Der Augen-Achāt , des -es, plur. die -e, ein Achat, welcher dunkele Flecken und um denselben einen weißlichen Rand hat, der ihnen einige Ähnlichkeit mit den Augen gibt, daher er auch Augenstein, Katzenauge, Oculus Beli, und Sonnenauge genannt ...
Der Anstandsbrief , des -es, plur. die -e, in den Rechten, eine Urkunde, worin der Landesherr einem Schuldner Anstand ertheilet, d.i. ihn auf eine gewisse Zeit wider seine Gläubiger in Schutz nimmt; ein Schutzbrief, eiserner Brief, Litterae judiciales, ...
Der Arsenik-König , des -es, plur. die -e, der König des Arsenikes, welchen man aus dem Giftmehle und einem brennbaren Wesen darstellen kann. S. König.
Das Ápfel-Regāl , des -es, plur. die -e, in dem Orgelbaue, eine Art des Pfeifenspieles, welches acht Fuß Ton hat, und dessen Pfeifen wie Äpfel auf ihren Stielen stehen, daher es auch das Knopf-Regal genannt wird.
† Das Ārschsīel , des -es, plur. die -e, in den Bergwerken, ein lederner Riemen, welchen die Grubenjungen über den Hinterleib tragen, den Karren daran zu ziehen.
Das Alaunbêrgwêrk , des -es, plur. die -e, ein Ort, wo gediegener Alaun, oder doch Alaunerz auf bergmännische Art gewonnen wird.
* Das Aftergeschirr , des -es, plur. die -e, an einigen Orten, z.B. im Vogtlande, das Hintergeschirr der Pferde.
Das Arsenik-Ērz , des -es, plur. die -e, eine jede Erz- oder Steinart, welche Arsenik enthält.
Der Abschiedsbrief , des -es, plur. die -e. 1) Ein Brief, worin man von jemanden Abschied nimmt. 2) In den Rechten an einigen Orten ein Schreiben oder Bericht, welchen der Unterrichteter nach geschehener Appellation an den Oberrichter ertheilet, Apostoli, Litterae ...
Der Attamếnt-Stein , des -es, plur. die -e, eine jede Stein- oder Erzart, welche Attament, d.i. Vitriol in sich enthält. An einigen Orten gibt man besonders dem Zink-Vitriole, welchen andere auch Galitzenstein nennen, diesen Nahmen.
Der Ausschnittling , des -es, plur. die -e, zuweilen, obgleich selten, ein aus dem Leibe seiner Mutter geschnittenes Kind, welches in Oberdeutschland auch ein Ausschindling heißt.
Der Amazonen-Stein , des -es, plur. die -e, eine Art grüner Edelsteine, welche am Amazonen-Flusse gefunden wird. S. davon das Hamburg. Magaz.B. 6, S. 224.
Der Alabasterstein , des -es, plur. die -e, bey einigen so viel als Alabaster.
Das Andrēas-Kreuz , des -es, plur. die -e, ein Kreuz, welches einem Latein. X gleichet, und den Nahmen von dem heiligen Andreas hat, der an einem solchen Kreuze soll seyn hingerichtet worden. Es wird sonst auch das Schächerkreuz, ingleichen ...
Das Admirals-Schiff , des -es, plur. die -e, das vornehmste Schiff einer Flotte, auf welches sich der Admiral befindet.
Der Arsenik-Rubīn , des -es, plur. die -e, ein gelber durch die Sublimation mit Schwefel bereiteter Arsenik, der durchsichtig und pomeranzenfarbig ist, und auch Schwefelrubin genannt wird.
Der Ártīkels-Brief , des -es, plur. die -e, eine in Artikel abgetheilte Urkunde. Ehedem war die kaiserliche Wahl-Capitulation unter diesem Nahmen bekannt. Ingleichen pflegen die Handwerker ihre geschriebenen Gesetze mit diesem Nahmen zu belegen, die sie sonst auch Gildebriefe, Innungs ...
Das Anwachsungsrecht , des -es, plur. die -e, in den Rechten, 1) das Recht des Eigenthumes über ein von dem Wasser angesetztes Land; das Anwachsrecht, Anflößungsrecht, Anwurfsrecht, die Anschütt, Jus alluvionis. 2) Das Recht, von Verlassenschaften ...
Das Andrēas-Gebêth , des -es, plur. die -e, ein Gebeth abergläubiger lediger Weibesbilder, worin sie in der Andreas-Nacht diesen Heiligen um einen Mann zu bitten pflegen.
Das Antōnius-Kreuz , des -es, plur. die -e, in der Wapenkunst, ein Kreuz, welches einem Latein. T gleichet, und an welchem der heil. Anton gekreuziget seyn soll.
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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