Dreiunddreißigstes Capitel. Von der Prahlerei. Valerius berichtet, daß ein gewisser Mann, mit Namen Paratinus weinend zu seinem Sohne und allen seinen Nachbarn sprach: O weh, o weh! ich habe in meinem Garten einen Unglücksbaum, an welchen sich meine erste ...
866. Hahnäspillhäx. Auf dem Hahnenspill, einer an Beeren reichen Waldpartie am ... ... Jahre hindurch dann und wann ein rätselhaftes Weibervolk sehen lassen. Die einen nannten es d'Hahnäspillhäx, die anderen glaubten in ihm eine wenige Jahre vorher verstorbene Frau von ...
... . Untergang des Jäntelbodens. Der G'wüestboden im Tale der Göscheneralp, heute ein ödes Trümmerfeld, hiess vor Zeiten ... ... Boden, standen in den Brunnen hinein und wühlten darin herum (»hennt dri' g'niält«). Der Himmel war glanzheiter. Aber alsbald fing er an, sich ...
5. Der Geliebten Schönheit. O du, der die Locken die Schultern umwallen, Du strahlst wie das silberne Mondlicht so hell. Wärst du nicht, was hätte das Welthaus für Reize, Und niemals betrat dann mein Fuss seine Schwell'.
... , ihren Schwiegervater und sprach zu ihm: »O König, die Leute sagen, die Frauen seien alle schlecht, und doch ... ... Dann fragte sie die Alte: »Was beabsichtigt denn jener?« Diese erwiderte: »O, er will bloß zwei Stündlein bei dir verweilen!« Die schöne Frau sprach ...
Sonnenaufgang. Wenn die Sonne am Ende der Welt (d.h. im Osten) aufgeht, kommt ein Teufel, um sie zu verschlingen, aber dann wirft ihm jemand zwei oder drei Krähen oder Füchse ins Maul, inzwischen steigt die Sonne in die Höhe. Die zahlreichsten ...
912. Der Elbst im Seeli (nach Cysat). »Da ligt ein ... ... Berg oberhalb dem Lucerner Seew zur rechten Hand uff 2 Stund wyt von Uri (d.h. Altdorf). Da hat man zu underschydenlichen Zytten und noch jüngst Ano 1585 ...
... der über 50 Jahre in der Alp Gornern g'sännet het, schöpft aus dem Born seiner Erinnerungen: Das war am 8 ... ... Alp, beisammen sassen und gemütlich ein Pfeifchen rauchten. Ich hatte schon erwellt (d.h. den Käse und Zieger schon bereitet); da hörten wir jemand aus ...
2. Sehnsucht nach der Heimat. Von Sorgen belastet verbring' ich die ... ... , ein Fremdling, der Lieben zu Haus. Bei Gott, ich beschwör' dich, o Mond, scheine du mir, Mein Öl ist vertrocknet, meine Leuchte ist aus ...
470. Von feurigen Männlein. Ja, ja, vo g'fyrägä Manndlänä het my Vatter vill verzellt. Der het sälber seeligi g'seh. Er hatte auf den Schattdorferbergen eine Wiese, und von dort aus konnte ...
... der Scheenä-Chulm, hed alligs ysärä Vatter g'seit, heiget-si immer miëssä-n-ä Platz läär lah, und heiget-si das nitt, so syg am Morged immer ä Chüeh ab der Chettänä g'sy. Aber ich gläubä, das syg nytt, das het dänki-n ...
864. Von der Rääggälä erzählte man in Gurtnellen das nämliche wie von der Pfaffenkellerin; diä häig äs merkwirtigs G'schrei verfiährt. Sie war auch Kinderpopanz. – Ein Bursche begegnete ihr nachts auf dem Fottigboden, warf seinen Stock nach ihr und fand ihn am Morgen zu ...
LIV. Die Tochter des Beivekönigs. (Aus Tanen.) Es ... ... ein Mann, der hatte drei Söhne. Den jüngsten nannten die Leute Gudnavirus (d.h. Aschengräber, Aschenputtel), weil er am liebsten beim Herde lag und in ...
... chenn's de ha. Der Büeb syg g'gangä-n-aber heig g'seit, dz Sant Johanns-Evageli tiëg- ... ... . Und das heig är äsoo g'macht. Won-ner i d'Hittä chu syg, da syg Einä-n-under-em rotä Chüehli uf-em Mälchstüehl g'sässä und heigs g'mulchä. Das Büebli syg nitt blücks gsy ...
... bedacht. Gleich einem müden Greisen Was lehnst du am Gestein? O, lieber Stock im Eisen, Wo sind die Zweige dein? Es ... ... ihr Zimmerleut'!« Und die vorüber reisen, Viel Nägel schlagen ein; O, lieber Stock im Eisen, Das ist die Rinde dein ...
666. Mann, der die Sense tängelt. Eines Tages sah meine Mutter oben in der Lammatt (Flüelen) so äs alts Grittschimanndeli, d.h. einen nicht schön gekleideten, alten, verhutzelten Mann, der trug einen alten ...
... einisch appäghyä. Einisch am-nä-n-Abed syget d'Gäiss älei heichu, d'r Büeb nitt by-n-nä, und, ... ... a'gfangä häig nachtä, häig d'Müetter äs Liëcht gseh brinnä-n-i d'r Fätsch obä, und sy uff d'Nachpürä los und häig-s ...
814. Brot und böse Gewalten. Als einst ein Bettler in einem Gaden übernachtete, kam ein Gespenst herein und sagte zu ihm: »Wenn d'nit äs Stickäli Brot im Sack hättisch, sä tät-di z'Huddlä-n- ...
... n-ä grossä, scheenä Bodä g'sy mit prächtigä Giätärä, und drobt syget nu scheen Bärgä (Berggüter) g'sy bis gägä Seewli üfä. Durnä Bärgsturz syg alles z'grund g'gangä. Deenä Bärgä heig mä g'seit »diä wyssä Bärg«. David Imhof; K. Zgraggen.
2. Betrachtungen über den Tod. O Menschenkind, die Welt vergeht, Was bleibt, das hier in Blüte steht? Reichtum und Glück wird bald verweht: Das Ende ist das Nichts, Das Nichts. Denk an des Herrn gar starke Hand! ...
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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
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