1431. Tau Johannis ward dat Johannisfür anstęken un denn is ok dat Hahnschlagen. Dei Schätze in ... ... in dei Johannisnacht. Dei Wünschelraud mütt Johannisdag von 'ne Hassel schnęden warden. Dei Kinner, dei Johannisdag von dei Bost nahmen warden, hebben Glück. ...
1589. Dit is vor dinen vrunt. Ik bevele dinen knecht leve here... dat du ene bewarest in allen steden up watere unde up lande... bescherme ene vor alle sinen vyenden seenliken unde unseenliken... vor vorghiftlikeme dranke... dat he (S ...
1444. Am frühen Morgen beim Sonnenaufgang findet sich unter den Wurzeln des Johanniskrautes ( Hypericum ) ein Blutstropfen, der gegen viele Krankheiten schützt. Archivrath Masch in Demern.
1841. Man gehe vor Sonnenaufgang an einen Bach, und spreche, das Gesicht stromabwärts gerichtet: Fleiten Water, ik klag di, Dat Fewer dat plagt mi, Nimm dat Fewer von mi. Im Namen etc. ...
1838. Gegen das Fieber. An einem Freitagmorgen vor Sonnenaufgang ... ... Hausthüre, öffne sie und spreche: Gauden Morgen, leif Dag, Nimm mi dat nęgenunnęgentigste Fewer af. Dann mache man die Thüre wieder zu, und gehe ins Bett zurück. Lehrer Lübsdorf.
1439. In der Johannisnacht wird vom Haselstrauch die sogenannte Wünschelruthe geschnitten, welche die Stelle in der Erde angeben soll, wo Geld oder wo Wasser ist. Einen Versuch auf Wasser habe ich selbst hier gesehen, den ein Rentier aus Wismar ausführte. ...
1248. Wer in der Neujahrsnacht zwischen 12 und 1 Uhr geboren ist, kann den Tod anderer Menschen an Visionen vorhersagen, er sieht z.B. den Menschen als Leiche vor sich liegen. E.v. Oeynhausen in Brahlstorff.
1500. Wer das letzte Korn abmäht und zubindet, ist der Roggenwolf. Bei Einigen wird die letzte Garbe besonders zugebunden und geschmückt. Gegend von Hagenow. Seminarist Vitense.
1136. An drei Freitagabenden nach Sonnenuntergang muß der Kohl behackt werden, wenn er gut gedeihen soll. Gegend von Grevesmühlen. Seminarist Bannier.
1148. Wer am Feiertage eine verbotene Arbeit thut, muß sie nach dem Tode so lange fortthun, bis ihn eine mitleidige unschuldige Seele erlöst. FS. 548.
1758. Verfahre ebenso und sprich dreimal: Dit Bloot un disse Wunn' sall still stan Un nich mihr gan. Im Namen etc. Ebenda.
1388. Maitagmorgen vor Sonnenaufgang zwicke und zwacke (quitsch un quatsch) man das Vieh stillschweigend mit Quitschenruthen, stecke diese im Kreuz auf den Dung, so hat das Vieh Dęg und der Dung Frucht. Aus Lüdersdorf. Lehrer Lübsdorf.
1688. Kętelhaken, ik klag di, De Heerbran dei plagen ... ... un Dag, Dat ik nich ruhen mag. Zuletzt spricht man den Namen Gottes neunmal und kreuzt mit einem Kesselhaken vor dem schlimmen Auge. Von einem Seminaristen. ...
1203. Kugeln, die in der Neujahrsnacht Schlag 12 Uhr gegossen werden, treffen alle ihr Ziel. Aus Brahlstorff. E.v. Oeynhausen.
1784. Schreibe folgende Worte auf einen Zettel und leg es auf die Wunde: † aro † arca † nit † go †. Heft des Dr. Weidner.
1252. Wenn man an den Nijorsmorgen Veih tau't Supent na en Waterlock hendrift ... ... en anner Diert int Water rinne smiten ire man dei Käuh odder Pird supen lett. Von einem alten Soldaten. Behm in Parchim.
1537. Wenn in einer Gesellschaft Alle verstummen, fliegt ein Engel durchs Zimmer. Allgemein.
1010. Donner im Winterquartal Bringt uns Kälte ohne Zahl. Bringt Eiszapfen ohne Zahl. Fromm.
1559. Rothhaarige Leute sind von Gott gezeichnet. Aus Hohenschwarfs. Eggers.
1138. Spinnt und haspelt Einer am Sonnabend Abend oder am Sonntag, dann steht der Teufel hinter ihm. Küster Schwartz in Bellin. Vgl. Müllenhoff S. 168. NG. 356. WG. 296.
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