Acht und vierzigstes Sonett. Vermöchtet ihr, durch abgewandte Schritte, ... ... gerne Sich ihm entreißen und von dannen eilen. Doch weil das Schicksal euch's verbothen, ferne Davon zu bleiben, mögt ihr mindest sorgen, Nicht ...
Acht und neunzigstes Sonett. Amor, Schicksal und mein Gemüth, ... ... Tag' erwart' ich nicht zurücke, Vom Schlimmen nur zum Schlimmern will sich's wenden, Und hab' im Rücken schon die halbe Straße. Ach! ...
Acht und sechszigstes Sonett. Zerstreut im Wind die goldnen Locken waren, ... ... Und Mitleid schien ihr Blick zu offenbaren; Ich weiß nicht, ob ich's wahr, ob falsch erfunden. Der Liebeszunder drinnen ich empfunden, – ...
Ein und siebenzigstes Sonett. Amor sprach oft zu mir: »Schreib ... ... Wo ich zu süßer Wohnung eingezogen, Bekämpfend deines Herzens Widerstreben, Auf's Neu mir reichen den allmächt'gen Bogen, Wird manchmahl wohl dein Antlitz ...
Drey und vierzigstes Sonett. Langsam und träge kommt mein Glück zur ... ... das Verlangen, Verdruß weckt ewig Harren mir und Bangen, – Träg kam's, und flieht mit mehr denn Tigerschnelle. Ach! lau und schwarz wird eh ...
Einhundert ein und fünfzigstes Sonett. Mein Phönix goldenes Gefieder leget, Den hohen, weißen Nacken zu umfangen, Kunstlos sich um den ... ... in reichem, dufterfüllten Raume Arab'scher Berge das Gerücht verstecket, Stolz seh'n wir ihn durch unsern Himmel gehen.
Dreyhundertstes Sonett. Auf falschen Weg trieb Lieb' und Schmerzens Walten ... ... im Herzen stets gehalten. Auch zag' ich nicht, und lindernd fühl' ich's weben, Und will sie mehr nicht sehn in dieser Hölle, Vielmehr ...
Drey und achtzigstes Sonett. Kein Heil umher, wohin mein Blick sich wendet! So langen Augenkrieg ich schon erfahre! Weh mir! Es wird der Schmerz, ... ... mein Erbfeind mit seltner Kunst Geschicke Mich irr, wohin er will, führt durch's Gesträuche.
... Rath und frommen Umgangs Freuden, Das war in ihr; nun läßt's der Tod entbehren. Keine Gestalt war je ihr gleich zu nennen ... ... Ersterwachen. – G'nug vor'm Scheiden! Mit Zähren sag' ich's, und du schreibst's mit Zähren.«
Dreyhundert und sechstes Sonett. Mir ist ein jeder Tag gleich tausend ... ... Zurück; und kenn' ihn, und vom Himmel gleitet Solch Licht in's Herz mir, daß ich, vorbereitet, Die Zeit berechn' und was ich ...
Dreyhundert und siebentes Sonett. Nicht konnte süßen Blick der Tod verherben; ... ... nicht; denn Zeit wohl ist es eben; Und wär' es nicht, war's Zeit in jener Weile, Als meine Herrinn dannen sich gewendet. Seitdem ...
Dreyhundert und neuntes Sonett. Beschwingt trägt mich der ... ... ihr Antlitz schaue und das seine. Drauf Er: Dein Schicksal, nimmer ist's zu beugen; Und sollt' es zwanzig, dreyßig Jahr' noch währen; Scheint dir's zu viel, doch ist die Frist nur kleine.
Einhundert fünf und vierzigstes Sonett. Geri, wenn ... ... Wär' dieses nicht, ich würde nur beklommen Nach ihr, als wär's Medusens Haupt, mich neigen, Das all' versteinte, die es wahrgenommen. So mach's auch du; denn nirgend will sich zeigen Dir andre Hülf', und ...
Einhundert acht und dreyßigstes Sonett. O Neid, der feindlich aller ... ... Pfad bist in ihr Herz geglitten So still? mit welcher Kunst hast du's bethöret? Mein Heil hast mit der Wurzel du verzehret, Zeigtest mich ...
Einhundert acht und sechszigstes Sonett. Aus schönem, hellen, blank-lebend ... ... empor mir stiegen Zwischen der matten Seel' und Todesschlage; Doch glaub' ich's nicht, noch kann ich es erkunden, In meiner süßen Feindinn Herrscherzügen; ...
... macht ihr Antlitz andere erbleichen Wie kleine Sterne Tages lichte Stunde. In's Ohr dann flüstert mir's von Amors Munde: »Weil diese blüht in unseren Bereichen, Ist's Leben schön; doch wann sie wird entweichen, Geht Tugend all', ...
... Daß lebend sie den dritten Himmel sehen. Mich freut, daß wehrlos ich's gewagt, zu gehen, Wo ohne Warnen Mars in Waffen steiget, ... ... Land und Stromes Frieden sendet Mir neuen Muth durch freundliches Empfangen In's Herz, gewandt nach seiner Sonne Prangen.
Einhundert fünf und siebenzigstes Sonett. Lust spornet mich; Amor voraus mir ziehet; Vergnügen lockt; Gewohnheit mich umschnüret; Hoffnung schmeichelt und tröstet ... ... zwanzig eben, Am sechsten Tag Aprils in erster Stunde, Trat ich in's Labyrinth, wo kein Entrinnen.
Einhundert fünf und sechszigstes Sonett. O schöne Hand, die um mein Herz sich schläget, Die du mein Seyn umfängst in kleinem ... ... von dem schönen Schleyer! O Unbestand von allen Erdenloosen! Ein Raub ist's; und er wird entwandt mir werden.
Einhundert ein und sechszigstes Sonett. Tagtäglich wandl' ich mehr so Haar' als Wangen; Doch nicht von süßer Angel los mich beiße, ... ... ' was, als Tod und Sie, die Wunde heile, Die Lieb' in's Herz mit Augen mir gesenket.
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
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