... Selber-Liebe sein! Wie viel Verachtung hat sie wider sich! Auch dieser da liebte sich, wie er sich verachtete – ein großer Liebender ist er mir und ein großer Verächter. Keinen fand ich noch, der sich tiefer verachtet hätte: auch ... ... Mensch, dessen Schrei ich hörte? Ich liebe die großen Verachtenden. Der Mensch aber ist etwas, das ...
... wirkliche Leben, in welches Gott ihn hineingesetzt hat, verachten soll; denn dadurch verachtet er eigentlich die Liebe Gottes oder fordert einen ... ... ist, aber es ist sich zugleich voll bewußt, daß es verantwortlich ist; verantwortlich für sich selber in persönlicher Bedeutung, sofern es entscheidenden Einfluß ...
... , S. 7): denn man weiß, daß alles Dieses nur das Veränderliche betrifft. Hingegen die schlechten Züge, die boshaften und ... ... der Charakter sich fertig einstellt, so bleibt er auch bis ins späte Alter unverändert. Der Angriff des Alters, welcher die intellektuellen Kräfte allmälig verzehrt, ...
... versetzte, sondern auch noch erfordert, daß mit ihm selbst eine Grundveränderung vorgienge, also daß er nicht mehr wäre was er ist, und dagegen ... ... schon absehn läßt. In eine andere Welt versetzt werden, und sein ganzes Wesen verändern, – ist im Grunde Eins und das ... ... etwas in uns nicht mit der Zeit sich fortbewegt, nicht altert, sondern unverändert beharrt. Aber was dieses Unvergängliche ...
69 Unnachahmlich . – Es gibt eine ungeheure Spannung und Spannweite zwischen Neid und Freundschaft, zwischen Selbstverachtung und Stolz: in der ersten lebte der Grieche, in der zweiten der Christ.
418 Wahrspielerei . – Mancher ist wahrhaftig – nicht weil er es verabscheut, Empfindungen zu heucheln, sondern weil es ihm schlecht gelingen würde, seiner Heuchelei Glauben zu verschaffen. Kurz, er traut seinem Talent als Schauspieler nicht und zieht die Redlichkeit vor, die »Wahrspielerei«. ...
... da ist man aller Tugend bar. Mitleidgewähren heißt so viel wie Verachten: ein verächtliches Wesen will man nicht leiden sehen, es gewährt dies keinen Genuß ... ... den Ausdruck des kalten Hohnes aus dem Gesichte verloren, hätte er sich verächtlich gezeigt – nun, so hätte er leben ...
472 Sich nicht rechtfertigen . – A: Aber warum willst du ... ... rechtfertigen? – B: Ich könnte es, hierin und in hundert Dingen, aber ich verachte das Vergnügen, das in der Rechtfertigung liegt: denn diese Dinge sind für mich ...
300 Gnädig gegen den Schmeichler . – Die letzte Klugheit der unersättlich Ehrgeizigen ist, ihre Menschenverachtung nicht merken zu lassen, welche der Anblick der Schmeichler ihnen einflößt: sondern gnädig auch gegen sie zu erscheinen, wie ein Gott, der nicht anders als gnädig sein kann. ...
100 Huldigen lernen. – Auch das Huldigen müssen die Menschen lernen wie das Verachten. Jeder, der auf neuen Bahnen geht und viele auf neue Bahnen geführt hat, entdeckt mit Staunen, wie ungeschickt und arm diese vielen im Ausdruck ihrer Dankbarkeit sind, ja wie ...
252 Lieber schuldig . – »Lieber schuldig bleiben, als mit einer Münze zahlen, die nicht unser Bild trägt!« – so will es unsere Souveränität.
[Aus dem Jahre 1859] Porta coeli locus appelatus est, quem nunc ... ... rebus insignis, amata est primis annis a me. Sed tempora mutantur; quae cupiebam, vera facta sunt et in hac regione, quam aspectu tantum cognovi, per sexennium moror ...
... 31 Man verehrt und verachtet in jungen Jahren noch ohne jene Kunst der Nuance, welche den besten ... ... unser Denken selbst, also »den Geist« für die Falschheit der Welt verantwortlich macht – ein ehrenhafter Ausweg, den jeder bewußte oder unbewußte advocatus dei ...
Der Leusch und das Wethautal Ich hatte mit Wilhelm Pinder verabredet, eine Partie nach dem Leusch zu machen und wir bestimmten dazu den nächsten Sonntag. (Das war der 19. Juli) – Den Morgen um 7 Uhr gingen wir vom Jakobstor aus fort. Das Wetter ...
... der Christ, wie gesagt, durch einige Irrtümer in das Gefühl der Selbstverachtung geraten, also durch eine falsche unwissenschaftliche Auslegung seiner Handlungen und Empfindungen, so muß er mit höchstem Erstaunen bemerken, wie jener Zustand der Verachtung, der Gewissensbisse, der Unlust überhaupt, nicht anhält, wie gelegentlich Stunden kommen ...
140 Nachdem ich in vielen der schwerer erklärbaren Handlungen Äußerungen jener Lust an der Emotion an sich gefunden habe, möchte ich auch in betreff der Selbstverachtung, welche zu den Merkmalen der Heiligkeit gehört, und ebenso in den Handlungen der ...
375 Nachruhm . – Auf die Anerkennung einer fernen Zukunft hoffen hat nur Sinn, wenn man die Annahme macht, daß die Menschheit wesentlich unverändert bleibe und daß alles Große nicht für eine, sondern für alle Zeiten als ...
384 Eine Männer-Krankheit. – Gegen die Männer-Krankheit der Selbstverachtung hilft es am sichersten, von einem klugen Weibe geliebt zu werden.
588 Bescheidenheit . – Es gibt wahre Bescheidenheit (das heißt die ... ... recht wohl geziemt sie dem großen Geiste, weil gerade er den Gedanken der völligen Unverantwortlichkeit (auch für das Gute, das er schafft) fassen kann. Die Unbescheidenheit des ...
49 Charakterbild . – Was ist das für ein Mensch, der von sich sagen kann: »ich verachte sehr leicht, aber hasse nie. An jedem Menschen finde ich sofort etwas heraus, das zu ehren ist und dessentwegen ich ihn ehre: die sogenannten liebenswürdigen Eigenschaften ...
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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
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