Drey und achtzigstes Sonett. Kein Heil umher, wohin mein Blick sich wendet! So langen Augenkrieg ich schon erfahre! Weh mir! Es wird der Schmerz, ... ... mein Erbfeind mit seltner Kunst Geschicke Mich irr, wohin er will, führt durch's Gesträuche.
... Rath und frommen Umgangs Freuden, Das war in ihr; nun läßt's der Tod entbehren. Keine Gestalt war je ihr gleich zu nennen ... ... Ersterwachen. – G'nug vor'm Scheiden! Mit Zähren sag' ich's, und du schreibst's mit Zähren.«
Dreyhundert und sechstes Sonett. Mir ist ein jeder Tag gleich tausend ... ... Zurück; und kenn' ihn, und vom Himmel gleitet Solch Licht in's Herz mir, daß ich, vorbereitet, Die Zeit berechn' und was ich ...
Dreyhundert und siebentes Sonett. Nicht konnte süßen Blick der Tod verherben; ... ... nicht; denn Zeit wohl ist es eben; Und wär' es nicht, war's Zeit in jener Weile, Als meine Herrinn dannen sich gewendet. Seitdem ...
Dreyhundert und zehntes Sonett. Tod hat verlöscht ... ... Lorbeer Ulm' und Eiche mir gespendet. Zu Glück und Leid mir hat sich's so gewendet; Nicht ist, der Muth mir senk' in's Herz und Bangen, Nicht, der mit Eis und Gluth es könnt' ...
... Grund aus leere, Dann schreib' in's Herz ich Andres, so ich höre, Daß nimmer ... ... die Gunst errungen Des Himmels selbst, so holdes Wort gestaltet, Wie's keiner denkt, dem's niemahls ist erklungen. Zugleich in kleinster Spanne Raum entfaltet Sich's klar, wie in des Lebens Niederungen ...
Dreyhundert und neuntes Sonett. Beschwingt trägt mich der ... ... ihr Antlitz schaue und das seine. Drauf Er: Dein Schicksal, nimmer ist's zu beugen; Und sollt' es zwanzig, dreyßig Jahr' noch währen; Scheint dir's zu viel, doch ist die Frist nur kleine.
Einhundert fünf und vierzigstes Sonett. Geri, wenn ... ... Wär' dieses nicht, ich würde nur beklommen Nach ihr, als wär's Medusens Haupt, mich neigen, Das all' versteinte, die es wahrgenommen. So mach's auch du; denn nirgend will sich zeigen Dir andre Hülf', und ...
Einhundert neun und achtzigstes Sonett. Nie lebt' auf seinem Dach so ... ... Der Schlaf ist, wie der Mensch ihn nennt, in Wahrheit Vater des Tod's, der freundlichen Gedanken Das Herz entzieht, die es dem Leben einen. ...
Einhundert acht und dreyßigstes Sonett. O Neid, der feindlich aller ... ... Pfad bist in ihr Herz geglitten So still? mit welcher Kunst hast du's bethöret? Mein Heil hast mit der Wurzel du verzehret, Zeigtest mich ...
Einhundert acht und sechszigstes Sonett. Aus schönem, hellen, blank-lebend ... ... empor mir stiegen Zwischen der matten Seel' und Todesschlage; Doch glaub' ich's nicht, noch kann ich es erkunden, In meiner süßen Feindinn Herrscherzügen; ...
... macht ihr Antlitz andere erbleichen Wie kleine Sterne Tages lichte Stunde. In's Ohr dann flüstert mir's von Amors Munde: »Weil diese blüht in unseren Bereichen, Ist's Leben schön; doch wann sie wird entweichen, Geht Tugend all', ...
... Daß lebend sie den dritten Himmel sehen. Mich freut, daß wehrlos ich's gewagt, zu gehen, Wo ohne Warnen Mars in Waffen steiget, ... ... Land und Stromes Frieden sendet Mir neuen Muth durch freundliches Empfangen In's Herz, gewandt nach seiner Sonne Prangen.
Einhundert fünf und siebenzigstes Sonett. Lust spornet mich; Amor voraus mir ziehet; Vergnügen lockt; Gewohnheit mich umschnüret; Hoffnung schmeichelt und tröstet ... ... zwanzig eben, Am sechsten Tag Aprils in erster Stunde, Trat ich in's Labyrinth, wo kein Entrinnen.
Einhundert neun und dreyßigstes Sonett. Wenn Blickes heitre Sonnen sich ... ... 'gem Bangen, Steh' ich so zwischen Seligkeit und Wehen. Froher gibt's wenig, trüber Bilder viele, Und meist gereut das kühne Unterfangen. ...
... entfremdet ihrem Style, Machst du's, der du sie immer spornst auf's Neue, Daß sie die rauh'sten Wege sucht zum Ziele; Und mehr der Himmelsgaben seltne Weihe In meiner Herrinn. Mache, daß sie's fühle Mindest und meine Schuld sich selbst verzeihe.
Einhundert fünf und sechszigstes Sonett. O schöne Hand, die um mein Herz sich schläget, Die du mein Seyn umfängst in kleinem ... ... von dem schönen Schleyer! O Unbestand von allen Erdenloosen! Ein Raub ist's; und er wird entwandt mir werden.
... Allen, die erwählte Meine; Sie, scheint es, trauet nicht und kann's doch schauen. Endlose Schönheit und kleinmüthig Bauen, Seht ihr das Herz nicht in der Augen Scheine? Wär's nicht mein böser Stern, es sollt', ich meyne, Mitleid mir ...
Einhundert ein und sechszigstes Sonett. Tagtäglich wandl' ich mehr so Haar' als Wangen; Doch nicht von süßer Angel los mich beiße, ... ... ' was, als Tod und Sie, die Wunde heile, Die Lieb' in's Herz mit Augen mir gesenket.
... der Schuh drückt – ganz genau weiß ich's! Dir wird's nicht an Männern fehlen und mir nicht an ... ... wissen. Nanna: Nein, ich tu's nicht. Man würde mir's nachreden als eine große Sünde. ... ... mir das? Nanna: Ich sage dir's, damit ich's nicht mehr zu sagen brauche. ...
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