... Hier ist die Aussicht frei. – Es kann Höhe der Seele sein, wenn ein Philosoph schweigt; es kann Liebe sein, wenn er sich widerspricht; es ist eine Höflichkeit des Erkennenden möglich, ... ... zu fürchten ebenfalls Größe der Seele sein kann. Ein Weib, das liebt, opfert seine Ehre ...
... machen. – »Was ist das Mittel dazu?« – Er muß lernen, sich langweilen. – »Wie erreicht man ... ... den Staats-Beamten?« – Die Kants: der Staats-Beamte als Ding an sich zum Richter gesetzt über den Staats-Beamten als Erscheinung. –
... mit der sich diese Revolution abspielte, ihre »Immoralität«, geht mich wenig an: was ich hasse, ... ... überredet. Die Lehre von der Gleichheit!... Aber es gibt gar kein giftigeres Gift: denn sie scheint von der Gerechtigkeit selbst ...
... ihn los; oder, was noch gewöhnlicher, man legt sich noch einen zweiten Glauben zu – ... ... bleibt man in jedem Falle. Ohne Zweifel ist heute eine sehr viel größere Anzahl von Überzeugungen ... ... verträglich beisammen – sie hüten sich, wie alle Welt heute, sich zu kompromittieren. Womit kompromittiert ...
... eine Folge des Überschusses von Leben sein. Dann nämlich darf auch viel gewagt, viel herausgefordert, viel auch vergeudet werden. ... ... zum Ideal... Unsre Sozialisten sind décadents , aber auch Herr Herbert Spencer ist ein ...
... Wir Physiologen wenigstens wissen das. Aber alle Priester und Moralisten haben daran geglaubt – sie wollten die ... ... . Selbst die Politiker haben es darin den Tugendpredigern nachgemacht: es gibt auch heute noch Parteien, die als Ziel den Krebsgang aller Dinge träumen. Aber es steht niemandem frei, Krebs zu sein. Es hilft nichts: ...
... solchen Zeiten, wie heute, seinen Instinkten überlassen sein, ist ein Verhängnis mehr. Diese Instinkte widersprechen, stören ... ... am hitzigsten gemacht, für die kein Zügel zu streng wäre – dies gilt in politicis , dies gilt in der Kunst. Aber das ist ein Symptom der décadence ...
... Verfolgung, Verhängnis von seinen Instinkten her erntet, verkehrt sich auch sein Gefühl gegen diese Instinkte – er ... ... , notwendig zum Verbrecher entartet. Oder beinahe notwendig: denn es gibt Fälle, wo ein solcher Mensch ... ... als an solchen, auf deren Dasein das Tageslicht ruht. Aber fast alle Existenzformen, die wir heute auszeichnen, haben ...
... warm: gar nicht nordisch! Da trank denn Euer Tier drei ganz große Gläser eines süßen Landweins und ... ... Rosengeruch des Unwiederbringlichen. Meine Augen werden über kurz oder lang es nur noch in Wäldern aushalten; aber ...
322 Tod . – Durch die sichere Aussicht auf den Tod könnte jedem Leben ein köstlicher, wohlriechender Tropfen von Leichtsinn beigemischt sein – und nun habt ihr wunderlichen Apotheker-Seelen aus ihm einen übelschmeckenden Gift-Tropfen gemacht, durch den das ganze Leben widerlich wird!
323 Reue . – Niemals der Reue Raum geben, sondern sich sofort sagen: dies hieße ja der ersten Dummheit eine zweite zugesellen. – Hat man ... ... ab, in die gleiche Torheit zu verfallen. Jeder gestrafte Übeltäter darf sich als Wohltäter der Menschheit fühlen. ...
340 Gold . – Alles, was Gold ist, glänzt nicht. Die sanfte Strahlung ist dem edelsten Metalle zu eigen.
... , daß man Großes tut (oder etwas in großer Weise nicht tut), ohne sich im Wettkampf mit anderen vor anderen zu fühlen. Der Heros trägt die Einöde und den heiligen unbetretbaren Grenzbezirk immer mit sich, wohin er auch gehe.
... Sophokleismus . – Wer hat mehr Wasser in den Wein gegossen als die Griechen! Nüchternheit und Grazie ... ... das war das Adels-Vorrecht des Atheners zur Zeit des Sophokles und nach ihm. Mache es nach, wer da kann! Im Leben und ...
... Die guten Drei. – Größe, Ruhe, Sonnenlicht – diese drei umfassen alles, was ein Denker wünscht und auch von sich fordert: seine Hoffnungen und ... ... beruhigende , drittens aufhellende – viertens aber Gedanken, welche an allen drei Eigenschaften Anteil haben, in ...
... Menschen, welche ein Problem, anstatt es zu lösen, für alle, welche sich mit ihm abgeben wollen, verfitzen und schwerer lösbar machen. Wer es nicht versteht, den Nagel auf den Kopf zu treffen, soll ja gebeten sein, ihn gar nicht zu treffen.
... – Wie die Wolken uns verraten, wohin hoch über uns die Winde laufen, so sind die leichtesten und freiesten Geister in ihren Richtungen vorausverkündend für das Wetter, das kommen wird. Der Wind im Tale und die Meinungen des Marktes von heute bedeuten ...
... Viel Geist haben. – Viel Geist haben erhält jung: aber man muß es ertragen, damit gerade ... ... Schlimm-gelebt-habens, des Leidens, Irrens, Bereuens. Also: man gilt ihnen für älter sowohl als für schlechter , als man ist, wenn man viel Geist hat und zeigt.
334 Seine Taxe haben . – Wenn man gerade so viel gelten will, als man ist , muß man etwas sein, das seine Taxe hat. Aber nur das Gewöhnliche hat seine Taxe. Somit ist jenes Verlangen entweder ...
324 Zum Denker werden. – Wie kann jemand zum Denker werden, wenn er nicht mindestens den dritten Teil des Tages ohne Leidenschaften, Menschen und Bücher verbringt?
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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