Kuno Kohn Seit einem halben Jahr wohne ich in dem Haus. ... ... Stirn. Niemand beachtete mich, ich stand traurig. Der Kies knirschte hinter mir. Hart und plötzlich, daß ich aufschreckte. Ein Polizist kam, die Hände am Rücken. ...
Minnie »Liebe Minnie, bringen Sie mir doch – – –.« ... ... Schultern, in den Elbogengelenken rieselte es durch; wie Thränen-Regen rieselte es an der Haut herab –. »In Thränen gebadet« sagt man. »Bin ich Ihr Dienstbote ...
... Blumen – – –« sagte sie, »was hast Du davon, wie sie heissen – – –?!« Sie entkleidet sich, ... ... weh.« Er sagt: »Nun gut, wir werden wiederkommen. Aber was hast Du davon?! Wir stören Dich. Im Juni reisen wir weg, so ...
Mode Die »Mode« ist das ästhetische Verbrechen an und für ... ... Gnaden Geschaffene! Dein Kleid aber sei deine letzte Epidermis, deine feinste künstlerische Haut gleichsam! Der »Schliefer«, dieses weite, bequeme und nicht sehr teure ...
Mama Meine Mama ist tot. Nichts von ihr ist übrig, sie ... ... unbeschreiblich. Die Bonne sagte: »Schau' doch, was du für eine schöne Mama hast – – –«. Niemand begriff meinen Schmerz. Sie ging in die Welt, die ...
Die Familie Die Familie kommt in jedem Monat einmal zusammen. Die ... ... in einer Schaukel, hilflos wie in einer Rutschbahn ... kommt sich lächerlich vor. Man hört, wie der Wind um die Dächer fegt. Regen schlägt an die grauen Fenster ...
Beja Flor (Einer edlen Verstorbenen, Madame J. Brandeis, gewidmet.) ... ... den Urwald führt und von den bleichen Frauen mit den Mandolinen-Augen und der sammtenen Haut und den Diamanten und Smaragden im braunen Haar – – –. Die Dame ...
Das Genie Es war ein Frühlingsmorgen im Volksgarten. Eine reinere Luft ... ... Eine Gouvernante sagte: »Weshalb steht Ihre Kleine abseits, bei diesem faden Blumenbeete?!? Hält sie sich für etwas Besseres?!?« Da sagte die Gouvernante des edlen Kindes: ...
Konrad Krause Nicht einmal in der Nacht habe ich hier Ruhe. ... ... schwer, und die Augen haben noch die ganze Müdigkeit. Doch die jungen Herren sind hart, wenn ich etwas versäume, und grausam. Nachts aber sind sie freundlich und ...
Handarbeit Chamois-farbiger Pongis-Grund. In der Mitte ein Blätterstrauch mit ... ... , ich bin wie neu geschaffen. Ich habe Lebenselixir durch die Poren eingetrunken. Meine Haut atmet gleichsam in langen tiefen Zügen –!« Dann liegt sie in einem weissen ...
Das Leiden Sie konnte von ihrem Ich nicht loskommen, sich nicht ... ... hinschweiften, brach das innere Feuer der Unzufriedenheit aus und verzehrte Seine Majestät mit Haut und Haaren – –! Eines Abends sass sie mit wirren Haaren um die ...
... Eugenia, die du einst zur Frau begehrt hast!« Sogleich erkannte er sie und war überzeugt, daß sie es sei ... ... nicht; vielmehr bin ich begierig zu wissen, was du mit der Witwe gemacht hast!« Eugenia erzählte eingeschüchtert und ängstlich den Vorgang, und Aquilinus erkannte aus ...
Don Carlos Trauerspiel von Schiller Es könnte den Mut geben, die ... ... Erntefest sein, keine ermüdende Saatbeschäftigung. Erfüllt Don Carlos diese Forderung? Nein, er hält uns nur dafür schadlos. Nichts geschieht, wenig wird empfunden, am meisten wird ...
Erlebnis Ich erzähle eine Geschichte aus meinem Leben. Sie hat vielleicht ... ... Tag von ihrem G'schäft aus sieht, wo sie bedienstet ist, bildet sie sich halt den Fiakerball in der Gartenbaugesellschaft ein, das Dummerl. Ich vertrau' das Mäderl ...
Die Jungfrau Maria Mondmilch war das einzige Kind des Kunsthistorikers Doktor Maximilian ... ... Alle lockte ich. In allen suchte ich meinen Mann. Niemand drang tiefer als meine Haut in mich ... Ich schlich in den Tagen. Rannte in den Nächten. Ich ...
Die Ahnfrau Trauerspiel von Grillparzer O Dank, Dank diesen freundlich ... ... an. »Der verstärkte Antrieb zum Bösen, der in dem angeerbten Blute liegen kann, hebt die Willensfreiheit und die moralische Zurechnung nicht auf.« Allein wenn dieses ist, dann ...
Flirt »Ich sitze zum erstenmale mit einem Dichter,« sagte sie und ... ... beim Kochen ganz weich und dennoch in voller Form bleiben, als wäre es noch hart und ungekocht! Fest und zart zugleich. Wie edle Menschen.« Sie sagte ...
PA-Kollier Ich bin einfach paff, auf der Straße, in den ... ... Aber jetzt, wo ich anfange, auf eigenen Füßen zu stehen, verliere ich jeglichen Halt. Ich kann nicht schließen, ohne einen unserer berühmtesten Schauspieler zu zitieren, ...
Wie wunderbar – – – (Einer edlen Verstorbenen, Madame Olga Waisnix, ... ... wenn er schläft, ist es so wie bei einem Kranken, Erschöpften. Oft hört er Nachts den Bergwind in die Nussbäume fahren und das Forellenbrünnlein seine Trillerketten in ...
Diskretion Eine trockene Abhandlung Tausende leben verschwiegen. Alle ihre Schätze der ... ... als Krücke ausnützt seines humpelnden Selbstbewußtseins! Ich schrieb schon im Gymnasium in mein Heft: »Eine Frau, der ich einst ihr Alles sein werde, armseligstes ...
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Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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