... Nicht läugn' ich's, Herrinn, könnt' auch nicht geschehen, Daß die Vernunft, so alle Guten inne Zügelt, der Lust erliegt, ... ... wohin mich's treibt, ihr nach zu gehen. Ihr mit dem Herzen, daß der Himmel gnädig Mit hellem Geist und ...
... von Fluth geängstet und bezwungen, Wenn sich das Volk, von Andacht fromm durchdrungen, Zu danken niederwirft am sichern Strande ... ... sich der Bande, Dem rings ein Seil den Nacken hielt umschlungen, Als ich, der jenes Schwert ich seh' entrungen, Das meinem Herrn so lange Fehde sandte. Und die ...
... ich erfahren, so viel arge Listen. Doch (was mich wundert) in den letzten Fristen – Ich red' als Einer, dem daran gelegen, Und hab's bemerkt dort ... ... Zog unbekannt und pilgernd ich von dannen, Als deiner Diener Schar (weiß nicht von wannen) ...
Acht und siebenzigstes Sonett. Das Fenster, das, so oft's ihr will behagen, Die ... ... Und all' die Orte, die ihr Fuß berühret, Die ihrer Schönheit Schatten je getragen; Der böse ... ... Der Lenz, der, wie die Jahre dannen gehen, Mir bis auf heut' auffrischt die alten ...
... Nicht weiß ich's, ach! das aber ward ich inne, Daß, um mein Leben mehr mir ... ... mich führt' in solcher Hoffnung Freuden. Und nun steht, was ich las, mir vor dem Sinne: »Daß keiner, sich vor seinem ...
... heiser, und Euch kann's nicht beugen. Aus Eurem Blick die Todespfeile steigen, Wogegen weder Zeit noch Ort bestehen; Von Euch nur kommt (was Euch ein Spiel, zu sehen) Gluth, Sonn' und Wind; drum muß ich so mich zeigen. Gedanken sind die Pfeil', ...
... Zorns! o Born du der Bedrängniß! Schule des Wahns! Tempel der Ketzereyen! Einst Rom, nun Babel, falsch, zu maledeyen, Das so viel Thränen bringt, so viel der Bängniß! O Werkstatt du des Trugs! grausam Gefängniß, Wo Gutes stirbt, nur ...
... der flücht'ge Theil enteilet Aus sich, wird ihm ein Plätzchen zugetheilet, Wo Rach' ihm wird ... ... hegte, Nirgend mehr da, wo sie vorher sich regte. Das war's, was damahls mir den Geist bewegte, Als an zwey Liebenden der Wandlung ...
... Sonett. Ist's Liebe nicht, was ist's denn, was ich trage? Ist's ... ... Tod und Schmerzen geben? Ist's bös, warum so süß dann jede Plage? Glüh' ich ... ... und so voll von Wahne, Daß selber ich nicht weiß, was gern ich möchte, Im ...
... Erdenheilige ich preise, Und über Alle sie als fromm und weise, Als adlig, ehrbar, schön und hold erhöhe. Mir scheint es anders, und in Furcht ich stehe, Daß sie mein Wort zu niedrig schmäh' und leise, ... ... und andre Leyer. Irdischer Sprache ziemet nicht die Feyer Des Göttlichen. Nicht durch ein freyes Wählen, ...
Zweyhundert und dreyßigstes Sonett. Daß Leben flieht und kann nicht ... ... Erinnerung entzünden Mich wechselnd so, daß, hielte nicht ein Bangen, Ein Mitleid mit mir selber mich gefangen, Längst hinter mir des Lebens Schranken stünden. Da schwebt mir vor, was Süßes je beschieden Traurigem Herzen; ...
Zweyhundert fünf und zwanzigstes Sonett. Das wilde Herz, das rauhe Widerstreben, Die in demüth'gem Engelleibe schalten ... ... ich nur, seit ich gesehen, Daß wen'ger Tropfen wiederhohlte Schläge Marmor und feste Steine schon durchdrangen. Nicht gibt's so hartes Herz, das nicht durch Flehen, ...
... welcher Sphäre Herab so himmlisches, so schmelzend Singen, Daß wenig nun zu schmelzen bleibt hienieden? Von welcher Sonn' entsprang des Lichtes Hehre In Augen, die mir Krieg und Frieden bringen, So mir das Herz in Eis und Feuer sieden?
... werther Schlingen, Mit welchen Amors Hände mich umfingen, Was Bittres süß, Weinen zum Spiel mir machte, War Schwefel ich ... ... erzeiget, Und leuchtet so mir aus der Fern' und glühet, Daß das Gedächtniß, frisch und treu, wie immer, ...
... bleib' ohn' Ende. Dann ist's, als ob in ihr sich Schmerz entbände Und Mitleid, ... ... , frommer Seufzer Spende. Amor und Wahrheit mußten selbst gestehen, Daß, was ich sah, war Schönheit sonder Gleichen, Nie sonst gesehen unter Sternenhöhen; Daß nie gelauscht so frommen, ...
... Wenn Augen Wahrheit je dem Herzen zollen; O süße Stund', aus der mir Heil entquollen, Besiegend jeglich Hoffen, jeglich Streben! Und ... ... Andre mit Wasser und mit Gluth beschwichten Den Sinn, Dinge, die aller Süß entbehren, – Warum nicht ich mit eures Blickes ...
... aus klugem Herzen rinnen Beredsamkeit auf sanfter Fluth getragen, Daß beym Erinnern schon ich will verzagen, Gedenk' auf's Neu' ich jenes Tages innen, Wie damahls überrascht ich kam von Sinnen, Als sie gewohnter Härte sich entschlagen. Die Seele, ...
... Fuß durch frische Wiesen Die süßen Schritte ehrbarlich beweget, Scheint, was in Blumen sich und Gräsern reget, Rings zu entströmen ihren zarten ... ... nur zu bewähren pfleget, So warme Luft in schönen Augen heget, Daß mich kein Gut, kein Mahl lockt, außer diesen. ...
... Die deinen linken Strand schmückt und umkleidet; Vielleicht, daß sie bey meinem Zögern leidet. Küß' ihr die schöne weiße Hand, die Füße! Sag' ihr, der Kuß sey statt der Worte Süße! Der Geist ist willig, schwach das Fleisch in Wahrheit.
Zweyhundert ein und vierzigstes Sonett. Das schönste Antlitz, so je ... ... geendet, Und mich in Leid und Jammer hingesendet; Und, was ich hör' und sehe, schlägt mir Wunden. Wohl kehret, daß des Trostes Werk sie übe, Madonna oft, von Mitleid hergeführet, ...
Buchempfehlung
Die vordergründig glückliche Ehe von Albertine und Fridolin verbirgt die ungestillten erotischen Begierden der beiden Partner, die sich in nächtlichen Eskapaden entladen. Schnitzlers Ergriffenheit von der Triebnatur des Menschen begleitet ihn seit seiner frühen Bekanntschaft mit Sigmund Freud, dessen Lehre er in seinem Werk literarisch spiegelt. Die Traumnovelle wurde 1999 unter dem Titel »Eyes Wide Shut« von Stanley Kubrick verfilmt.
64 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro