344. Die Armut ist im Geist Die Armut steht im Geist, ich kann ein Kaiser werden Und doch so arm sein als ein Heiliger auf Erden.
257. Das allersüßeste Leben Der Himmel auf der Welt, das allersüßste Leben Ist, der Beschaulichkeit aus Liebe sein ergeben.
115. Du mußt zuvor das sein Mensch, soll Gott und sein Lamm dein ewger Tempel sein, So mußt du ihm zuvor dein Herz zu einem weihn.
364. Wer in dem Wirken ruht Der Weise, welcher sich hat über sich gebracht, Der ruhet, wenn er lauft, und wirkt, wenn er betracht.
209. Das allerhöchste Leben Freund, wo dus wissen willst, das allerhöchste Leben Ist abgeschieden sein und Gott stehn übergeben.
358. Gott wird, was er will Gott ist ein ewger Geist, der alls wird, was er will, Und bleibt doch, wie er ist, unformlich und ohn Ziel.
186. Gott ist der Reichtum Gott ist der Reichtum gar. Gnügt er dir in der Zeit, So stehest du schon hier im Stand der Seligkeit.
126. Der Weg zur Heiligkeit Der allernächste Weg zur wahren Heiligkeit Ist Demut auf dem Pfad der keuschen Reinigkeit
251. Das liebste Kind Gottes Sag, wie ich möge sein des Vaters liebstes Kind? Wenn er sich selbst und alls und Gottheit in dir findt.
106. Nichts gewinnt nichts Um nichts gewinnt man nichts. Wo du nichts auf willst setzen, So wirst du dich fürwahr auch ewig nicht ergötzen.
127. Die Seel ist über Zeit Die Seel, ein ewger Geist, ist über alle Zeit, Sie lebt auch in der Welt schon in der Ewigkeit.
316. Der evangelische Hirte Der Hirt ist Gottes Sohn, die Gottheit ist die Wüste, Ich bin das Schaf, das er vor andren sucht und küßte.
261. Die Hochzeit des Lammes Die Mahlzeit ist bereit, das Lamm zeigt seine Wunden, Weh dir, hast du noch nicht Gott, deinen Bräutgam, funden.
188. Der törichte Suchende Suchst du was und vermeinst, daß Gott nicht alles sei, So gehst du Gott und alls in Ewigkeit vorbei.
208. Des Weisen Goldmachung Der Weise machet Gold, verändert Erz und Stein, Wenn er die Tugend pflanzt und uns macht englisch sein.
262. Das hochzeitliche Kleid Das Hochzeitskleid ist Gott und seines Geistes Liebe; Zeuchs an, so weicht von dir, was deinen Geist macht trübe.
363. Des Weisen Verrichtung Ein Narr ist viel bemüht; des Weisen ganzes Tun, Das zehnmal edeler, ist Lieben, Schauen, Ruhn.
136. Ewge Ehre und Schande O Ehr, o Seligkeit! das ewig sein, was Gott; Das, was der Teufel ist, o ewge Schand und Spott!
151. Gottes Kaufmannschaft Gott treibet Kaufmannschaft, er biet den Himmel feil; Wie teuer gibt er ihn? um einen Liebespfeil.
155. Hier muß der Anfang sein Mensch, willst du ewiglich beim Lämmlein Gottes stehn, So mußt du schon allhier in seinen Tritten gehn.