31. Dein Aug', das in die Schule ging bei Babel's zauberischem Treiben, Es mög', o Herr, stets eingedenk der trügerischen Künste bleiben! Und jenes Ohr, das einen Ring der Schönheit in das Ohr gehangen, Soll mit dem reichen Perlenschmuck hafisischer Gedichte prangen ...
17. Ob der Liebe zu dem Freunde Tadle mich Betrübten nicht; ... ... kranken Herzens Nicht so kleinlich in's Gericht. Weil du Kunde hast, o Ssofi, Von der Wand'rer Handlungsart, So beschuldige die Zecher ...
67. Rosenfarb ward meine Thräne, wie des Lieblings Wangengluth, Blutig meines ... ... ; Sich gar zärtlich stellend, sagte mein Geliebter da zu mir: »Du, o Freund mir werth und theuer, was geschah am Auge dir?«
21. Der Paradies und Hölle theilet, Der Knotenlöser, Gott, ... ... Und wehret meiner Noth. Soll dieses Treiben frecher Wölfe Noch länger fortbesteh'n? Lass, Löwe Gottes, mich die Klauen, Die sieggewohnten, sehn! ...
46. Entziehe deine Neigung, o Sohn, der Mutter »Welt« Und sieh', was ihrem Gatten zuletzt sie angethan! Doch ohne Herz begreif'st du keinen solchen Mann, Wenn dir, so wie Hafisen, ihr Angesicht gefällt.
63. Vor der Wirkung eines Seufzers sei, o Freund, auf deiner Huth, Denn von eines Seufzers Gluthen fällt auf dich auch eine Gluth; Lass in deinem eig'nen Gaue es nicht sorglos ausser Acht, Wenn bei Nacht die Thräne fliesset und der Seufzer früh ...
40. Komm' zurück, denn meine Seele hofft auf deiner Schönheit Strahl; ... ... ' zurück, denn immer stöhnet dieses Herz in Trennungsqual; Komm' zurück, weil, o mein Theurer, fern von deinem Angesicht Mir Verwirrten aus dem Auge eine Fluth ...
24. Feind wurde jeder Freund der erst die Treue pries, Befleckt hat ... ... erst ein Reiner hiess; Die Nacht ist schwanger – heisst's –; doch, o der Wunderthat! Wer schwängerte sie denn, da ihr kein Mann genaht?
25. Mach', o Wind, was mir begegnet, heimlich Ihm bekannt, Künde Ihm mit hundert Zungen meines Herzens Brand; Aber sprich auf eine Weise, dass nicht zürne Er; Sprich ein Wörtchen, aber sprich es wie von ungefähr.
29. Schon naht der Lebenswüste ein Strom, der mächtig schwillt, Bald ist des Lebens Becher bis an den Rand gefüllt: Sei auf der Hut, o Meister, denn aus des Lebens Haus Schafft des Geschickes Träger schon das Gepäck ...
41. Greife nach dem Glas, das Freuden ist geweiht, und komm; ... ... und komm! Horch dem Feind nicht, der dich heisset bleiben und nicht geh'n; Horch nur mir, der: Auf! dir sage, sei bereit und komm ...
14. Wirst du noch lange Zeit so hart und grausam sein, Und Herzen, ohne Grund, so herben Qualen weih'n? Ein blutgetränktes Schwert besitzt der Mann von Muth, Und selber bist du Schuld, bespritzet dich dein Blut.
58. In eitlen Wünschen nur vergeude ich das Leben, Was hat des Himmels Lauf mir Nützliches gegeben? Und wen ich immer noch um Freundschaft hab' beschworen, Der wurde mir zum Feind. O wär ich nie geboren!
59. Wenn Ihr, o Freunde, zärtlich Euch umschlinget, O, so vergesst des Himmelsrades Schwung; Und kömmt die Reih' an mich, und ich muss scheiden, So trinkt den Rest, mir zur Erinnerung!
56. Behandle, Freund, nicht grausam deinen Feind; Trink' lauter'n Wein und sei vergnügt dabei; Den Rechtlichen gib deinen Kragen Preis, Doch von den Schurken mach' den Saum dir frei.
53. Dem Rechtlichen will ich die Seele weih'n; Gern wirst das Haupt du ihm zu Füssen legen: Doch weisst du, was da mag die Hölle sein? Die Hölle ist: Mit Schurken Umgang pflegen.
23. Dein Auge, das Ränke nur regnet und List, Es regnet auch Schwerter. Gewarnt lasst Euch sein! Die treuen Genossen missfielen dir schnell: O über ein Herz, das so hart ist wie Stein!
69. Der du, o Herr, ein Helfer in den Nöthen So wie ein Richter aller Streite bist! Was könnte ich Geheimes dir vertrauen, Da nichts Geheimes dir verborgen ist?
... hundert Stücke, ähnlich meinem Kleide! Was, o Sänger, wär's, wenn freundlich du dich mir erwiesest, ... ... in Trümmer schlügest? Wo verweil'st du denn, o Sänger? Lass ein Lied erklingen Und zu uns, den Mittel ... ... , wenn wir Bettler als Monarchen hiessen. Sing' die Weise Kul, o Sänger, lass den Ton sich heben, Denn nur ...
... Mein Herz ist voll von Trauer, o holde Morgenluft! Durch dich ist mein Geruchsinn durchwürzt mit süssem Duft. ... ... den erg'wanfarben Wein, So lang dir die Geschicke die Kraft dazu verleih'n; Versperre Sittenrichtern zu deinem Ohr die Bahn; Was ficht dich ein ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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