein Gemüth, ... ... Tag' erwart' ich nicht zurücke, Vom Schlimmen nur zum Schlimmern will sich's wenden, Und hab' im Rücken schon die halbe Straße. Ach! ...
Acht und sechszigstes Sonett. Zerstreut im Wind die goldnen Locken waren, ... ... Und Mitleid schien ihr Blick zu offenbaren; Ich weiß nicht, ob ich's wahr, ob falsch erfunden. Der Liebeszunder drinnen ich empfunden, – ...
Ein und siebenzigstes Sonett. Amor sprach oft zu mir: »Schreib ... ... Wo ich zu süßer Wohnung eingezogen, Bekämpfend deines Herzens Widerstreben, Auf's Neu mir reichen den allmächt'gen Bogen, Wird manchmahl wohl dein Antlitz ...
Drey und vierzigstes Sonett. Langsam und träge kommt mein Glück zur ... ... das Verlangen, Verdruß weckt ewig Harren mir und Bangen, – Träg kam's, und flieht mit mehr denn Tigerschnelle. Ach! lau und schwarz wird eh ...
... . Das Herz, das, send' ich's aus, mit mir im Streite, Will nur im sonn'gen Thal ... ... verbringen, Wo unsre Fluthen mehr das Land umschlingen, Ehgestern ließ ich's weinend von der Seite. Ich ging zur Linken, es sich rechtwärts ...
Dreyhundertstes Sonett. Auf falschen Weg trieb Lieb' und Schmerzens Walten ... ... im Herzen stets gehalten. Auch zag' ich nicht, und lindernd fühl' ich's weben, Und will sie mehr nicht sehn in dieser Hölle, Vielmehr ...
Drey und achtzigstes Sonett. Kein Heil umher, wohin mein Blick sich wendet! So langen Augenkrieg ich schon erfahre! Weh mir! Es wird der Schmerz, ... ... mein Erbfeind mit seltner Kunst Geschicke Mich irr, wohin er will, führt durch's Gesträuche.
... Rath und frommen Umgangs Freuden, Das war in ihr; nun läßt's der Tod entbehren. Keine Gestalt war je ihr gleich zu nennen ... ... Ersterwachen. – G'nug vor'm Scheiden! Mit Zähren sag' ich's, und du schreibst's mit Zähren.«
Einhundert und zweytes Sonett. Amor will, daß ich sey dem Pfeil ... ... Nebel vor dem Wind. Vom Gnadeflehen Bin ich schon heiser, und Euch kann's nicht beugen. Aus Eurem Blick die Todespfeile steigen, Wogegen weder Zeit ...
Einhundert und sechstes Sonett. Du Haus des Zorns! o Born du der Bedrängniß! Schule des Wahns! Tempel der Ketzereyen! ... ... die du schändlich Erworben all'? – Nicht Constantin kommt ferner; Doch nehm's die traur'ge Welt, die es betroffen.
Dreyhundert und sechstes Sonett. Mir ist ein jeder Tag gleich tausend ... ... Zurück; und kenn' ihn, und vom Himmel gleitet Solch Licht in's Herz mir, daß ich, vorbereitet, Die Zeit berechn' und was ich ...
Einhundert und neunzigstes Sonett. O Luft, die, blonden Locken angeschmieget ... ... bist in Augen, wannen mich besieget Wohl manch ein Pfeil, daß noch ich's fühl' und weine; Und wankend such' ich, ob mein Schatz erscheine ...
Dreyhundert und siebentes Sonett. Nicht konnte süßen Blick der Tod verherben; ... ... nicht; denn Zeit wohl ist es eben; Und wär' es nicht, war's Zeit in jener Weile, Als meine Herrinn dannen sich gewendet. Seitdem ...
Dreyhundert und zehntes Sonett. Tod hat verlöscht ... ... Lorbeer Ulm' und Eiche mir gespendet. Zu Glück und Leid mir hat sich's so gewendet; Nicht ist, der Muth mir senk' in's Herz und Bangen, Nicht, der mit Eis und Gluth es könnt' ...
Einhundert und siebenzigstes Sonett. Seele, die du von so verschied' ... ... Ihr, meine Blick', und du vor andern Sinnen, Der frommes Wort in's Herz du lässest dringen, Wie ungern hättet ihr die Pfadesschlingen Betreten, ...
... Grund aus leere, Dann schreib' in's Herz ich Andres, so ich höre, Daß nimmer ... ... die Gunst errungen Des Himmels selbst, so holdes Wort gestaltet, Wie's keiner denkt, dem's niemahls ist erklungen. Zugleich in kleinster Spanne Raum entfaltet Sich's klar, wie in des Lebens Niederungen ...
Dreyhundert und neuntes Sonett. Beschwingt trägt mich der ... ... ihr Antlitz schaue und das seine. Drauf Er: Dein Schicksal, nimmer ist's zu beugen; Und sollt' es zwanzig, dreyßig Jahr' noch währen; Scheint dir's zu viel, doch ist die Frist nur kleine.
Einhundert fünf und vierzigstes Sonett. Geri, wenn ... ... Wär' dieses nicht, ich würde nur beklommen Nach ihr, als wär's Medusens Haupt, mich neigen, Das all' versteinte, die es wahrgenommen. So mach's auch du; denn nirgend will sich zeigen Dir andre Hülf', und ...
Einhundert vier und sechszigstes Sonett. Die milde Luft, die sonnenwärts ... ... , wenn es Jener Näh empfindet, Die Tod und Leben oftmahls, wie sich's findet, In wandelbarer Schale schwenkt und wäget, Seh' ich die Strahlen ...
Einhundert neun und achtzigstes Sonett. Nie lebt' auf seinem Dach so ... ... Der Schlaf ist, wie der Mensch ihn nennt, in Wahrheit Vater des Tod's, der freundlichen Gedanken Das Herz entzieht, die es dem Leben einen. ...
Buchempfehlung
Die Brüder Atreus und Thyest töten ihren Halbbruder Chrysippos und lassen im Streit um den Thron von Mykene keine Intrige aus. Weißes Trauerspiel aus der griechischen Mythologie ist 1765 neben der Tragödie »Die Befreiung von Theben« das erste deutschsprachige Drama in fünfhebigen Jamben.
74 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro