187. Der dumme Geizhals Hast du an Gott nicht gnug und suchst nicht ihn allein, So mußt du wohl ein Tor und dummer Geizhals sein.
196. An den Störenfried Wenn du an einem Pflug willst mit Ixion pflügen, So wirst du auch mit ihm auf einem Rade liegen.
162. Das Lob des Sünders Das Lob, das Gott dem Herrn ein Ungerechter gibt, Wird weniger von ihm als Hundsgebell geliebt.
180. Eben von derselben Der Weise streuet aus für seine Freund in Gott; Der Geizhals sammlet ein fürn Teufel und fürn Tod.
102. Der Weg zum Schöpfer Du armer Sterblicher, ... ... und ihrem schnöden Leben. Die Schönheit des Geschöpfs ist nur ein bloßer Steg, Der uns zum Schöpfer selbst, dem Schönsten, zeigt den ...
179. Der Brunnquell Gottes Dieweil der Gottheit Ström aus mir sich solln ergießen, Muß ich ein Brunnquell sein, sonst würden sie verfließen.
210. Du mußt geübt werden Freund, habe doch Geduld, wer vor dem Herrn soll stehn, Der muß vor vierzig Jahr in der Versuchung gehn.
152. Gott ist unser Ziel Was macht nicht Gott aus sich; er ist meins Herzens Ziel, Ich schieße stets nach ihm, ich treff ihn, wenn ich will.
146. Die Macht der Seelen Die Seel ist groß von Macht, Gott selbst muß ihr gestehn Und kann ihr nimmermehr ohn ihren Willn entgehn.
161. Was Gott nicht kennt Gott, der sonst alles sieht und alles bringt ans Licht, Kennt einen losen Mann und leere Jungfrau nicht.
221. Der Tote höret nicht Ein abgestorbner Mensch, ob man ihm übel spricht, Bleibt unbewegt, warum? die Toten hören nicht.
130. Der Mundtrank Gottes Der Trank, den Gott der Herr, am allerliebsten trinkt, Ist Wasser, das vor Lieb aus meinen Augen dringt.
120. Die beste Tingierung Den halt ich im Tingiern für Meister und bewährt, Der Gott zu Lieb sein Herz ins feinste Gold verkehrt.
137. Gott verdammt Niemand Was klagst du über Gott? Du selbst verdammest dich! Er möcht es ja nicht tun, das glaube sicherlich.
140. Das königliche Leben Gib deinen Willen Gott; denn wer ihn aufgegeben, Derselbe führt allein ein königliches Leben.
188. Die Zeit und Ewigkeit Du sprichst: Versetze dich aus Zeit in Ewigkeit. Ist denn an Ewigkeit und Zeit ein Unterscheid?
274. Der Zufall muß hinweg Der Zufall muß hinweg und aller falsche Schein; Du mußt ganz wesentlich und ungefärbet sein.
315. Verkleinerung erhebt Verkleinere dich selbst, so wirst du groß, mein Christ; Je schnöder du dich schätzt, je würdiger du bist.
145. Die seltsame Tugend Gott spricht, wer sich versenkt, der wird erhaben werden; Und doch ist dieses Tun das seltsamst auf der Erden.
319. Die größte Seligkeit Die größte Seligkeit, die ich mir kann ersinnen, Ist, daß man Gott, wie süß er ist, wird schmecken können.