212. Der kobold bringt dem der ihn besitzt Glück; der Drache führt einem allerhand zu, als z.B. Rahm, Käse u.s.w.; ihm muß man sich mit eigenem Blute verschreiben. Sachsenburg bei ...
1397. Die alten Tagelöhner säen ihren Kohl am sogenannten Fischertage, dann, glauben sie, kann der Hase ihn nicht abfressen. – Fischertag ist jeder Tag, der im Kalender mit dem Zeichen der zwei Fische bezeichnet ist. Aus Weitendorf. Unteroffizier Millberg.
292. Will man nie wieder Grauen empfinden, so muß man einem Todten an die Nase faßen. Mellin.
1719. Wenn Jemand an der Auszehrung leidet, so geht der, ... ... nach Sonnenuntergang, ohne zu sprechen, nach einem Hollunderbaum, bringt letzterem Wachs, Flachs, Käse und Brot und redet den Hollunder folgendermaßen an: Gun Dag gräun Marie ...
2025. Streiche mit der rechten Hand dreimal von der Nase des Thiers über den Kopf und Rücken grade hinüber nach dem Schwanze hinaus und spreche jedesmal: Dies Verstandt Blut (verstautes Blut?) Durch alle das Blut Stehe stille, Um des Herrn ...
438 a . Man lege aus zwei Strohhalmen ein Kreuz und lasse stillschweigend drei Tropfen Blut aus der blutenden Nase auf dasselbe fallen. Domänenpächter Behm aus Nienhagen. Archivrath Masch in Demern. Vgl. WS. 2, 55, Nr. 159.
1576 a . Wenn die Kerze einen großen Putzen hat, bekommt man einen Mann (oder eine Frau) mit langer Nase. Eggers.
612. Wenn ein Hund im Begriff ist, seinen Koth abzulassen, ... ... können zwei Menschen, jeder einen Finger krumm biegen und in einander haken; in dem Maße als sie stark anziehen, wird es dem Hunde schwer, den Koth los zu ...
54. Wenn ein neugebornes Kind eine blaue Ader auf der Stirn (zwischen den Augen quer über die Nase) hat, so lebt es nicht lange. FS. 541.
686. Aufblähen des Rindviehs heißt im Volksmunde ›De Pag hebben‹. Mittel dagegen: Man hält dem kranken Vieh den Hut oder Mütze vor Maul und Nase; je schweißiger, desto besser. Domänenpächter Behm in Nienhagen.
1576 b . Wer das Licht nicht putzt, bekommt einen Mann oder eine Frau mit einer langen Nase. Domänenpächter Behm in Nienhagen.
508. In Weidenhausen im Wittgensteinschen setzte man ehemals einen arnehân ... ... . In die erste Garbe, die auf die Tenne kam, pflegte man sonst einen Käse einzubinden, weil man glaubte, dann fräßen die Mäuse das Korn nicht. ...
... Hase kam, schoß Voß nach ihm, traf aber nicht, und der Hase humpelte ruhig weiter. Am folgenden Abend lud Voß in seine Flinte einen silbernen Erbknopf und setzte sich in einen Backofen, nahe am Weg. Der Hase kam und Voß brannte ihm die Ladung auf ...
522. Nur noch an einigen Orten und bei einzelnen Familien im Wittgensteinschen herrscht folgender Gebrauch. Beim Einernten der Früchte wird in die erste Garbe ein Käse gebunden und diese wird in der Scheuer auch zuerst in den Haufen gelegt. ...
555. Ein anderes. »Ich ging durch eine Gaße, Da fand ich Blut und Waßer, Das Blut das thu ich schließe, Das Waßer laß ich fließe. Im Namen« u.s.w. Man sieht das Blut ...
604. Wider das rothe Waßer der Kühe. Man geht stille an das Vieh heran, nimmt die Hand und streicht von der Nase zwischen den Hörnern über den Rücken bis zum Schwanz herunter und spricht: ...
182. Fallen einem Mädchen drei Blutstropfen aus der Nase, so ist der Schatz untreu. FS. 540.
521 a . Wenn Einem beim Ausgehen oder Antritt einer Reise oder einer wichtigen Unternehmung ein Hase über den Weg läuft, bedeutet es Unglück. Allgemein. Vgl. NG. 466.
166 a . Junge Leute dürfen niemals Speisen, Brod, Butter, Kuchen, Käse etc., anschneiden, weil sie dann noch sieben Jahre ledig bleiben müssen. Allgemein, namentlich bezüglich der Butter. Vgl. Engelien 245.
... † Meus. † Max. † Pax. † Virax. auf einen Bissen Käse und lasse es Denjenigen verzehren, auf den man Verdacht hat. Hat er es gethan, so kann er den Käse nicht aufessen, und wird im Gesichte wie eine Kornblume, auch schäumt sein ...
Buchempfehlung
»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
162 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro