80. Um 1620 war es eine Ehre für einen Mann, wenn er so oft und so ergeben wie möglich sagte: »Mein Herr und König.« (Vgl. die Memoiren von Noailles und von ... ... Rang unter den Untertanen. Der vom Könige verliehene Rang trug diesen Männern ebensoviel Achtung und Beachtung bei ...
64. Zu meinem großen Leidwesen habe ich das Venedig von 1760 nicht sehen können. 79 In diesem kleinen Zeitraume hatten sich offenbar durch mancherlei günstige Umstände die staatlichen Einrichtungen mit einer tüchtigen Lebensanschauung zum Glücke ...
... heimatlichen Bodens zu finden. Nach den Vorschriften des Naturalismus ist doch nichts einfacher: man muß freimütig ... ... Augen fällt. Ich erinnere an den Kardinal Consalvi, der 1822 drei Stunden lang das Libretto einer komischen Oper auf Fehler hin durchsah und aufgeregt zu dem Maëstro sagte: »Aber Sie bringen recht oft das Wort cozzar, cozzar! «
... gestern zu mir: »In meiner Jugend und noch weit in meine Zeit hinein – ich war 1789 fünfzig Jahr alt – trugen die Damen ... ... gegen Shakespeare und zugunsten der drei Einheiten geltend machen kann. Ich kenne auch Leute, die Correggio und ...
... Bilder mit Vorwürfen aus der heiligen Schrift sehen kann. Sie sind von Malern gemalt, die nicht daran glauben, ... ... glauben. Dabei sucht man nach Gründen für den Verfall der Kunst! Wenn der Künstler nicht an ... ... was er darstellt, muß er immer in Furcht sein, überschwenglich oder lächerlich zu erscheinen. Wie soll er Großartiges erreichen, wenn ihn ...
... a prendere puntiglio, occupazione di ogni momento della apparenze della propria esistenza agli occhi altrui: Ecco i tre gran caratteri di questa pianta che risveglia Europa nell 1808. Unter den Italienern sind die die besten, die noch etwas Wildheit und etwas Hang zum Blutvergießen haben: die Menschen ...
... den einen Menschen zu stark ist, gerade so viel, als ein anderer zu seiner Anregung braucht, zum Beispiel das Gefühl, im feindlichen Feuer von den Geschossen verschont zu bleiben, das Gefühl, tief in Rußland zur Verfolgung jener Barbaren einzudringen. Ein Gleiches gilt von der Tragödie Racines und Shakespeares.
... San Michele (das ist ein Restaurant) zum Diner kommen; ich habe dort gestern ein paar Witze erzählt, habe mit Cl*** gescherzt, das könnte aufgefallen sein.« Keineswegs darf man Zilietti für beschränkt oder ängstlich halten. Er ist ein verständiger ...
40. Niemals in meinem Leben bin ich ... ... der Schönheit so betroffen und schüchtern gewesen wie heute abend in einem Konzert der Frau Pasta (London 1817). Sie war, als sie sang, von drei Reihen junger Frauen umgeben, die so schön waren, von so reiner und ...
... unter den Fenstern schöner Italienerinnen. Die Spanier gingen nach Italien wie heutzutage nach Paris. Übrigens setzten sie ihren Stolz vor ... ... in die Verherrlichung ihres Königs und Herrn. Sie haben sich Italien verscherzt, weil sie seiner nicht wert waren. Um 1626 war der große Dichter Calderon Offizier ...
... Die Römer erscheinen auf den ersten Blick bösartig, aber sie sind nur äußerst mißtrauisch und sie haben eine Phantasie ... ... geringsten Anlaß in Flammen auflodert. Wenn sie einmal ohne Veranlassung bösartig sind, so geht es ihnen wie einem ängstlichen Manne, der ...
81. Wilna, 1812 »Sie sagen mir, Ehrgeiz vertreibe die Langeweile,« sagte Kamenski; »aber die ganze Zeit hindurch, wo ich jeden Abend eine Meile galoppierte, um die Prinzessin zu sehen, lebte ich in der ... ... eines Fürsten, den ich verehrte, der mein ganzes Glück und die Befriedigung aller erdenklichen Wünsche in seiner Macht ...
83. Die Jugend von 1822. Wer von einer ernsten ... ... die Zukunft. Nichts erhebt die Seele mehr als die Kraft und die Gewohnheit, solche Opfer zu bringen. Ich prophezeie dem Jahre 1832 mehr große Leidenschaften, als das Jahr 1772 deren hatte.
76. Jena, März 1819 [?] Der größte Vorwurf, den wir uns ... ... sicherlich der, daß wir die Ideen von Ehre und Gerechtigkeit, die von Zeit zu Zeit in unseren Herzen erstehen, sich verflüchtigen lassen, als ob ...
27. Öffentliche Meinung im Jahre 1822. Ein Mann von dreißig Jahren verführt ein fünfzehnjähriges Mädchen. Das Mädchen ist entehrt.
41. Der bekannte Johannes von Müller sagte zu mir in Cassel (1808): »Die Natur hat dem Norden die Kraft und dem Süden den Geist gegeben.«
42. Die in der Liebe glücklichen Menschen sehen hier (in Dresden, 1813) tiefernst aus, was man in Frankreich mit tieftraurig verwechseln würde.
... dem Tagebuche Salviatis, Mailand, 23. Juli 1819 Eine ehrbare Frau hält sich auf ihrem Landgute eine Stunde lang im Treibhause ... ... für mich, meine ganze Lebensführung.« Aber auch das ist ganz unsichtbar für boshafte Menschen ...
... über mich lustig macht? Soll sich ganz Verrières über meine Trottelhaftigkeit ins Fäustchen lachen? ... ... meine Kinder, die sie ja liebt. Mich wird alle Welt auslachen. Seht! wird es heißen. Er ... ... meinem Mut zu reden. Das wäre ordinär. Die Welt wird mich nach meiner Tat ...
... jungen Bianca nur einen Augenblick lang nahe gewesen. Auge in Auge mit ihr befand er ... ... geworden. Die Duchezza, eine außerordentlich kluge Frau, wohl noch imstande, Eindruck zu erwecken ... ... forestieri! « rief er von Zeit zu Zeit ganz laut aus, während ihm der Pole ...
Buchempfehlung
Sechs Erzählungen von Arthur Schnitzler - Die Nächste - Um eine Stunde - Leutnant Gustl - Der blinde Geronimo und sein Bruder - Andreas Thameyers letzter Brief - Wohltaten Still und Rein gegeben
84 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro