Das Wunderzeichen , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... 1. Eine jede außerordentliche Erscheinung, so fern sie als ein Zeichen einer künftigen Begebenheit angesehen wird. In diesem Verstande nannte man in den Zeiten der Unwissenheit alle ungewöhnliche Erscheinungen in und außer ...
... Der Eīterfrāß , des -es, plur. inus. das um sich Fressen des Eiters, und die Stelle des Leibes, die von solchem bösartigen Eiter angefressen worden. Meine Haut, dieser Eiterfraß, wird eine andere seyn, Hiob 19, 26, nach der Michaelischen ...
Die Salpeterlauge , plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, in den Salpetersiedereyen, das mit aufgelösetem Salpeter geschwängerte Wasser, welches hernach eingekocht wird, damit der Salpeter darin anschieße.
Der Bohnensonntag , des -es, plur. die -e, zu Solothurn in der Schweiz, der Sonntag Quasimodogeniti, weil alsdann in der Kirche der heil. Ursula allen Anwesenden Bohnen ausgetheilet werden.
Das Stollenwasser , des -s, plur. doch nur von mehrern Quantitäten, ut nom. sing. eben daselbst, das aus einem Stollen abfließende, durch denselben abgeführte Wasser.
Der Gaukelspiegel , des -s, plur. ut nom. sing. ein Spiegel, worin man vermittelst gewisser Blendwerke abwesende oder unbekannte Dinge zu zeigen vorgibt; der Zauberspiegel.
Der Drēystáchel , des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug mit drey Stacheln, den Aal damit anzuspießen; ein Tristachel. S. Aalgabel und Dreyzack.
Die Wißmuthgraupe , plur. die -n, im Hüttenwerke, Stücke Wißmutherz, von welchen der Wißmuth abgeseigert worden, und nur noch der Kobald übrig ist.
Der Klafterschlag , des -es, plur. die -schläge, im Forstwesen, ein Schlag, d.i. abgemessener Platz im Walde, wo Klafterholz geschlagen werden soll.
Die Abendmahlzeit , plur. die -en, die Mahlzeit, die man Abends hält, das Abendessen, in anständigen Ausdrücken von vornehmen Personen.
... einer Handlung verbundenen Beschwerden, die Fertigkeit Beschwerden zu scheuen. Die Gemächlichkeit lieben. Dieser Gemächlichkeit, die den großen Tugenden so hinderlich ist, diesem Hange zur Bequemlichkeit muß der Lehrer durch Arbeitsamkeit ... ... . Ein Haus, welches viele Gemächlichkeiten hat. Ich will dieser Gemächlichkeit gern entbehren.
Der Sprúchsprếcher , des -s, plur. ut nom. sing ... ... Reimschmid, der aber doch von der Obrigkeit bestätiget wird, und bey feyerlichen Gelegenheiten die Anwesenden mit Reimen aus dem Stegereife belustiget; von dem veralteten Spruch, ein Gedicht. ...
Der Wêchselhändler , des -s, plur. ut nom. sing. ein Kaufmann, dessen vornehmstes Geschäft in Wechselbriefen bestehet, der doch unter dem Nahmen eines Banquiers am bekanntesten ist. Ein angesehener Wechselhändler wird auch wohl ein Wechselherr genannt. S. auch Wechsler.
Die Salz-Krystalle , plur. die -n, eine von denjenigen Krystallen, worin das Salz nach genugsamer Verdickung der Sohle anzuschießen, oder, wie man in den Salzkothen sagt, sich zu körnen pflegt.
... Der Siegelbewahrer , des -s, plur. ut nom. sing. der Vorgesetzte einer Kanzelley oder einer Gesellschaft, welcher das Siegel derselben in seiner Verwahrung hat, und bey angesehnen Collegiis und großen Gesellschaften gemeiniglich der Kanzler, bey kleinern und unerheblichern aber oft der Secretär genannt ...
Der Stundenstaffel , plur. die -n, an den Schlaguhren, eine in zwölf Theile oder Staffeln nach Schneckenzügen ausgeschnittene Scheibe, durch welche die zwölf Uhrschläge abgemessen werden.
Der Gassenhauptmann , des -es, plur. die Gassenhauptleute, in den Städten, ein verpflichteter Bürger, der die Aufsicht über die Polizey in dem ihm angewiesenen Viertel hat; an einigen Orten ein Gassenmeister. Vielleicht, weil sie ehedem vornehmlich ...
Der Zimmer-Polierer , des -s, plur. ut nom. sing. ein Zimmergesell, welcher in Abwesenheit des Meisters über die übrigen die Aufsicht hat.
Die Silberkrystalle , plur. die -n, Krystallen, welche man erhält, wenn man Silber in Säuren auflöset, und diese Auflösung hernach gehörig anschießen lässet.
Die Gesêtzlosigkeit , plur. car. der Zustand, da man gesetzlos ist, die Abwesenheit einer verpflichtenden Vorschrift.
Buchempfehlung
Die beiden betuchten Wiener Studenten Theodor und Fritz hegen klare Absichten, als sie mit Mizi und Christine einen Abend bei Kerzenlicht und Klaviermusik inszenieren. »Der Augenblich ist die einzige Ewigkeit, die wir verstehen können, die einzige, die uns gehört.« Das 1895 uraufgeführte Schauspiel ist Schnitzlers erster und größter Bühnenerfolg.
50 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro