... Kubin, Ihr Buch [Die andere Seite, d. Hrsg.], das ich mir als Reiselektüre hierher, nach Ostpreußen, mitgenommen habe ... ... ich es noch nicht kannte. Es wirkte auf mich wie eine großartige hommage à Balzac, eine Krönung seines Lebenswerkes, die nur Ihr Genie vollbringen konnte; ...
7. Die unzulänglichen Heilungsversuche beweisen nur, daß der Europäer sein ... ... nicht erkannt hat. Seine wunderbaren Wissenschaften, sein ›Fortschritt‹ erfolgten stets au détriment d'un talent. Sie verlegten in jedem Falle eine ursprüngliche, ihm selbst innewohnende Fähigkeit ...
4. J.J. Rousseau's Zeit war eine solche Wende. Dieser Prophet sah den Geist der Dinge und lüftete zum erstenmal den Vorhang, der Europa die Wahrheit so lange verbarg; er zeigte die gefährlichen Klippen, denen das europäische Kulturschiff zusteuerte. Seit seinem denkwürdigen ...
... nicht. Gehört hab ich noch keine. Im Geiste, d.h. latent gibt es sie sicher; sowie es in der Malerei ... ... indem ich den Sinn meines Daseins in's Geistige hinüberspiele, in's Geistige, vom sterblichen Leib Unabhängige, d.h. Abstrakte hinüberrette. Es ist nicht eigentlich ...
... diesem geistigen Sinne, – in Ölfarbe wäre es wahrscheinlich ›Spielerei‹ geworden, d.h. ›nicht gekonnt‹; es hätte einen falschen Schein erweckt, wie es z ... ... auch einen leichten pädagogischen Beigeschmack hat (›seht ihr, so kann man's auch malen‹). Kulbin wirkt auf mich ...
... stehen, hörte ich heute) will ich in die Galerie gehen u. Memling u. Kölner sehen! Ich hab das Elsaß, von dem ich ... ... auf mich viel besser; es hat etwas Würdiges, Bedächtiges u. ungeheuer Sicheres; wenn man einen Bayer zwischen all diesen ...
... . französischen Schützengraben weg! Artilleriebeschießung haben wir den Franzosen untersagt, d.h. ein einziger Schuß, der in die Stadt fällt, löst sofort eine mörderische Kanonade unsrerseits auf Commercy u.a. Orte aus, daß die Franzosen es auch ... ... Du es ihm schildern; er ist überlebt, d.h. das Leben ist über seine Phantasie gestiegen. ...
... , sie zusammen mit I und II [Aufzeichnungen Nr. 26 und 27, d. Hrsg.] oder allein zu bringen, ist mir jetzt nicht mehr klar. ... ... zu wecken und letzten und besten Endes schreibe ich überhaupt nur für mich, u. was ich schreibe, bedarf notwendig der Ergänzung durch meine ...
... ich fürchte, er wird für mich verloren sein. Er wird in Rußland bleiben u. dort predigen; od. in der Schweiz, – ich selbst bin aber ... ... ihn habe. Das sind meine Sorgen! D. Mamans Brief hat mich riesig interessiert. Wie unglaublich, Hertha ...
... gelesen? mich hat darin einiges betroffen, z.B. die sehr unverstandene Nachahmung meiner Holzschnittgedanken durch die Heemskerck; ich weiß nicht ... ... sein Verhältnis zu mir erwähnt; das ist ein so seltsames Gefühl; man traut's sich immer nicht zu und vergißt ganz, daß Bilder ›wirken‹, ...
141 Hagéville, 23.XI.14 Liebste, Einliegend das Manuskript für die Frankfurter Z[eitung] [Aufzeichnungen und Schriften Nr. 27, d. Hrsg.]. Ich bin neugierig, wie es Dir gefällt und ob Du es ... ... dgl. – Selbstgemachtes, das freut mich am meisten und macht mich gesund. Kuß D. Fz.
... .XI.14 Liebe Maman, jetzt wird's allmählich wirklicher Herbst, auch bei uns, kalt und fröstelnd. Beschämt sitzen ... ... erlebe ich alles mit. Ich werde auch hoffentlich alles gesund überstehen. Hier in H. können wir Kräfte sammeln. Wir sind gut verpflegt, Hunger und Durst ...
143 Hagéville 11. Dez. 14 Liebste, heute war plötzlich Alarm. Die Abteilung rückt ab zur Sicherung einer angegriffenen Stellung bei Pont-à-Mousson (südlich Metz, lothringisches Grenzgebiet.) Dort brechen die Franzosen immer wieder ...
... fühle genauso. In diesem Krieg hat man's ja an sich erproben können, – eine Gelegenheit, die das Leben einem ... ... Tod immer als Erlöser. Das ist jetzt die reine Predigt geworden! So war's eigentlich nicht gemeint. Aber nun steht sie einmal da, und Du darfst ...
... erscheint mir direkt komisch, selbst wenn ich an Delacroix denke, der's doch noch am besten gekonnt hat. Uccello ist schon besser, ägyptische Friese ... ... Aussicht zu haben, früher heimkehren zu dürfen als die frischen Kriegsfreiwilligen. Frühjahr wird's wohl werden! Ich glaube an kein früheres Datum ...
... der Mensch war doch tausendmal mehr u. war zu allem reif, zu jedem Gedanken, mit denen ... ... Du mit Kandinsky recht. Die Not des Alleinseins machte mich so optimistisch u. die wirkliche Erstlingstat, die sein Gedanken- u. Bilderwerk nun einmal ist. Sicher ist mir auch, daß wir ihn menschlich u. ›auf gut deutsch‹ mißverstanden. Er ...
... erhalten? Nichts, gar nichts bisher als die 2 nebensächlichen Karten, (Eßlinger u. von Dir) vor cr. 8 Tagen. Aber schön, daß die ... ... Ich hatte mittags einen reizenden Ritt zu machen; die Vogesen haben etwas Liebliches u. Friedliches, man kann zuweilen gar nicht an den Ernst ...
... sitz ich in einem ›Löwenbräu-Ausschank‹ u. esse mich an großen Butterbroden u. Käse satt. Alles ist so ... ... daß es wieder Zeiten geben wird, in denen man ohne Revolver ausgeht u. die nächsten Höhen nicht mehr ... ... Du u. Maman herzl. umarmt von Eurem Fz. Streichle Russi u.d. Rehe von mir!
144 H. 13. Dez. [191]4 Liebste, ... ... alles gut. – Draußen ist ein elendes Schweinewetter; meine Kameraden haben's nicht gut. Und ich sitz hier gemütlich im Trocknen ... ... ich hab halt ›Glück‹, wird Maman sagen! Kuß D. Fz.
... gestern bin ich zum Befehlholen zum Divisionsstab kommandiert worden u. schließlich um 1/2 3 Uhr zum Schlaf gekommen, auf einer offenen ... ... im Umkreis ist das entsetzlichste. Ich kann ihn weniger vertragen als tote Menschen u. Pferde sehen. Diese Artilleriekämpfe haben etwas unsagbar Imposantes u. Mystisches. Ich bin körperlich sehr wohl, der Rotwein ...
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