Dreihundert und erstes Sonett. Erwählte Engel, sel'ge Bürgerinnen Des Himmels standen um die Herrinn droben, Am ersten Tage, wo sie ging nach oben, Voll von Bewunderung und Ehrfurcht innen. »Welch' Licht ist dies? Welch' neuer Reiz?« beginnen ...
... und vierzigstes Sonett. Gesegnet sey mir Jahr und Tag empfangen, Und Mond und Jahreszeit, Minut' ... ... , wo mich gefunden Die schönen Augen, welche mich gefangen! Gesegnet sey das erste süße Bangen, Mit dem ich einst an Amor mich ...
Neun und zwanzigstes Sonett. Orso, nie schmerzen so mich See und Flüsse, Nicht so das Meer, wohin die Bäch' entweichen, Nicht Schatten so von Mauer, Berg' und Zweigen, Nicht Wolkenhimmel so noch Regengüsse, Und wie sie heißen all' ...
Einhundert und zweytes Sonett. Amor will, daß ich sey dem Pfeil ein Zeichen, Wie Wachs in Gluth, wie Schnee in Sonnenhöhen, Wie Nebel vor dem Wind. Vom Gnadeflehen Bin ich schon heiser, und Euch kann's nicht beugen. Aus ...
Zweyhundert sechs und fünfzigstes Sonett. Seh' nach den Jahren ich, zurückgewendet, Die in die Flucht mich schlugen im Enteilen, Die Flammen todt, so Gluth und Frost ertheilen, Die qualenvolle Ruhezeit geendet, Der Liebestäuschung Glauben mir entwendet, Und ...
Zweyhundert neun und vierzigstes Sonett. Seh' ich mit goldnem Haar Auroren schweben Und mit der Rosenstirn an Himmelszinnen, Bekriegt mich Amor, Leben fliehet hinnen, Und seufzend sprech' ich! »Dort ist Laura eben;« – Heil Titon, dir, dem Kunde ...
Einhundert neun und neunzigstes Sonett. Amor, ich irr', und seh', daß irr' ich gangen! Doch, wie wem Flammen an dem Busen zehren, Nimmt ab Vernunft, weil sich die Schmerzen mehren, Liegt wie von Weh bezwungen und gefangen. Zu ...
Widmung. (Vor der ersten Florentiner Ausgabe der Gedichte vom Jahre 1831.) An meine Freunde in Toscana. Meine theuren Freunde, euch sei dieses Buch gewidmet, in welchem ich, wie man es oft mit der Poesie ...
... Zukunft. Denn zum Bessern stets Und immer Bessern unaufhaltsam stürmt Dahin des Sem und Cham und Japhet Same. Von Eicheln zwar wird sich die ... ... entstand, und kein Vertrag, kein Zeitungsblatt, wie weis' und mächtig Es sei, wird's je vermögen. Doch in Dingen, Die ...
... Bogen, Säulen, Bildnisse, die leeren Thürme der Väterzeit; Doch seh' ich nicht den Ruhm, Den Lorbeer und das Schwert, die ... ... Mit nackter Brust und Stirne trägst du Leid. Weh, welche Wunden seh' ich Und Todesblässe! Muß ich so dich schauen, ...
... Des Zornes Glut in deinem stolzen Geist. Gieb nach; es sei nicht Furcht, dein heil'ger Wille, Dem solch Nachgeben Siegeslohn verheißt. ... ... Zwar säumt er nicht, manch gutes Wort zu spenden: Wie Heidentreu sei ungewiß genug, Ein trüglich Pfand; wie Zufall sei zu wenden, Und wie ...
... ob's nur aus Morea sei! Du kannst dich retten dann aus Mangels Krallen, Wenn nicht, ... ... nahm, zunächst noch wartend, seinen Stand, Bis daß ein scharfer Strauß sei ausgefochten, In den zwei tapfre Ritter grad verflochten. 87. ... ... Damit das Spiel noch längre Dauer hätte Und gegen Abend erst zu Ende sei, Kam Norandin, ließ reinigen die ...
... Das Herz reiß' ich ihm aus; dem Volk der Geier Sei sein zerfleischter Leichnam ein Gericht! So sprach Adrast, der übermüth'ge ... ... Schwelgerrast. Jetzt hör' ein Wort, das den Sirenenliedern Entgegen kämpft, und sei's dir nicht zur Last. Bewahr' es ...
Neunzehnter Auftritt. FLORINDO. Sollte man glauben, daß ihn ein Stich durch die Brust nicht getötet habe! Dem Himmel sei Dank, daß es so ist. Ich muß zurück nach Turin, mich zu rechtfertigen, und meine geliebte Beatrice zu trösten.
Siebenter Tag ES SCHLIESST DES DEKAMERON SECHSTER TAG, UND ES ... ... AN DEM UNTER DIONEOS REGIERUNG VON DEN STREICHEN ERZÄHLT WIRD, WELCHE, SEI ES AUS LIEBE ODER UM SICH AUS EINER VERLEGENHEIT ZU ZIEHEN ...
... sagen gehört, daß der strengste Befehl gegeben sei, Niemand ohne Gesundheitspaß einzulassen; daß man aber sehr leicht hineinkomme, wenn ... ... ihn zur Rettung dienen konnte; er dachte, daß es nicht an der Zeit sei, den Bedenklichen zu spielen, steckte das Messer wieder zu sich, lief ...
... eines Menschen über die andern nicht gerechtfertigt sei, außer im Dienste für dieselben, scheute sich vor allen Würden ... ... zu zahlen, indem er nicht glaubte, daß es ihm erlaubt sei, von seinem Erbgute im Ueberflusse zu leben. Mit dem Seinigen war er ... ... und brachte von ihm heraus, daß der wahre Beweggrund zu dieser Bedrängniß der sei, daß er nicht viertausend Scudi ...
... versenkt. Wenn er sein Leben auch als Lohn entrichtet, Sei kurzes oder langes ihm geschenkt, Bereit, ... ... doch noch abzuschlagen, Mit Recht, mit Unrecht, sei's nun falsch, sei's wahr, Mit Willen Bradamants; denn fortzujagen ... ... sich verbanden, Hinüber und herüber, sagt mir an, Damit Beweis sei schlicht und klar vorhanden: ...
... hienieden Vergänglich, flüchtig, ohne Wesen sei'n. So hat sein weises Wort sie denn geschieden Vom ... ... Haupt erheben, Wenn er, sei's Ente, Schnepfe, Taube, Staar, Sei's andren Vogel, zu ... ... Als jede Ruhe – den bereit man find't (Sei's unbewaffnet, sei's das Schwert zur Seite, Zu Fuß, zu ...
... Waffen wie die Myrmidonen Achills, zu jeder Zeit, sei's warm, sei's kalt, Und ihrer hundert scheun nicht ... ... Und nimmt sich vor, Rinald den Paladin, Sei's Samsonet, sei's Guido zu gewinnen, Sei' ... ... dir, gehst du mit deinem Pferde, Sei's abwärts, sei's hinauf von dieser Erde! ...
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