Drey und siebenzigstes Sonett. Konnt' ich so gut in Lieder übertragen Mein Denken, wie ich's trag im Herzen drinnen, Nirgends wär' Einer von so harten Sinnen, Daß er nicht sollt' aus Mitleid mich beklagen. Doch sel'ge Augen ...
Zwey und neunzigstes Sonett. Voll jener Süße, die, nicht auszudrücken, Aus schönem Aug' in meines übergangen, Am Tage, da ich's lieber hätt' umhangen, Um nimmer klein're Schönheit zu erblicken, Ließ ...
... ward erfunden, Und daß, bevor wir's ahnden, uns entschwunden Die Welt und wen'ge Zeit in Treu' ergeben; Daß klein der Lohn für langes Kummerleben. Schon dröhnt in's Herz die letzte mir der Stunden; Doch läßt mich Amor immerdar ...
Sieben und neunzigstes Sonett. Die zarte Blässe, ... ... welche hielt umflossen Des Lächelns Huld mit lichter Wolkenhülle, Griff mir an's Herz mit solcher Allmachtfülle, Daß dieses sich durch's Aug' ihr schnell ergossen. Da lernt' ich, wie des Himmelreichs Genossen ...
... O jammervolles, schreckliches Gesichte! So ist's denn wahr, daß dieses Sternes Hehre So früh erlosch, der in ... ... In Hoffnung bey mir stand mit seinem Lichte? – Wie aber kommt's, daß ich so groß Gerüchte Von andern Bothen, von ihr selbst ...
Dreyhundert und dreyzehntes Sonett. Die süßen Härten, sanften Weigerungen, ... ... Der milde Zorn, der mein entflammt Gemüthe, Den Thorenwahn (jetzt seh' ich's ein) bezwungen; Adlige Red', in welcher hell, verschlungen Mit höchster ...
Dreyhundert und zweytes Sonett. Herrinn, du, unserm Urquell angeschlossen In Lust, wie's ziemet deinem frommen Sinnen, Erhöht zu glorreich lichten Thrones Zinnen Von bess'rem Schmuck, als Purpur, Perl', umflossen, O Frauenwunder, hehr, ohne Genossen, ...
... Tagen, Des Lichts gewohnt, in unverständ'gem Wähnen, Andern in's Auge fliegt vor blindem Sehnen, So daß er sterben muß und Andre klagen; So werd' ich stets in's Sonnenlicht getragen Tödtlicher Augen, wo so viel des Schönen, Daß ...
Einhundert und achtzigstes Sonett. Anstimmen wollt' ich so gerechte Klagen ... ... also glühen Reimen singen, Daß Mitleidsflammen, dacht' ich, sollten dringen In's harte Herz, kalt auch in Sommers Tagen; Ein bös Gewölk, das eisig ...
Zweyhundert und vierzehntes Sonett. O süße Blick', o Wörtlein klug gewendet, Werd' ich euch hören je auf's Neu' und spüren? O blonde Locken, die mein Herz umschnüren, In deren Haft zum Tod' es Amor sendet; O ...
Zweyhundert und sechsstes Sonett. Ein frisches Rosenpaar, gepflückt in Eden, Ehgestern, bey des ersten May's Entfalten, Ein schön Geschenk von liebem, klugen Alten, Zwey Jüngeren gereicht, eine für Jeden, Mit einem Lächeln und so süßem Reden, ...
Einhundert drey und zwanzigstes Sonett. Der Tag, mir ewig bitter und geehret, Grub mir sein Bild in's Herz in solcher Weise, Daß kein Verstand, kein Styl ist, der es preise; Doch steht der Geist noch oft ihm zugekehret. ...
Einhundert und viertes Sonett. Möcht' Himmelsflamm' auf deine Locken träufen, ... ... Nun reich und groß durch das, was Andre missen, Weil so dich's freuet, Schuld auf Schuld zu häufen. Nest des Verraths, wo die die ...
... zum Theil noch überragte; Was half's, daß nur Lysipp sein Standbild wagte, Zu mahlen ihn, Apellen ... ... und sich am Ende. Der Zorn ist kurze Wuth und unbeschworen Wird's lange Wuth, und dem, der sie erworben, Wird Schande oft, ...
... Im schatt'gen Busch die Blumen ruft in's Leben, Kenn' ich an ihres Athems sanftem Beben, Durch ... ... innen, Daß Amor ewig zu mich treibt dem Lichte. Dann blendet's so, daß es zu spät zum Fliehen. Nicht Wehr, nur Flügel ...
... Stets sucht' ich Einsamkeit vor allen Dingen, (Die Ströme wissen's, Felder und Gebüsche) Daß ich den Tauben, Blinden nur entwische, ... ... Diesmahl, die wohl nicht unwerth solchen Preises; Amor, der sieht's, ich und Madonna weiß es.
Zweyhundert ein und achtzigstes Sonett. Hast Höchstes nun, was du vermagst, begangen, O grimmer Tod; hast Amor's Reich verheeret; Hast nun der Schönheit Blüth' und Licht zerstöret, Und hältst es nun in kleiner Gruft umfangen. Hast unserm Leben ...
Einhundert sieben und dreyßigstes Sonett. Amor gab freundlich-strengem Arm ... ... tödtlich faßt; und Schmerzen zwiefach schalten, Wird Klage laut. Drum wie ich's stets gehalten, Ist's besser wohl, sterben in Lieb' und schweigen. Beeistem Rheine müßte Gluth erzeugen ...
Einhundert sieben und vierzigstes Sonett. Ein zartes Netz von Gold und Perlen spannte Amor in's Gras unter des Baumes Zweigen Des immergrünen, dem ich ganz zu eigen, Wie oft sein Schatten auch die Freude bannte. Köder war Same, den ...
Einhundert sechs und sechszigstes Sonett. Nicht bloß die nackte Hand vor andern Dingen, Die sich, o Schmerz! auf's Neu' mir will entrücken, Die andr' auch und zwey Arme an ...
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