... 243. An Malwida von Meysenbug Sils, Ende Juli 1888 Hochverehrte Freundin, endlich! nicht ... ... Existenz blicken zu lassen. Es ist wirklich sehr leer um mich geworden. Wörtlich gesagt, ... ... Der alte Verführer Wagner nimmt mir, auch nach seinem Tode noch, den Rest von Menschen weg, auf die ...
... 177. An Malwida von Meysenbug [Genua, Ende März 1883] Verehrte Freundin, inzwischen habe ich meinen ... ... – meines ausgezeichneten Venediger Freundes , der auch diesmal wieder mein Gehilfe beim Druck ist. – Ich verlasse ... ... sobald ich kann, und gehe in die Berge: dieses Jahr will ich niemanden sprechen. ...
... langweilt . – Die sittlichen Hauptgebote, die ein Volk sich immer wieder lehren und vorpredigen läßt, stehen in Beziehung zu seinen ... ... allzuoft abhanden kamen, hatten ein Ohr für die vier sokratischen Tugenden – denn man hatte sie so nötig und doch gerade für sie so ...
162 Die Ironie der Gegenwärtigen . – Augenblicklich ist es Europäer-Art, alle großen Interessen mit Ironie zu behandeln, weil man vor Geschäftigkeit in ihrem Dienste keine Zeit hat, sie ernst zu nehmen.
... Beziehung mein Nachfolger wirst; wenn die Universität mir aber wohl will, so denke ich, ... ... existieren zu können – und was nachher wird, das weiß Gott, geht mich auch zunächst nichts an. Himmlisches Wohlgefühl, ... ... sie zu verschenken. Es gibt bald eine zweite Auflage. Übrigens gibt es noch keine ...
... er war nicht verzagt und nahm so viel als möglich auf sich, über sich, in sich. Was er wollte, das war ... ... den Menschen, für den es nichts Verbotenes mehr gibt, es sei denn die Schwäche , heiße sie ...
... Schönheit gemäß dem Zeitalter . – Wenn unsere Bildhauer, Maler und Musiker den Sinn der Zeit treffen wollen, so müssen sie die Schönheit gedunsen, riesenhaft und ... ... und bildeten. Wir sollten ihn eigentlich häßlich nennen! Aber die albernen »Klassizisten« haben uns um alle Ehrlichkeit gebracht!
... weit übertreffen wir sie in der Menschenkenntnis! Wie labyrinthisch aber auch nehmen sich unsere Seelen und unsre Vorstellungen von den Seelen gegen die ihrigen aus! Wollten und wagten wir eine Architektur nach unserer Seelen-Art (wir sind zu feige dazu!) – ...
... ist unser Geschwätz von den Griechen! Was verstehen wir denn von ihrer Kunst, deren Seele – die Leidenschaft für die männliche nackte Schönheit ist! Erst von da aus empfanden sie die weibliche Schönheit. So hatten sie also für sie eine völlig andere Perspektive als wir. Und ähnlich stand es mit ihrer Liebe ...
... hierin einer meiner wärmsten Wünsche erfüllt, wenn ich auch hier der Stimme meiner Natur folgen dürfte: und ... ... wird. Als befähigt für eine philosophische Lehrstelle werde ich mich bald genug öffentlich ausweisen ... ... immer Teilnahme gehabt: darüber lesen zu dürfen wird mir eine Freude sein. Von neueren Philosophen ...
... war ein wahrer Haß auf meine Schwester, die mich nun ein Jahr lang mit Schweigen zur unrechten Zeit und mit Reden zur unrechten ... ... : »Z. wirkt ungeheuer stark; es wäre aber verwegen, schon darüber mich äußern zu wollen: er hat ...
... [S. Margherita,] Anfang Dezember 1882 Aber, lieber Herr Doktor, Sie hätten mir gar ... ... einmal wahr ist und so dann – auch meinem Ohre wohlklingt. Ich kann nun einmal ... ... sprechen. Oder vielmehr: so wie wir beide sind, zwei sehr getrennte Wesen, dürfen wir ...
... meine Schwester! Es ist eine wunderschöne Geschichte: ich habe alle Religionen herausgefordert und ein neues » ... ... Ausgange des Winters schlimm daran: ein heftiges Fieber hat mich fast fünf Wochen gequält und ans Bett gefesselt. Wie gut, daß ich ...
... Nietzsche Naumburg, Anfang September 1882 In zwei, drei Tagen, meine liebe Lisbeth, ... ... über Rom und Basel. – Ehre der Post! – Ich habe auch meine für Naumburg festgesetzte Arbeit ... ... Verunglimpfung, die sie trifft, wird mich zuerst treffen. Doch vielleicht ist dies wieder ...
151 Hier sind neue Ideale zu erfinden . – Es sollte nicht erlaubt ... ... ungültig erklären und ihnen die Ehe verweigern: – und zwar, weil man die Ehe unsäglich wichtiger nehmen ... ... wo sie bisher zustande kam, für gewöhnlich gerade nicht zustande käme! Sind nicht die meisten Ehen der Art, daß man keinen dritten ...
... Eitel, begehrlich und wenig weise . – Eure Begierden sind größer als euer Verstand, und eure Eitelkeit ist noch größer als eure Begierden – solchen Menschen, wie ... ... seid, ist von Grund aus recht viel christliche Praxis und dazu ein wenig Schopenhauersche Theorie ...
... der Geschichte gibt. Genauer zugesehen ist er darin bloß der Erbe der christlichen Interpretation: nur daß er auch das vom Christentum Abgelehnte ... ... christlichen, das heißt nihilistischen Sinne gutzuheißen wußte (8211; nämlich als Wege zur »Erlösung«, als Vorformen der »Erlösung«, ...
... verdauen – es ist seine Art Ehrgeiz; aber er würde höherer Ordnung sein, wenn er dies gerade nicht verstünde; homo pamphagus ist nicht die feinste ... ... einer Zukunft, die vielleicht einen gewählteren haben wird, – wir leben zu sehr in der Mitte.
... allerliebsten Freundinnen! Sela. Heil, Heil jenem Walfische, wenn er also es seinem ... ... lüstern nach einem runden Mädchen-Maule, mehr aber noch nach mädchenhaften eiskalten schneeweißen schneidigen Beißzähnen: nach ... ... Tod blickt glühend braun und kaut –, sein Leben ist sein Kaun... Vergiß nicht, Mensch, den ...
... intellektuelle Gewissen in Schlaf gesungen wird: und so bringt dieser sein Kind zur christlichen Taufe herzu ... ... Atheist, und jener tut Kriegsdienste wie alle Welt, so sehr er auch den Völkerhaß verdammt, und ein ... ... »Es ist nicht wesentlich , wenn unsereiner auch tut, was alle immerdar tun und getan ...
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»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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