Die Fabellêhre , plur. die -n, die Lehre oder Wissenschaft der gottesdienstlichen Fabeln der ältern Völker; die Mythologie.
Die Fêlsenader , plur. die -n, bey den ältern Oberdeutschen Ärzten eine Benennung der Adern unter den Armen.
Der Bienenwurm , des -es, plur. die -würmer, S. Bienenfalter.
Die Frömmigkeit , plur. inus. die Eigenschaft, da eine Person ... ... , in welchem nunmehr veralteten Verstande Frumekait, Frumkeit, Frömkeit, Fromigkeit bey den ältern Schriftstellern mehrmahls vorkommen. 2) * Nutzbarkeit; bey dem Willeram Frumicheit, gleichfalls ...
2. Die Scharbe , plur. die -n, 1) Eine ... ... Cormoran, in Norwegen Skarv. Schon Notker nennt den Pelikan Scarba, der noch ältere Rabin Maurus gebraucht Scarba von einem Taucher, und in der Monseeischen Glosse ...
Die Geschwister , sing. inus. Personen, welche einerley Ältern, oder doch Einen Vater oder Eine Mutter haben, ohne Unterschied des Geschlechtes, als ein Collectivum. Sie sind Geschwister. Haben sie noch Geschwister? d.i. noch Brüder oder Schwestern? Zuweilen auch von Individuis ...
Der Wáchmeister , oder nach alter Art Wachtmeister, des -s, plur. ut nom. sing. derjenige, welcher die nächste Aufsicht über die Wachen und Posten hat, wohin der Wachmeister bey den Stadtwächtern oder Stadtsoldaten gehöret. Bey den Feld-Truppen ist das Wort nur ...
Der Blutsfreund , des -es, plur. die -e, Fämininum die Blutsfreundinn, eine Person, welche aus einerley Blute, d.i. von einerley Ältern mit uns abstammet. Er ist mein Blutsfreund. Ein solcher naher Verwandter hieß ehedem ...
Der Schönfärber , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... hohen und hellen Farben zu färben wissen, Waidfärber, Kunstfärber; zum Unterschiede von den ältern Schwarzfärbern, welche nur schwarz, braun und dunkelblau färben, und auch diese Farben ...
Der Nachtfalter , des -s, plur. ut nom. sing. eine Art Falter oder Schmetterlinge, welche sich nur des Nachts sehen lassen, Phalaenae ... ... Nachtvögel, Nachtschmetterlinge; zum Unterschiede von den Dämmerungsvögeln, Sphinges L. und Tagefaltern, Papiliones L. Es gibt ihrer ...
Das Schuldopfer , des -s, plur. ut nom. sing. nur in der Deutschen Bibel von dem Gottesdienste der ältern Juden, ein Opfer, welches für eine begangene Schuld oder Vergehen gebracht werden mußte, so daß es mit Sündopfer gleichbedeutend ist. In engerm Verstande ...
Der Brāchmonath , des -es, plur. die -e, der ... ... Junius heißt. Carl der Große hat ihm diesen Nahmen gegeben, weil man schon vor Alters in demselben das Feld zu brachen pflegte. Bey dem Raban Maurus heißt er ...
Der Deichschlag , des -es, plur. die -schläge, derjenige Theil eines Deiches, welchen eine Gegend, oder auch ein Deichhalter im gehörigen Stande erhalten muß, und der mit eingeschlagenen Pfählen bemerket ist. Im ...
Die Wolkensäule , plur. die -n, eine senkrecht stehende Wolke in Gestalt einer Säule. In der Geschichte der ältern Juden war die Wolkensäule eine dunkele Wolke, welche auf ihrem Wege durch die Arabische Wüste bey Tage vor ihnen her zog; zum Unterschiede von ...
Der Reimrichter , des -s, plur. ut nom. sing. in den ältern Anweisungen zur Reimkunst, derjenige Mitlaut, welcher vor der Reimsylbe hergehet. In fehlen ist f und in stehlen st der Reimrichter. Bey eben denselben heißt der Selbstlaut mit dem folgenden Stücke ...
Der Kirchensitz , des -es, plur. die -e, der ... ... gebraucht es auf eine ungewöhnliche Art für Kanzel: Ein Kirchensitz, der noch nach alter Kraft Die Hörer gähnen lehrt, und oft den Schlaf verschafft.
Der Amtsrichter , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... eine Person, welche die Rechtspflege in einem Amte besorgt, und welche an andern ein Gerichtshalter genannt wird. So sind auf dem Eichsfelde den Amtsvogteyen Amtsvögte vorgesetzet, welche Amtsrichter ...
Der Hêldenbrief , des -es, plur. die -e, in ... ... durchlauchtiger oder erhabener Personen; vermuthlich, so fern man sie vorzüglich den ehemahligen Helden des Alterthumes in den Mund und in die Feder leget.
* Das Vornênnwort , des -es, plur. die -wörter, ein ungewöhnliches, nur von Bödickern und einigen ältern Sprachlehrern gebildetes Wort, das Pronomen zu bezeichnen, wofür Fürwort schicklicher und üblicher ist.
Die Hirtenflöte , plur. die -n, die Flöte eines Hirten, besonders eines Hirten des Alterthumes nach der verschönerten Vorstellung; mit einem niedrigen Ausdrucke die Hirtenpfeife.
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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