308. Wie Gott so allgemein Wie allgemein ist Gott! Er hat der Bauernmagd Die Kunst, wie man ihn küßt, sowohl als dir gesagt.
183. Die geheime Vermählung Was Freude muß doch sein! wenn Gott sich seine Braut In seinem ewgen Wort durch seinen Geist vertraut.
293. Wenn man vergöttet ist Mensch, wenn dich weder Lieb berührt noch Leid verletzt, So bist du recht in Gott und Gott in dich versetzt.
167. Wer wahrhaftig reich Viel haben macht nicht reich. Der ist ein reicher Mann, Der alles, was er hat, ohn Leid verlieren kann.
242. Die Tür muß offen sein Eröffene die Tür, so kommt der heilge Geist, Der Vater und der Sohn dreieinig eingereist.
299. Mit Schweigen hört man Das Wort schallt mehr in dir als in des andern Munde; So du ihm schweigen kannst, so hörst du es zur Stunde.
189. Johannes an der Brust Ach, wer Johannes ist, der liegt nach aller Lust In seines Meisters Schoß und süßen Jesus Brust!
229. Anmaßung ist der Fall Mensch, ist was Guts in dir, so maße dichs nicht an, Sobald du dirs schreibst zu, so ist der Fall getan.
198. Auf Hoffnung säet man Man wirft das Weizenkorn auf Hoffnung in die Erden, So muß das Himmelreich auch ausgestreuet werden.
199. Behutsamkeit ist not Behutsamkeit ist not; viel wärn nicht umgekommen, Wenn sie der Sinnen Tür in bessre Hut genommen.
159. Die lieblichste Musik Die lieblichste Musik, die Gott den Grimm benimmt, Entsteht, wenn Herz und Mund in ihm zusammenstimmt.
124. Erkiesung, Benennung Ein Knecht ist gern im Stall, ein Schweinhirt gern um Schweine; Wärst du ein edler Herr, du wärest gern, wo's Reine.
248. Die genaue Vereinigung Schau doch, wie hoch vereint die Goldheit mit dem Blei Und der Vergöttete mit Gottes Wesen sei.
122. Das größte Wunderwerk Kein größer Wunderwerk hat man noch nie gefunden, Als daß sich Gott mit Kot (dem Menschen) hat verbunden.
145. Gotts süßester Geruch Der süßeste Geruch, der Gott so sehr beliebt, Steigt auf vom Lob, das ihm ein reines Herze gibt.
280. Der wahre Weisen-Stein Dein Stein, Chymist, ist nichts; der Eckstein, den ich mein, Ist meine Goldtinktur und aller Weisen Stein.
136. Mittel zur Heiligkeit Dein Geist sei aufgespannt, dein Herze leer und rein, Demütig deine Seel, so wirst du heilig sein.
362. Die höchste Seligkeit Die höchste Seligkeit, die mir Gott selbst kann geben, Ist, daß er mich wie sich wird machen und erheben.
125. Die Hoffart und Demut Die Hoffart wird gehaßt, die Demut wird geliebt, Und doch ist kaum ein Mensch, der sie vor jener übt.
200. Der Weise redet wenig Ein Weiser, wenn er redt, was nutzet und behagt, Obgleich es wenig ist, hat viel genug gesagt.