55. Die Sitte ungetreu zu sein Zeigt klar sich jedem Blick, ... ... das Herz ergiesst, So reicht doch Sparsamkeit und Geiz Kein Körnchen Lohn's ihm dar, Gesetzt er wär' ein Dichter auch Wie Sünajī es ...
... Mütze oder Schädel Schleudert an des Zechfreund's Fuss! Rohe Gier nur kennt der Frömmler; Alles läugnet ... ... in Morgen pracht, Ist, wenn ihren Abend schleier Wirft um's Himmelszelt die Nacht . Sei auf deiner Hut und trinke ...
18. Sei, o Herz, auch nicht ein Weilchen Leer von ... ... gelehrt und weise, Bist du jedes Wissens baar: Selbstverläugnung – lass dir's sagen – Macht dich frei für immerdar. Was mich traf an ...
59. Sei dir die Seele geweiht, du Seele und Seelengeliebter, Sei ... ... erblickt im Ring deines lockigen Haares, Sprach ich: »Gefang'ner, wie geht's, sage wie lebest du hier?« Und es entgegnete: »Ja, wie solltest ...
58. Lustwandelst du, gleich der Cipresse, Ein Weilchen nur im ... ... deines Weges Staub gestreut, Obwohl der Seele Baarschaft nimmer Sich eines Werth's bei dir erfreut. Mein Herz, o denke nicht beständig An holder ...
... Lauter ist der Wein, d'rum eile, Schon die Zeit, d'rum freue dich! Wer verlässt wohl auf den Frühling In ... ... Jedes Haar Hafisens fesselt Eines Schelmes Lockenhand; Misslich ist es d'rum geworden Zu bewohnen solch ein Land.
... . Dein weinberauschtes Auge Bedroht durch's Herz die Brust: Es ist ein trunk'ner Türke Und ... ... nach Braten Lust. Nicht wag' ich Seelenkranker Die Frage, wie's dir geht? Dem Kranken Heil, der Antwort Vom Freunde ...
44. Grüsse, lieblich wie der Freundschaft Düfte, Send' ich jenem ... ... brachen schnöd ihr Wort. Wende dich nicht ab vom Schenkengaue: Schlüssel gibt's, die Alles öffnen, dort. Diese Welt ist zwar ein schönes Bräutchen, ...
53. O bringe Wein, befreiend mich Von seiner Folgen Qual! ... ... Angesicht Und wie der Traubenwein. Sei nicht so stolz auf deines Blick's Geheime Zauberkraft: Hat doch Erfahrung mich gelehrt, Dass Stolz nie ...
26. Ich schwöre es bei Seiner Seele: Hätt' ich die ... ... wie die Sonne, Mit nichts vergleichbar auf der Welt; Doch über's Herz muss, ach, ich klagen, Das nicht ein Stäubchen Lieb' ...
... Haupt? Hast du ein Mittel, holder Ost, So ist's nun hohe Zeit, Denn nach dem Leben strebte mir Der ... ... die Flasche mich beweint, Das Barbiton beklagt. Wie sag' ich's, dass beim Schmerze, der Die Seele ...
47. Möge deine holde Schönheit Sich vermehren immerdar Und die ... ... Theuer wie die eig'ne Seele Ist Hafisen dein Rubin: D'rum berühre nie die Lippe Eines nied'ren Wichtes ihn!
17. Weiht den Gegner in die Liebe Und die Trunkenheit nicht ... ... ich in des Heiles Ecke Üben die Enthaltsamkeit, Wenn mir deines Aug's Narcisse Immer spricht von Trunkenheit? Fühle Liebe! denn zu Ende ...
22. Unerreicht ist deine Schönheit, So wie mein Gefühl für dich ... ... Für dein schönes Angesicht Ward ich kraftberaubtes Wesen Schmächtig wie des Neumond's Licht. Klage nicht, Hafis; begehrst du Mit dem Freund ...
43. Fürst! Im Häkchen deines Schlägels Weile stets der Himmelsball ... ... zum Wächter sei bestellt! Zärtlich schlingt die Siegesgattin Dir die Locke um's Panier: Der Erob'rung Auge blicke Ewig liebentbrannt nach dir! ...
34. Morgens ging ich in den Garten. Eine Rose mir zu ... ... Rosen Hier in diesem Erdenhaine: Doch, vom Dorne unverwundet, Pflückte d'rin noch Keiner eine. Hoffe nicht, Hafis, auf Freuden ...
78. An ihre beiden Locken Band Selma mir ... ... Ich liebe Selma nicht, Du blicktest einer Luli Wohl nie in's Angesicht! Und wäre dir geworden Ein Herz, das meinem glich', In's Meer der Liebe tauchtest Du sicher so wie ich. Zu Füssen ...
... dir entgegenstellt, Wer schätzt dich in der Au? Wo's seine Liebe gilt, O klügelnder Verstand, Bleibt da die freie Wahl Dir ferner in der Hand? Du kommst an's Liebesziel Einst sicher noch, Hafis, Wenn dich nur Kraft ...
32. Wer zarte Rücksicht wahrt für die Getreuen, Den wahret Gott: ... ... Der stets Euch wahrt, gleich seiner theuren Seele. Wo ist dein Wegstaub? Sollt's Hafis erfahren, Will zu des Ost's Erinn'rung er ihn wahren.
... Vom Verstand gemalet, Nur das Bild des Seelenfreundes Ist's, was herrlich strahlet; Schön zwar ist die Flur, die Rose ... ... Da, Hafis , der Seele Münze Keinen Werth errungen, Ist's nicht schön sie zu benützen, Gilt es Huldigungen.
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