II. Himmelerkorne Seele du, o werthe Und selige, ... ... zugethan der wahren Ehre, Von Pyrenä'n zum Niedergang der Sonne, Aus Aragon und ... ... Meer bereitet; Und sehen wirst du ob der Gatten Sterben Die Perserfrau'n in schwarzem Kleid umwandeln, ...
XXIX. O schöne Jungfrau du, im Lichtgewande, Im ... ... Irren leiten zu ersehntem Ende! O lichte Jungfrau, unvergänglich Feuer, Du treuer Hort den treuen Schiffern ... ... nur hofft, daß es ihm wohl ergehe, Das sündige Gemüthe. O Jungfrau du, verhüthe Des Widersachers Spott ob meinem Wehe! ...
Achtzehntes Sonett. Wohl tausendmahl, o süße Kriegerinne, Daß ich mit euren Augen hätte Frieden, Both ich mein Herz euch; doch ihr habt gemieden Des Niedern Anblick stets mit stolzem Sinne. Wie eine Andr' um seine Huld auch minne, ...
... Sonett. Wenn unter andern Frau'n sich eingefunden Amor manchmahl in ihren schönen Zügen, Wie Jed' ... ... Da zu so Hohem sich mein Blick verstiegen, Und spreche: dank', o Herz, des Himmels Fügen, Daß solcher Ehre würdig du erfunden. ...
Neuntes Sonett. Glorwürd'ge Säul', o uns'rer Hoffnung Stütze, An der empor sich Römerherzen richten, Die nie dich trieb vom rechten Pfad' und schlichten Jupiters Zorn durch seine Stürm' und Blitze! Nicht Bühne, nicht Pallast, nicht Logensitze, ...
Siebenzigstes Sonett. Klagt Frau'n und Amor klag' in euren Chören, Klagt, Liebende, ihr auch in allen Landen; Denn todt ist jener, der so ganz verstanden, Euch, weil er lebt' auf Erden, hoch zu ehren. Auch mir ...
Zweyhundert und drittes Sonett. O müdes, liebes Herz, sieh' jene Höhen! Da ließ ich gestern ... ... nur stärker sich erneuen, Prophet du und Genosse meiner Wehen! – »O du, in Selbstvergessenheit befangen, Sprechend, als wär' dein Herz dir ...
Zweyhundert und zwölftes Sonett. O jammervolles, schreckliches Gesichte! So ist's denn wahr, daß dieses Sternes Hehre So früh erlosch, der in des Jammers Schwere, In Hoffnung bey mir stand mit seinem Lichte? – Wie aber kommt's, ...
Zweyhundert und vierzehntes Sonett. O süße Blick', o Wörtlein klug gewendet, Werd' ich euch hören ... ... Haft zum Tod' es Amor sendet; O schön Gesicht, zum Unheil mir gespendet, Drob Thränen nur genußlos zu verlieren; O Trug der Lieb', o schmeichelndes Verführen, Mir Lust zu geben, ...
... . Du Haus des Zorns! o Born du der Bedrängniß! Schule des Wahns! Tempel der Ketzereyen! ... ... maledeyen, Das so viel Thränen bringt, so viel der Bängniß! O Werkstatt du des Trugs! grausam Gefängniß, Wo Gutes stirbt, nur ...
Einhundert und dreyzehntes Sonett. O Seel', in Tugend prangend ... ... ich des Papiers verbrauche, O Wohnung du von jedem frommen Brauche, O Thurm, in hoher Stärke fest gegründet! O Flamm', o Rosen, zartem Schnee verbündet, Worein ich schau' und ...
Einhundert und neunzigstes Sonett. O Luft, die, blonden Locken angeschmieget, Sie ... ... Wahre. Du Luft mit lichtem Strahl', beglückt vor Allen, O bleib'! – Und Welle du, o flücht'ge, klare, Warum kann ich statt dein dahin nicht wallen ...
Zweyhundert drey und sechszigstes Sonett. O schöne Seele du, erlöst von jenen Fesseln, die schöner nie Natur gegeben, Vom Himmel schau nach meinem dunkeln Leben, Von frohen Bildern wende dich zu Thränen! Genommen ist vom Herzen falsches Wähnen, Das ...
Zweyhundert neun und fünfzigstes Sonett. O Thal du, voll von ... ... O Strom, den oftmahls meine Thränen schwellen, O Wild, o Vögel, und ihr Fisch' in Wellen, Um die sich hegend ... ... heiter und warm, von meinem Stöhnen! O all' ihr süßen sonst, nun bittern Stellen! ...
Zweyhundert drey und neunzigstes Sonett. Du ließest ohne Sonn', o Tod, die Erde, Dunkel und kalt; Amor'n blind, sonder Wehre; Anmuth entblößet; Schönheit sonder Ehre; Mich trostlos ...
... ruf' ich zu dir, und flehe, O Sonne; doch du fliehst, und Schatten drücket Die Höh'n; du nimmst den Tag mit dir; entrücket Trägst du ... ... des milden Flämmleins Helle Und großer Lorbeer schoss't aus kleinen Sprossen, Wächset und nimmt den Augen, ...
Zweyhundert und siebenzehntes Sonett. O könnt' ich doch der Rach' an ihr genesen, Die mich durch Blick und Rede gleich zerstöret, Und dann zu größerm Leid sich abwärts kehret, Bergend die Augen mir, die süß und bösen! So meiner ...
Zweyhundert vier und achtzigstes Sonett. O Tag, o Stund', o letzte der Secunden! O Sterne ihr, verschworen, mich zu schlagen ... ... kenn' ich meine Weh'n, des Traums entbunden, Der ich (o Wahn!) die Hoffnung ...
Zweyhundert ein und neunzigstes Sonett. O Zeit, o Himmelslauf, der du die blinden, Elenden Erdner trügst in flücht'ger Eile; O Tag, beflügelter als Wind und Pfeile, Nun aus Erfahrung kenn' ich ...
Einhundert acht und dreyßigstes Sonett. O Neid, der feindlich aller Tugend wehret, Und alles Schöne gern von je bestritten, Auf welchem Pfad bist in ihr Herz geglitten So still? mit welcher Kunst hast du's bethöret? Mein Heil hast ...
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Die ersten beiden literarischen Veröffentlichungen Stifters sind noch voll romantischen Nachklanges. Im »Condor« will die Wienerin Cornelia zwei englischen Wissenschaftlern beweisen wozu Frauen fähig sind, indem sie sie auf einer Fahrt mit dem Ballon »Condor« begleitet - bedauerlicherweise wird sie dabei ohnmächtig. Über das »Haidedorf« schreibt Stifter in einem Brief an seinen Bruder: »Es war meine Mutter und mein Vater, die mir bei der Dichtung dieses Werkes vorschwebten, und alle Liebe, welche nur so treuherzig auf dem Lande, und unter armen Menschen zu finden ist..., alle diese Liebe liegt in der kleinen Erzählung.«
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