... Und lenkt' ich je von graden Weges Rande, Bereu' ich's mehr, als außen ihr mögt lesen ... ... wenn von eurem Wesen Ich mehr zu hören werth, möcht' ich's wohl gerne.« – Sinnend sprach sie und unverwandt sie lenkte Nach mir die süßen Sterne, Daß Wort und Antlitz sich in's Herz mir senkte: »Wie unserm ...
... Mich führet, daß so Hohes ich beschlossen, Seht, wie Madonna's Herz von Erz umgossen, Daß ich mit eigner Kraft es nicht durchdringe ... ... hat mich kein Planet erkoren. Wenn Erdenschleyer meinen Blick umfloren, Nicht thun's der Sterne Ringe, Noch andre schöne Dinge. ...
... . Erwäge reiflich, (und du mußt's erwägen) Ihr Bild, wie's in dein Herz den Weg gefunden, ... ... und Stund' an Stund' entflieget. Zwey Augen sind's, die mich darniederschlagen, Wenn ihres Lichtes Strahlen sich entfalten, Und ... ... vom Pfad der Sinnen Die irrende Vernunft zurückzuführen. Sie hört's und fühlt ein Rühren, Und will ...
... , dein bang Verzagen? Wie besser wär's, die Flügel auszubreiten, Des Lebens Aermlichkeiten, Den süßen Tand, der ... ... – Was künden diese Zweige hochgeschwungen? Erwiedert' ich, vergönne mir's, zu fragen! – »Das,« sprach sie drauf, »magst du ...
... , wannen Die ersten Seufzer rannen In's Herz und rinnen wird der letzte schwere. Gerüstet zogen Amors Bothen dannen ... ... Wird dir der Grund einst seyn von bitterm Leben.« – Sie sprach's und drehte sich auf schnellem Rade. Auf dem sie spinnt an unserem ...
... Ob Wunden, die geschlagen In's Herz des ersten Blickes Huldigungen, Treibt nicht der Reue Gluth mir ... ... der Gerechte wird mir zugestehen: Ihr seufzt mein Leben, Billig muß sich's zeigen, Daß sie die Wunde kühle. Ich liege ewig mit ...
Achtzigstes Sonett. Cäsar, als in Egyptenland des bösen ... ... guter Dinge. Drum wenn ich einmahl lache oder singe, Thu' ich's, weil nur der Eine Weg mir offen, Mein ängstlich Jammern drinnen zu ...
Achtzehntes Sonett. Wohl tausendmahl, o süße Kriegerinne, Daß ich ... ... stört den Frieden, Was euch verhaßt, ich nie zurückgewinne. Vertreib' ich's nun, und findet's keine Gnade Bey euch in der Verbannung herben Leiden, Kann es ...
Dreyßigstes Sonett. Ich fürchte so der schönen Augen Pfeile, ... ... ungern wandte, Um nicht zu nahen dem, was mich verzehret, Wär's Fehler wohl, nicht unwerth der Entschuld'gung; Daß aber ich mich wieder ...
Drittes Sonett. Der ew'ge Vorsicht einst und Kunst entfaltet ... ... waltet; Nicht Rom hat er mit seiner Wieg' entzücket, Judäa war's; so hat vor jedem Stande Die Niedrigkeit zur Höh' er stets erkoren ...
... du mit dir selber Unzucht treibst; sie machen's ohne Scham mit demselben Stück Fleisch ebenso. An Frechheit nimmst du's mit dem schamlosesten und nehmen sie es mit dem hungrigsten Bettler ... ... werden, wie du mich achtest! Vielleicht hättest du's gern gesehen, wenn ich in Nannas Erzählungen von den ...
Ein und neunzigstes Sonett. Zwischen zwey Liebenden sah eine Hehre, ... ... ' in ihrer Hehre. Umschlossen sich erkennend von der Sphäre Des schönern Freund's, sah ich sie froh sich drehen Nach meinem Aug'. O könnt ich ...
Ein und vierzigstes Sonett. Nicht viel mehr durfte meinen Augen nahen ... ... sahen. Und kann ich nicht ihre Gestalt empfahen, Mehr' als ich's thu', wenn's auch die Huld nicht mehret, Würd' ich fürwahr noch heute, deß ...
Drey und dreyßigstes Sonett. Doch nun ihr süß demüthig Lächeln blühet, ... ... Denn Zeus gab seine Waffen hin, geglühet Zu festem Halt tief unter Aetna's Waldung; Auch seiner Schwester finstere Gestaltung Vor Phöbus Blicken allgemach entfliehet. ...
Acht und vierzigstes Sonett. Vermöchtet ihr, durch abgewandte Schritte, ... ... gerne Sich ihm entreißen und von dannen eilen. Doch weil das Schicksal euch's verbothen, ferne Davon zu bleiben, mögt ihr mindest sorgen, Nicht ...
Acht und neunzigstes Sonett. Amor, Schicksal und mein Gemüth, ... ... Tag' erwart' ich nicht zurücke, Vom Schlimmen nur zum Schlimmern will sich's wenden, Und hab' im Rücken schon die halbe Straße. Ach! ...
Acht und sechszigstes Sonett. Zerstreut im Wind die goldnen Locken waren, ... ... Und Mitleid schien ihr Blick zu offenbaren; Ich weiß nicht, ob ich's wahr, ob falsch erfunden. Der Liebeszunder drinnen ich empfunden, – ...
Ein und siebenzigstes Sonett. Amor sprach oft zu mir: »Schreib ... ... Wo ich zu süßer Wohnung eingezogen, Bekämpfend deines Herzens Widerstreben, Auf's Neu mir reichen den allmächt'gen Bogen, Wird manchmahl wohl dein Antlitz ...
Drey und vierzigstes Sonett. Langsam und träge kommt mein Glück zur ... ... das Verlangen, Verdruß weckt ewig Harren mir und Bangen, – Träg kam's, und flieht mit mehr denn Tigerschnelle. Ach! lau und schwarz wird eh ...
Dreyhundertstes Sonett. Auf falschen Weg trieb Lieb' und Schmerzens Walten ... ... im Herzen stets gehalten. Auch zag' ich nicht, und lindernd fühl' ich's weben, Und will sie mehr nicht sehn in dieser Hölle, Vielmehr ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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