XXXV Sie hielten sich im schlichten Rahmen Altbiedrer Art behaglich ... ... ging man beichten. Der Mummenschanz und Christmarkt reichten Zu ihrer Kurzweil völlig aus. Am Pfingsttag, wenn im Gotteshaus Die Bauern gähnend Messe hören, Vergossen sie so rührsam nett ...
... Steht auf, entrollt sein Festcouplet Und singt und detoniert empfindlich. Applaus; sie dankt, so gut sie kann. Und er, der anspruchslose Mann Und große Dichter, bringt verbindlich Ihr Wohl aus, lächelt angenehm Und überreicht ihr sein Poem. ...
XIII Doch Lenski schien aus guten Gründen Solch zarte Fesseln noch zu scheun Und wünschte, ... ... viel Beschwerden; Doch man gefiel sich, wurde warm, Ritt täglich aus, ging Arm in Arm, Um schließlich eng vertraut zu werden. ...
XVII So klang die Predigt aus. Sie hörte Mit tränenfeuchtem Angesicht ... ... So schlich sie heim mit müden Schritten. Selbander kamen sie nach Haus, Und niemand machte Wesen draus: Das Land hat schöne, freie Sitten, Die es mit ...
XXXV Das Mahl ist aus; Rumor, Gedränge: Gleich ... ... Wiese schwärmen, strömt die Menge Geräuschvoll zum Salon hinein. Die biedren, vollgeschmausten Dicken Beginnen friedlich einzunicken, Derweil die Damen zum Kamin, ... ... Die Mädchen nach den Winkeln ziehn Und plauschen. Für die Spielerseelen Stehn grüne Tische rings bereit, ...
XXI Er hatte früh schon aus der Ferne Sich an Klein-Olgas Reiz erbaut Und unschuldsvoll, ein Knabe, gerne Dem Spiel der Kleinen zugeschaut, Es oft im Garten selbst geleitet Und so die Neigung vorbereitet, Bis hier Mama ...
... Freund Lenski nie in Olgas Band, Aus seiner Feder quillt nur Liebe, Sie prunkt nicht eisig mit Verstand. Was er von ihr erlauscht, erkundet, Wird hübsch zu Reimen abgerundet, Und seiner Elegien Strauß Haucht nur den Duft der Keuschheit aus. So singst auch du, Komet auf Erden, Jasykow, leidenschaftdurchglüht ...
X Sie malt sich aus, die Heroine Der Lieblingsdichtungen zu sein, Clarissa, Julia, Delphine ... ... Lust, Beginnt ihr Geist, halb unbewußt, An ihn ein Briefchen auszuspinnen ... Allein, was sonst mein Held auch war – Ein ...
XIV Ihr erstes Wort ist: »Sag, weswegen Gingst gestern du so früh nach Haus?« Ihn überläuft's, er steht verlegen Und weiß vor Scham nicht ein noch aus. Vor dieser Augen heller Güte, Der Anmut dieser Mädchenblüte, ...
... Entseelt, entrückt dem Erdenweh. Noch immer troff aus seiner Wunde Das Herzblut dampfend in den ... ... : Und nun ist jeder Ton verklungen, Wie im verlaßnen, leeren Haus – Rings totenstill, die Lichter aus, Die Fenster übertüncht, zersprungen, Die Läden zu, kein Mensch ...
VII Aus Zweigen, die im Morgenwinde Sich niederbeugten übers Grab, Hing sonst als treues Angebinde Ein schlichter, kleiner Kranz herab; Und gegen Abend kamen immer Beim Pilgergang im Mondenschimmer Zwei Schwestern her, umarmten sich Und weinten lang ...
IV Wohlauf denn, ihr bequemen Reichen, ... ... Pflicht und Amt, Ihr Großfeudalen ohnegleichen, Epikureer allesamt, Buchwürmer ihr aus Lewschins Samen, Und ihr, empfindungszarte Damen; Herbei, der Frühling ... ... Geschwind gepackt und aufgeladen, Kaleschen, Chaisen, Kutschen vor Und ungesäumt hinaus zum Tor!
... Blicke, wie sie es in reichen, russischen Häusern und auch im Auslande, aber natürlich nicht bei Deutschen, gesehen ... ... einem Wandschirm auf einen Sessel. Dafür gab es im Hause außer dem Fürsten und der Fürstin eine ... ... ...« (er wollte loben und fand keinen Ausdruck). »Wir sind zusammen aus Sachsen gekommen. Er hat ein vierstöckiges ...
... sollten ihn, sobald er mit mir fertig ist und aus meiner Kammer wieder herauskommt, ergreifen und zum Foltern schleppen. Es gab bei ... ... Und Skorpione das Blut aus den Adern saugen. Wenn man an den Kellern vorbeigeht, flüstert ... ... Ich will die Beine einziehen und merke, daß ich in einen Pelz aus Wolfs- und Bärenfell eingewickelt bin. Um ...
... einmal ganz still und sanft geworden. So war er immer vor seinen grausamsten Wutausbrüchen. Wir zittern alle und bekreuzigen uns: »Herr, errette ... ... Arkadij etwas gehört hatte, denn er war außer sich vor Aufregung: als er mich für die letzte Rolle der Herzogin ...
XXVI »Vielleicht verliebt?« – »Dann möcht' ich wissen, In wen? Bujanow schlug sie aus, Auch Petuschkow hat abziehn müssen; Hernach erschien Pychtin im Haus, Der Herr Husar; du meine Güte, Wie stramm sich der ...
XXXVII Schon grüßt aus einem Wald von Eichen Zar Peters düstres Schloß herauf Als heldisch ... ... mit Brand und Feuersglut Empfing's den harten Imperator! Von hier aus sah er grausig schön Sein Glück in Flammen untergehn ...
... schönen Mädchen Moskau reich; Doch keines aus dem Glanzgewimmel Kommt Lunas vollem Wunder gleich. So leuchtet sie, ... ... ewig teuer, Der doch zu nahn sich meine Leier Nicht anmaßt, aus der Anmut Chor Gleich sieghaft wie der Mond hervor. Wie ...
XXXIII Geht Rußland einst aus Finsternissen Zur Zivilisation voran (Was etwa, nach gelehrten Schlüssen, Ein halb Jahrtausend dauern kann), Dann wird sich künftig auch daneben Der Zustand unsrer Straßen heben: Chausseen ziehn dann kreuz und quer ...
XXXVIII Leb wohl, du Spur aus großen Tagen, Du Peterschloß! Die Stunde drängt, Rasch vorwärts: weiße Säulen ragen Als Tor empor, der Schlitten schwenkt Und holpert durch die Twersche Straße. Gleich flimmert's, wogt's im Übermaße: ...
Buchempfehlung
1858 in Siegburg geboren, schreibt Adelheit Wette 1890 zum Vergnügen das Märchenspiel »Hänsel und Gretel«. Daraus entsteht die Idee, ihr Bruder, der Komponist Engelbert Humperdinck, könne einige Textstellen zu einem Singspiel für Wettes Töchter vertonen. Stattdessen entsteht eine ganze Oper, die am 23. Dezember 1893 am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wird.
40 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro