Sechszehntes Sonett. Der Thiere gibt's, die nach des Lichtes Quelle Mit stolzen Blicken schau'n und nicht erblinden, Und andre, die, weil Schmerz sie drob empfinden, Hervor nur Abends gehn aus dunkler Stelle; Noch andre meynen, in der ...
Einhundert acht und zwanzigstes Sonett. Glücksel'ge Blumen ihr, die oftemahlen Madonna sinnend drückt, o lichte Sprossen! Ihr Höh'n, wo sich ihr süßes Wort ergossen Und schönen Fußes Spuren noch sich ...
Zweyhundert drey und neunzigstes Sonett. Du ließest ohne Sonn', o Tod, die Erde, Dunkel und kalt; Amor'n blind, sonder Wehre; Anmuth entblößet; Schönheit sonder Ehre; Mich trostlos und mir selber zur Beschwerde; Tugend im Staub; im Bann ...
Zweyhundert zwey und dreyßigstes Sonett. Harte Gedanken, laßt in Ruh' mich fahren! Nicht g'nug, daß Amor, Tod und Schicksal liegen Mir an der Pfort' und ringsum mich bekriegen, Soll drin ich andre Streiter noch gewahren? Und du, ...
Zweyhundert zwey und fünfzigstes Sonett. Sie lebte schön mir drin, da zu entscheiden, Wie hohe Frau'n an niedrer Stätte walten; Nun bin ich, sterblich nicht, nein, todt zu halten, Sie aber selig durch ihr letztes Scheiden. Die ...
Zweyhundert drey und zwanzigstes Sonett. »Werthvoll ist's Leben, und nach ihm zu preisen In schönen Frau'n ein ehrbarliches Streben.« – Kehrt's um, o Mutter; nie ja hat's gegeben Schönheit und Werth ohn' ehrbarlich Befleißen; Und ...
... 's Waffenrock, zerfetzt von Streichen, Und seine Wehr, zerhau'n, mit Blut befleckt. Schon hört man das Gerücht durchs Lager schleichen, ... ... , trifft man ein Thalgehege, Vom Pfad' ein wenig ab, von Höh'n umringt. Von oben fällt ein Flüßchen, das nur ...
... Sohn; warum noch steht ihr an? Lös't eu'r Gelübde doch; der Weg ist offen. Welch größer Werk ... ... 90. Wie vor der Burg, gedeckt durch ihre Lage Auf Höh'n, im Sumpf, ein Feldherr zieht umher Und tausend ... ... verhängen, Regt er die Seinen auf mit Wink und Schrei'n. Schon fallen die Visire, schon verlängen ...
... dieses Lichtes Wirkung, Daß sich von ihm zu andrem Schau'n zu wenden Aus freiem Willen nimmer möglich ist, Indem das Heil, ... ... Nein, unverändert ist es, wie es war; Doch weil im Schau'n mein Auge neue Kraft fand, So schien die in sich einige ...
... Und sie hatte nichts um und an sich, als 'n Stühlchen und 'n Fußmättchen und 'n Hündchen und ein Blatt Papier, das war an einem ... ... Und von dem Betrachten des Glasdings fiel ich in tentatione, et libera nos a malo. Ich konnte dem ...
... Wimmernd und nackt erst in die Arme nimmt Die Wehemutter! Schauen soll'n sie diese Ersehnten Tage, wo durch lange Forschung Es nun bekannt ... ... Knieen, was es gestern Verhöhnt hat, stürzt es morgen schon, und lies't dann Die Trümmer wieder auf, um übermorgen Neu aufgerichtet ...
... das den Namen Erde trägt, Sei'n deinethalb des ew'gen Welltalls Schöpfer Ehmals herabgestiegen, um vertraulich Zu ... ... Den von dem Zweig im Spätherbst Kein andrer Zwang als seine Reife lös't, Und eines Ameisvolkes traute Wohnung, Mühsam in weicher Scholle ... ... ge Landmann Die Reben pflegt, die kümmerlich gedeih'n Hier auf der todten, aschendürren Scholle, Hebt ...
... Hoffnung allerort Zu eitlem Wahn. Ihr Trefflichen, auf euern Wohnstätten haus't verhöhnt, in schmutz'ger Blöße Ein niedres Volk, und eure Enkel ... ... der deines Herzens warmen Strom, So freudig einst geschwellt, Vereis't, durch Haß und schnöde Mißgunst. Liebe, Liebe, des ...
... s so ergangen. Dann wohl mit Grau'n betrachtet Der Mensch die Oede rings, und diese Erde Dünkt unbewohnbar ... ... Abendstrahl, Wie oft, wenn früh er sinkt aufs Lager nieder, Preis't er als höchstes Glück, wär's ihm vergönnt, Nie mehr die ...
... ist, als wären Die Glieder mir gelös't, kein Hauch, kein Fühlen Bewegte sie, und ihre alte Ruhe ... ... , Beim stillen Frühroth, oder wenn im Glanz Der Sonne Dächer, Au'n und Hügel schimmern, Ich eines holden Mädchens Antlitz schaue, Oder so ...
... tausendfalt. Wie floß mit süßem Grau'n durch meine Glieder Verworrne Glut, wie wogten ohne Stocken Gedanken ... ... Und Rädern schlug der Lärm zu mir hinan, Da, nun verwais't, die Augen fest geschlossen, Vergrub im Pfühl ich zuckend mein Gesicht ...
... , All unser Herzeleid und herbes Müh'n Zu seiner Muße Kurzweil auserkoren? Kein Dasein voller Plagen, ... ... Zeiten, Darf da der Eigenmacht Natur den Stolzen zeih'n, Der von sich wirft ein Leben voller Pein? Von Schuld ... ... die stolzen Lorbeern. Und doch unwandelbar in stummem Glanz Wirst du herabschau'n, wenn in Schmach und Leid ...
... Herr, Herr Gonzalo Fernandez von Cordova bestätigt, u.s.w. u.s.w. den Unterdrückungen, Erpressungen und Gewaltthätigkeiten, die sich Einige ... ... aufzwingen, Verpachtungen ... u.s.w. Wo bist du? ah! da; nun hör' zu: ›Ehen ... ... »Es mag bezeugt werden oder nicht, daß Einer seinen Wohnort verläßt u.s.w., daß Einer gegen einen ...
... sie, zur Bahn des Schiffes hin gericht't, Mit allen Kräften, die die Lungen hatten, Mehrmals den Namen ... ... Menschen werk sich zeigen, Und nichts verrät mir, daß hier Menschen sei'n. Ich sehe auch kein Schiff, daraufzusteigen Und mich aus dieser Öde ...
... holdem Schooß, Dem Prachtwerk der Natur, von sonnenhellen Anhöh'n, geliebkos't von Tyrrheniens Wellen. 50. Zweihundert Griechen kommen ... ... entglitten. 56. Nicht soll es Guasco'n noch Ridolfen fehlen Am Ruhme, der den zwei Guidonen ward; ... ... Mauern stand. Er führt sechstausend Schweizer, zur Beschwerde Geübt auf Alpenhöh'n, wild, muthdurchmannt. Das ...
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