Ein und neunzigstes Sonett. Zwischen zwey Liebenden sah eine Hehre, ... ... Des schönern Freund's, sah ich sie froh sich drehen Nach meinem Aug'. O könnt ich es erflehen, Daß nimmer stolzer gegen mich sie wäre! ...
Vier und achtzigstes Sonett. Du glücklichste von allen Erdenstellen, ... ... Doch, wacht Amor in tapferem Gemüthe, Und siehst du Freund Sennuccio, o dann bitte, Daß er ein Thränlein, einen Seufzer biethe.
Neun und fünfzigstes Sonett. Ich bin so müde unterm Druck der ... ... aus dem Bedrängniß Den Pfad! Kommt her, wenn euch kein Andrer zügelt!« O welche Gnad' und Liebe, welch' Verhängniß Gibt Taubenschwinge mir, die aus ...
Sechs und sechszigstes Sonett. Da nicht sobald mein Hoffen zu erreichen, ... ... noch Wandersleute, Lenkt ein! Und ihr, die Lieb' entzündet innen, O wartet nicht, bis letzte Gluthen schmerzen! Denn leb' ich auch, doch ...
Neun und zwanzigstes Sonett. Orso, nie schmerzen so mich See und Flüsse, Nicht so das Meer, wohin die Bäch' entweichen, ... ... weiße Hand kränkt, die mit schlauer Gewandtheit immerdar zu meinem Leide Vor'm Auge steht gleich einer Felsenmauer.
Zwey und achtzigstes Sonett. Das in euch Blüthen trieb, der Tugend ... ... Und Scipio Africanus noch bey Allen Durch Ambos oder Hammer so in Ehren? O, mein Pandolfo, diese Werke fallen Gemach; uns aber ist das Loos ...
Zweyhundert und viertes Sonett. Du grüne Höh' mit schatt'gen ... ... sind die Fälle; Herzlos gleich' ich dem Stein', du Edens Hainen, O glückliche, o heil'ge, süße Stelle!
Ein und dreyßigstes Sonett. Wenn Lieb' und Tod nicht hindern das ... ... ; Warum empfang' ich nichts von deinen Händen, Die sonst so mild? O sey du mir Berather, Und keimen wirst du sehn viel holde Reben. ...
Dreyhundert und zweytes Sonett. Herrinn, du, unserm Urquell angeschlossen ... ... lichten Thrones Zinnen Von bess'rem Schmuck, als Purpur, Perl', umflossen, O Frauenwunder, hehr, ohne Genossen, In seinem Blick, dem nichts da kann ...
Sechs und neunzigstes Sonett. Schon wälzt' hinab der Himmel siebzehn ... ... sich der Leidenschaften Walten; Das macht der Schleyer nur, der lichtesbaare. O wehe mir! wann wird der Tag sich zeigen, Wo ich, der ...
Dreyhundert und viertes Sonett. Den Bothen meyn' ich stündlich zu ... ... , wann es endet; Doch sollten nah wohl seyn die letzten Stunden. O sel'ger Tag, wann, frey der Erdenbande, Ich sinken lasse flatternd ...
Zweyhundert und sechsstes Sonett. Ein frisches Rosenpaar, gepflückt in Eden, Ehgestern, bey des ersten May's Entfalten, Ein ... ... Rosen Wonne; Drob noch im Herzen Freud' und Furcht sich mischen. O sel'ge Rednergab', o frohe Stunde!
Dreyhundert und eilftes Sonett. Amor ließ ein und zwanzig Jahr' mich ... ... Täuschung rügen, Die meiner Tugend Keim sollte zerstören, Und weih' hinfort, o Gott, nur deiner Ehren Der Tage Rest mit fromm-ergeb'nem Fügen, ...
Zweyhundert und siebentes Sonett. Die Luft, die grünen Lorbeer sanft beweget ... ... Mit solchen Anblicks neu-holdsel'ger Weise Seelen hinweg aus ihren Leibern träget. O weiße Ros', in rauhem Dorn geheget, Wann kommt, der deines Gleichen ...
Dreyhundert und siebentes Sonett. Nicht konnte süßen Blick der Tod verherben; ... ... Füßen, Scheint Trost in seinem Tod mir zu erschließen; Drum komm', o Tod! Mit Freuden will ich sterben! Und zögre nicht; denn Zeit wohl ...
Einhundert und erstes Sonett. Ist's Liebe nicht, was ist' ... ... die Klage? Ist's wider Willen, was denn frommt mein Beben? O freudenreiches Weh, o Tod voll Leben, Was gibt die Macht euch, wenn ich Ja nicht ...
Zweyhundert ein und sechszigstes Sonett. Amor, der ... ... Liebe Mühen zu beschwichten Und was das Glück von Schmerz mir zugewogen! O flücht'ge Scharen ihr im grünen Hage! O Nymphen! Und, die flüssige Krystallen In moos'gem Grund zum Haus ...
Zweyhundert und sechszigstes Sonett. Mich hob dahin der Geist auf fernem ... ... verbunden; Ich bin's, die dir so schweren Krieg entbunden, Vor'm Abend endete des Tages Reise. Kein menschlicher Verstand erfaßt mein Glücke; ...
Zweyhundert und achtzigstes Sonett. Nie thränlos wird mein Blick, nie ... ... Von zartem Zweig'; – welch' wilden Sternes Neiden Nahm dieses uns? O Hort, auf welchen Gleisen, Durch wen mußtest zu früh du von uns ...
Einhundert sieben und fünfzigstes Sonett. Wie Gott anschauen ist das ew' ... ... so schön, wie eben, Wenn Augen Wahrheit je dem Herzen zollen; O süße Stund', aus der mir Heil entquollen, Besiegend jeglich Hoffen, jeglich ...
Buchempfehlung
Diese »Oden für das Herz« mögen erbaulich auf den Leser wirken und den »Geschmack an der Religion mehren« und die »Herzen in fromme Empfindung« versetzen, wünscht sich der Autor. Gellerts lyrisches Hauptwerk war 1757 ein beachtlicher Publikumserfolg.
88 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro