IV Dann trieb das Schicksal hart und feindlich Mich weit hinweg ... Sie blieb mir treu: Wie oftmals hat sie sanft und freundlich In meiner Irrfahrt Ödenei Durch Trost im Liede mich erhoben, Mit mir im Kaukasus da droben, ...
IX So kurz von ihm sich loszusagen, Ist das nicht hart? Beweist das nicht, Daß man zu vorschnell vom Betragen Des lieben Nächsten Schlechtes spricht? Daß eitle Selbstsucht hohler Tröpfe Sich über Leichtsinn freier Köpfe Als Eingriff ...
VIII Noch immer mit demselben Sparren Wie früher? Oder abgekühlt? Was dünkt Sie, was er uns zum Narren Wohl heut für eine Rolle spielt? Stellt er sich wieder als Despoten, Kosmopoliten ...
VI Heut stell' ich sie zum ersten Male Auf einem Rout dem Adel vor Und weide mich im vollen Saale An ihrem frischen Jugendflor. Sie schlüpft behend durch Diplomaten, Vornehme Fraun, Aristokraten Und elegantes Militär, Nimmt sittsam ...
VI Latein ist heut nicht mehr so wichtig. Drum, frei herausgesagt, Eugen War da ... ... ; Doch Anekdoten seit den Tagen Des Remus bis auf unsre Zeit Hatt' er im Kopfe stets bereit.
... und der Wagenzug des Marschalls machten in dem Dorf Schamschewo halt. Alles drängte sich in Haufen um die Wachfeuer ... ... . Ein solcher Tropfen war auch Karatajew; er ist auseinandergeflossen und verschwunden. »Hast du verstanden, mein Kind?« sagte der Lehrer. »Hast du verstanden, Donnerwetter!« schrie eine Stimme, und Pierre erwachte. Er ...
XXXII Er aber sträubt sich, will nicht weichen, Dann eben noch zum Tod bereit. Auch jetzt von ihr kein Mitleidszeichen (So hart ist oft die Weiblichkeit!). Jedoch sein Starrsinn kann's nicht fassen, ...
... Stich. Der »feine Ton« im steifen Rahmen Langweilt ja heut auch fürchterlich. Zwar wissen manche höchst Aparten Mit Say und Bentham aufzuwarten, Doch was man sie so plappern hört, Ist schaudervoll und mitleidswert. Und dabei tun sie noch ...
... mit Gunstbeweisen? Doch nur, weil zu den höchsten Kreisen Mir heut die Pforten offenstehn, Sie mich geehrt, beneidet sehn, Mein ... ... Kriege, Wofür der Hof uns höher stellt – Doch nur, weil heut mich alle Welt, Sobald ich einen Makel trüge, ...
XLIII Auch euch, ihr Dämchen freier Liebe, Die ihr in sinnlich toller Hast Spätnachts durch Petersburgs Getriebe Von Droschken euch entführen laßt, Auch euch beschloß er kühl zu meiden. Und gründlich satt der wilden Freuden Spann gähnend er ...
XXXI Wann nur, in welchen Wildnisbanden Schlägst du sie, Tor, dir aus dem Sinn? O Füßchen, Füßchen! Wo zulanden Schwebt heut ihr über Blumen hin? Gehätschelt in des Südens Milde, Ließt ihr ...
XII Wer allseits in Verruf gekommen, Wird schließlich unwirsch, ... ... Querkopf, Überspannten, Bald einen Byron-Komödianten, Ja, selbst für einen Dämon hält. Onegin (damit sieht die Welt Ihn wieder) hatte unentschlossen, ...
VII Ein Weib wird um so heißer lieben, Je kühler man sich abseits hält, Und wird dann leicht ins Netz getrieben, Das die Verführung ausgestellt. Der wahren Kunst zu lieben rühmte Sich einst die schamlos unverblümte Genußsucht: lüstern ...
XXV Es kann als Mensch sehr viel bedeuten, Wer sonst auf saubre Nägel hält. Weshalb auch gegen Mode streiten? Regiert sie doch die ganze Welt. Drum war Onegin, im Bestreben, Nie Anlaß zur Kritik zu geben, In ...
... Tanja sein? Das Wesen, Dem er vor langer Zeit einmal (Ihr habt's im Vierten Buch gelesen) In ihrem fernen Heimatstal, Vom ... ... damals kaum In ihrem Winkel dort beachtet; Unfaßbar, die bewies ihm heut Solch überlegne Festigkeit?
... So lernt' ich denn die Fremde kennen ... Ja, hast du denn auch zugehört?« – »Ach, Amme, meine Schläfen brennen ... ... – »Gott steh dir bei, um Christi willen!« Die Alte hebt, vor Schreck gebannt, Bekreuzigend die greise Hand.
XXIX Wie auf Befehl verstummt das Plappern: Die Gaumen sind in Tätigkeit; Rings hört man nichts wie Tellerklappern Und Gläserklang. Nur kurze Zeit, Denn bald schon fühlt man sich vertrauter, Plauscht, trinkt sich zu, wird laut und lauter ...
XXXII Nun holt sie Atem, tief erschüttert, Und bebt und seufzt aus Herzensgrund; ... ... grüßt das Tal; Vom Fluß her blitzt ein Silberstrahl; Man hört das Horn des Hirten schallen; Es tagt – das Dorf ist längst ...
... den weiten Saal, Daß Fenster klirrten, Wände dröhnten! Und heut? Heut trippeln wir Verwöhnten Geziert auf Glanzparkett dahin. Nur auf dem ... ... ganz wie sonst ... Und Gott verhüte, Daß dies dem Fluch der heut'gen Welt, Dem Modezwang zum Opfer ...
XV Sie stürzt. Der Riese hebt die Bange Behutsam auf und trägt sie fort; Sie fügt sich willenlos dem Zwange, Ihr Atem stockt ... An düstrem Ort, In schaurig öder Waldesmitte Steht einsam eine morsche Hütte, Bis an ...
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