276. O wie schnellen Zugs von dannen zieht die Lebenskarawane! Schneller flieht die Zeit der ... ... welcher morgen auf uns harrt; Her den Wein! die Nacht entflieht schon; freu'n wir uns der Gegenwart.
180. Jüngst aus dem Buch der Liebe zog ich eben mir ein Los, Da hört' ich, wie ein Weiser sprach: »O dessen Glück ist groß, Der eine schöne Freundin hat; und größer noch ...
191. O mein Herz! da dieses ganze Weltall Lug nur ist und Trug, Was dich nur so viel mit Kummer plagst du? Sei's damit genug! Unterwirf dich dem Geschicke! Denn, wie schwer du auch bedrängt, Deinethalb verändern wird es ...
329. O Herr der Herren, heiliger Prophet, willst du, daß ich dir künde, An welchen Tagen gern der Mensch am Weingenuß sich laben mag? Am Sonntag und am Montag ist's, am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag; und du ...
129. O mein Herz! das große Rätsel wirst du nimmermehr durchdringen! Nur so hoch, wie andre Weisen, hoffe dich nicht aufzuschwingen! Schaffe drum mit Wein und Bechern dir ein Paradies auf Erden, Denn du weißt nicht, wird dir jenes drüben je ...
147. Ohne Rebensaft zu trinken, leben könnt' ich keinen Tag ... ... Kraft, mich durch die Welt zu schleppen, find' ich nur durchs Zechgelag. O des sel'gen Augenblickes, wenn der Schenke zu mir spricht: »Noch ein ...
199. Dieses Schloß, in welchem Bahram froh den Becher oft ... ... nun durchbrüllt. Der auf Jagd der wilden Esel mit dem Fangstrick oft gegangen, O wie lang schon von des Todes Fangstrick ist er selbst gefangen!
240. Menschen gibt es, die in eitlem Dünkel jeden sonst ... ... ; Aber, wenn der ew'ge Vorhang einst zurückgeschlagen wird, Wird man schau'n, daß alle fern sich, fern von dir, o Gott, verirrt.
259. Wir alle sind verliebt und berauscht; hier in des ... ... Becherschalle. Wir wissen nichts von Bös' und Gut, von Träumen und Hirngespinsten; O sucht nur keinen Verstand bei uns, denn trunken sind wir alle!
171. Hat deines Reiches Glanz sich je durch meinen Gehorsam gesteigert? Vermocht' ich irgend deine Macht durch meine Schuld zu mindern? O Gott, verzeih mir denn! Ich weiß, daß deine Huld den Sündern Nicht ...
186. Dieser Grabbewohner Reste, die in Staub und Asche sanken, Nicht ein Teilchen bleibt von ihnen, das im Winde nicht verstäubt. O was für ein Rausch nur ist es, der uns schwindelnd die Gedanken, ...
244. Der Arbeit und der Frömmigkeit den Rücken kehren, das ist gescheit; Die Zeit verbringen bei schönen Frau'n, die Huld uns gewähren, das ist gescheit; Verrinnen lassen wird in den Staub die Zeit bald unser Lebensblut, Darum den Becher voll ...
327. Da wir doch von hinnen müssen, o was hilft dies ganze Leben? O was hilft's, nach einem Glücke, das unmöglich ist, zu streben? Besser denkt, wer seines Daseins ganze Flüchtigkeit erfaßt, An den Aufbruch für die Reise, ...
238. Schüfe Gott die Welt aufs neu doch, daß sie ... ... ' er doch mich zuschaun lassen, daß ich sähe, wie er's macht! O daß in des Lebens Buche dann er meinen Namen striche, Oder bessres Los ...
160. O Schenke! Alle, die vor uns dahingegangen sind, Voll leeren Dünkels waren sie, an Geist sie alle blind! Gieß Wein mir ein und glaube mir, daß ich die Wahrheit sage: »Was irgendwie sie vorgebracht, war nichts als eitel Wind ...
236. Auf der Erde wie viel Menschen seh' ich, ... ... Und im Nichts, der großen Wüste, der Gewesenen wie viel Sieht mein Auge! o von solchen, die noch kommen, welch Gewühl!
251. O unverständ'ge Menschen, wollt auf meinen Rat ihr hören, So laßt euch nicht von dieser Welt und ihrem Tun betören! Vergeudet euer Leben nicht in törichtem Bestreben, Nein, sucht den wahren Seelenfreund, das heißt den Saft der Reben!
113. O wie lang noch von den Farben dieser Welt, von ihren Düften Willst du dich bestricken lassen? Mensch, bedenk das eine du, Wärst du selbst die Lebensquelle, einer von den tausend Grüften, Die im Erdenschoße gähnen, eiltest doch zuletzt du ...
286. Ein Stier ist, der drunten auf seinem Horne ... ... Erde hält, Ein anderer Stier strahlt hell dort oben am Himmelszelt, Und o! an die Menge von Eseln denk' ich mit Grausen, Die zwischen ...
296. O welche lange, lange Zeit nach uns noch wird die Welt bestehn! Im Wind wird jede Spur von uns, wird unser Name selbst verwehn. Vor unserer Geburt behalf die Welt ganz gut sich ohne uns, Und keine Lücke wird entstehn, ...
Buchempfehlung
Epicharis ist eine freigelassene Sklavin, die von den Attentatsplänen auf Kaiser Nero wusste. Sie wird gefasst und soll unter der Folter die Namen der Täter nennen. Sie widersteht und tötet sich selbst. Nach Agrippina das zweite Nero-Drama des Autors.
162 Seiten, 8.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro