Die Zwillinge Sie waren ganz gleich – – –. Sie hatten ... ... entscheiden?!« sagte einmal eine Dame. »Das konnte er auch nicht« erwiderte Herr A., »er hat ja eben die Andere genommen!« Das war ein schlechter ...
Tulpen Cäcilia sagte zu ihm: »Sie, Sie sind wirklich ein zuwiderer Kerl. Erstens nie elegant. Schauen Sie den Beamten an. Zweitens dieser Schnurrbart ... ... Tulpen ist,« sagte er, »dass man ihnen den Hals umdrehen kann, ohne in's Kriminal zu kommen!«
Die Kellner Mein Vater kam zehn Jahre lang nach einer Geschäftsreise nicht ... ... sein, kein Zwang. »Mein Herr, ich werde Ihnen heute eine ›souppe à la moelle‹ bringen, ich habe nämlich das herrliche Markbein dazu bereits gesehen – ...
Sommer 1906 Eine junge Dame, für die ich eine zärtliche Freundschaft ... ... Hotel, beim Abschiednehmen, sagte sie zu mir: »Verzeihen Sie es mir, P.A., Sie haben mir eine Lektion erteilt. Ich danke Ihnen.« Ich küßte ...
Emilia Galotti Von Lessing Wenn am Ziele der Wanderung eine schöne ... ... einem zu reden, der hinter dem Rücken steht, aber Fürsten machen sich's bequem; und was den räumlichen Abstand betrifft, so mag wohl der Untergeordnete ehrerbietig ...
... -Posaunen der Seele, welche die Mauern Jericho's in Trümmer legen, und Siegelinde feierte innere Siege und wusste, dass ... ... sanft: »Dieses armseligen blassen elenden schwangeren Geschöpfes wegen gäbest Du die Seligkeiten Walhall's auf?!« »Ja, deshalb – – –.« Die Dame in ...
Schlehdornzweig Anfangs Juli, an einem Feiertage. Es war ein Gekribbel ... ... aufzubegehren wegen eines Schlehdornzweiges!?! Werfen sie ihn doch weg!« »Pfui, P.A., Sie haben keinen Sinn für Freiheit, Sie sind feig! Ich mag Sie ...
... das that oder das, erklangen bei dem jungen Manne die Stücke des Hauptthema's in eigenthümlichen, scherzhafternsten und auch süssen traurigen Verschlingungen: Mizi–Marie–Maria! ... ... erschauern – – –. Beim Abschiede aber raffte sich ein Stück des Hauptthema's allein zu einer unergründlichen Sehnsucht und Tiefe zusammen und klang ...
... Organisirungen auseinanderschütteln und verhindern. Gebt Ruhe! Siehe! Bismarck's und Goethe's Geist waren von Anbeginn voll Ruhe. In unerschütterlichen Sicherheiten ... ... haben. Möge Piri einst – – –. Auch Piróska's Papa bittet mich, seine Grüsse beizuschliessen. Ergebenst« ––––– ...
Melusine (Melusine, die Wald-Quell-Nixe, Gattin des Grafen Raimund ... ... der Sommerwärme. O wie gut. Raffe Dich auf. Weshalb?! Wozu?! O Herr S., die wunderschönen Veilchen!? Danke vielmals.« So lebte sie. Der Ernst ...
... . Maria Theresia, Kaiser Franz – – –. Man wird noch spielen Potpourri's aus Martha, aus Lohengrin, es werden Leute dasitzen, die fliegen können, ... ... am Wege Schinken und Aspik; ich schicke den Diener zu Demel um Beignet's, dann kannst Du auch deine beiden Karten schreiben, Marie ...
... , aber ohne Mundstück«. Er brachte sie an den Stammtisch zu P.A. Sie dachte: »Wie sind doch alle zu beneiden, die morgen ... ... viel Zigaretten«, erwiderte der Nachbarphilister. Sie küßte bei irgend einer Gelegenheit P.A. die Hand, wie man einen Menschen behandelt, der das ...
Preisklettern Ich möchte diese Begebenheit aus meiner Jugendzeit, ich war damals ... ... fast für alle Angelegenheiten desselben. Ich kam als Großstädter im Oktober in das Gebirgsdorf R. in Niederösterreich. Eines Tages sagte die junge Wirtin zu mir: »Heute nachmittag ...
Karoline von Günderrode Geschichte eines Braminen Ich bin, sagte Almor, in Smirna ... ... um Mitternacht an der Stelle, wo er gestorben war. Ich blieb in Lasida's Haus, lebte wie ein Bramin, und erzog das Mädchen sehr wenig, ich ...
Ein schweres Herz Es steht mitten zwischen Wiesen und Obstgärten ein riesiges ... ... brechendes kleines Herz! – – –. Er hätte mir geantwortet: »Mein Herr, c'est la vie! So ist das Leben! Es können nicht alle Menschen im ...
Die Tante Ich habe eine Tante. In erster Erinnerung habe ich ... ... damastirten Vorhange stand und wahrscheinlich sagte: »So schliesse ich denn mit dem Ausspruche Goethe's..«, worauf meine Tante das bizarre Muster der Damastvorhänge in genauen Augenschein zu nehmen ...
Der Messerheld Bei irgend einer Gelegenheit hat ein ... ... den Idioten gegenüber!« Er erwiderte: »Brauchen Sie mir das anzuraten?!? I stich nur zu, wann es mein Ansehen erfordert ! Daß sie es wissen, i bin noch der Karl B.!« Messerhelden, wie seid ihr die unschuldigen ...
Vorstadtzimmer Sie hatte das bequeme Elternhaus verlassen, um frei zu ... ... der es ebenso lieb haben könnte wie ich – – –.« »Dös gibt's nicht auf der ganzen Welt«, sagte die alte Vermieterin.
... mit Blumen, gehen wieder weg, still an's Tagewerk. Was für Krimskrams habet Ihr aber auf den Schreibtischen, an Euren ... ... Euren Heimaths-Klausen! Solche Vasen liebte man mit allen Zärtlichkeiten! Wenn man in's Zimmer tritt, begrüsst man sie. Und wenn man geht, grüsst man ...
Der Freund Alles ereignete sich für Jolanthe in milden guten Ordnungen. ... ... der englischen Herrensitze. So lebten diese Drei in Frieden miteinander, Jolanthe, Jolanthe's Gatte und »Studio«, das schöne Heft aus England!
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Robert ist krank und hält seinen gesunden Bruder für wahnsinnig. Die tragische Geschichte um Geisteskrankheit und Tod entstand 1917 unter dem Titel »Wahn« und trägt autobiografische Züge, die das schwierige Verhältnis Schnitzlers zu seinem Bruder Julius reflektieren. »Einer von uns beiden mußte ins Dunkel.«
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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