XXI Er flüchtet aus den lauten Räumen, ... ... schmerzlich süßen Träumen, Am Morgen weckt ihn ein Billett: Fürst N. beehrt sich, Dero Gnaden Zum Abend höflichst einzuladen. »Zu ihr – O Gott! ... Wohlan, zu ihr!« Rasch fliegt die Antwort aufs Papier ...
V Erst gab's noch oft Besuch und Gönner; Doch weil er sich verschmitzt erwies ... ... Familienkutsche rumpeln hörte, Verschnupfte diese Prellerei, Und mit der Freundschaft war's vorbei. »Der Nachbar ist verrückt, ein Flegel Und Umsturzmann, ...
XV Meist, eh er aufsteht, sind beizeiten Schon Kärtchen da. Was gibt's, laß sehn; Man lädt ihn richtig von drei Seiten Zum Abend ein und bittet schön Hier zum Geburtstag, dort zu Bällen. Wie soll mein Schelm ...
XLVIII Dann stand Eugen, sich heimlich sehnend, Gedankenvoll, elegisch ... ... Granitbord lehnend, Wie ein Poet sich einst beschrieb. Ganz still war's; nur vereinzelt schollen Der Schildwach' Rufe; fernes Rollen Von spätem ...
LX Schon hab' ich nebst der Form des ... ... Schluß gebracht; Hab' viel gebessert, viel gestrichen, Zwar wimmelt's noch von Widersprüchen, Doch sei's darum. Und kurz und gut: Dem Zensor zahl' ich gern Tribut, ...
LVIII Wes Zauberblick voll Seligkeiten Belohnte mit der Liebe Dank ... ... Zeugen! Der Leidenschaften Sturmesreigen Warf Trostes bar mich an den Strand. O glücklich, wer dem Sinnenbrand Des Sanges reine Glut vermählte, Zwiefach so ...
XXXIII Kein Antwortbrief. Er schreibt zum zweiten-, Zum drittenmal ... ... Müh'. Da endlich unter Fürstlichkeiten Auf einem Ball erblickt er sie: O wie sie ausweicht, kühl ihn schneidet, Ihn keines Wortes würdigt, meidet! ...
XVI Schon dunkelt's. Schlitten her: geschwinde Geht's »Platz da!« sausend übers Eis; Zu Frost bereift bei scharfem ... ... knallt, Es strömt des Elfers Vollgehalt; Zum blut'gen Roastbeef gibt's die Blüte Von Frankreichs Küche ...
... schöne Zeit vertan! Und doch: Wär's meinem Ruf nur nicht zum Schaden – Auf Bälle flög' ich ... ... Und ihre Füßchen erst! ... Allein In Rußlands grenzenloser Weite Gibt's hübscher Füßchen kaum drei Paar. Ach, unvergeßlich immerdar Bleibt eines ...
XXII Und wieder kann er's kaum ertragen, Wie langsam Stund' um Stunde schleicht. Da endlich hat es zehn geschlagen! Er hat im Flug ihr Haus erreicht Und steht, verzehrt von innrem Fieber, Im Saal der Fürstin gegenüber ...
XXIII Des Fürsten Zwischenkunft beendet Dies unbequeme Tête-à-tête. Er plaudert, zu Eugen gewendet, Von Jugendstreichen, wird beredt Und gibt zu lachen. Gäste kommen. Rasch ist dem Ton der Zwang genommen, Sprüht Witz und Laune ...
XXXI Wann nur, in welchen Wildnisbanden Schlägst du sie, Tor, dir aus dem Sinn? O Füßchen, Füßchen! Wo zulanden Schwebt heut ihr über Blumen hin? Gehätschelt in des Südens Milde, Ließt ihr im öden Schneegefilde Des ...
XXXIV Noch andre teure Bilder schweben Durch meiner Seele Traumesland: ... ... heben, Ich fühl' ihr Füßchen auf der Hand; Und wieder stürmt's in meinem Innern, Holder Berührung süß Erinnern Treibt jäh zum Herzen ...
XVII Man würde gern noch weiterzechen, War das Menü doch reichlich fett, Allein, die Uhr mahnt aufzubrechen: Schon läutet's drüben zum Ballett. Nun eilt Onegin ins Theater, Allwo er sich ...
XVIII O Zauberwelt erlauchter Geister! Wo einst so kühn die Geißel schwang, Fonwisin, der Satire Meister, Knjashnin manch klassisch Werk gelang; Wo mit Semjonowa, der schönen, Sich Oserow den Zoll der Tränen Und Beifallsstürme spenden ließ; ...
XIV Doch sieh, Bewegung herrscht im Saale, Geflüster geht durch alle Reih'n ... Von einem ernsten Generale Gefolgt, trat eine Dame ein. Sie glitt durch all die Huldigungen Natürlich, frei und ungezwungen, Sie hatte nichts von ...
XLIX O Adrias kristallne Wogen! O Brenta! Doch – ich schaue euch, Geschwellten Herzens hingezogen Zu eurer Klänge Zauberreich! Sie sind Apollos Enkeln teuer Und mir durch Albions stolze Leier Längst innig kund in tiefster Brust. ...
XVI Ich kann das Wort nicht übersetzen, So lieb mir's ist; man scheint es bloß, Weil fremd und neu, noch nicht zu schätzen, Doch wird es künftig zweifellos Im Epigramm sich gut bewähren.) Doch, um zu ihr ...
LVI O Blumen, Liebe, Flur und Frieden, Euch geb' ich mich von Herzen hin! Es freut mich, daß ich so verschieden Von meinem Freund Onegin bin, Weil nun kein Leser, mich bespöttelnd, Noch jemand sonst, ...
... Schloß, von ernst behäb'gen Zügen, Wie sich's für Schlösser so gebührt, War würdevoll und ... ... Weiß Gott warum; wie dem auch sei, Für meinen Freund blieb's einerlei, Welch ein Geschmack darin gewaltet: Denn gähnend fand er's ganz egal, Ob alter, ob moderner Saal.
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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