Der Abend-Punct , des -es, plur. die -e, in der Astronomie, derjenige Punct, in welchem die Sonne untergehet, wenn sie im Äquator steht, der wahre und eigentliche Abend.
Das Abendgebèth , des -es, plur. die -e. 1. Das Gebeth, in welchem man sich Abends vor Schlafengehen dem Schutze der Vorsehung empfiehlet; im gemeinen Leben der Abendsegen. 2. In einigen Gegenden, z.B. in Schlesien, ist es eine Bethstunde ...
Der Ábsprßling , des -es, plur. die -e, in der höhern Schreibart, eine Person, zuweilen auch eine Sache, welche von einer andern abgesprossen ist, ein Abkömmling.
Der Abendländer , des -s, plur. ut. nom. sing. der Einwohner eines gegen Abend gelegenen Landes.
Die Abendstunde , plur. die -n, eine der Stunden des Abends. Figürlich, der Abend, die abendliche Zeit. Wie glücklich werden wir daselbst die stillen Abendstunden finden, Dusch.
Der Ābendbesūch , des -es, plur. die -e. 1. Der Besuch, welchen man am Abend macht oder bekommt. 2. Die besuchenden Personen.
Der Abschreiber , des -s, plur. ut nom. sing. Fämininum die -inn, von Abschreiben, eine Person welche etwas abschreibt, ein Copist.
Die Abendspeise , plur. die -n, eine Speise so fern sie Abends genossen wird, wie Abendessen 1.
Der Abflichhêrd , S. Abflauen.
† Das Abschleifsel , des -s, plur. inusit. was im Schleifen oder Poliren von einem Körper abgeht, und auch der Schliff genannt wird, Schleifspäne.
† Das Abschnittlein , des -s, plur. ut. nom. sing. das Verkleinerungswort des vorigen, ein kleiner ... ... nennen solche kleine Abgänge, welche im Schneiden von dem Leder, Pergamente, Tuche u.s.f. abgehen, Abschnitzlein, und Abschnitsel.
Der Abrahams-Baum , des -es, plur. die -Bäume, ein Nahme des Keuschbaumes, der in Italien und Frankreich wild, in Deutschland aber in den Gärten wächst. S. Keuschbaum.
Das Abdêckerlêder , des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. dasjenige Leder, welches von dem Abdecker dem gefallenen Viehe abgezogen worden; im Gegensatze dessen, was die Fleischer abziehen.
Die Abgezogenheit , plur. car. S. Abgeschiedenheit.
Der Abschiedsbrief , des -es, plur. die -e. 1) Ein Brief, worin man von jemanden Abschied nimmt. 2) In den Rechten an einigen Orten ein Schreiben oder Bericht, welchen der Unterrichteter nach geschehener Appellation an den Oberrichter ertheilet, Apostoli, Litterae ...
Die Abdankungsrède , plur. die -n, wie das vorige in der letzte Bedeutung. Es muß diese Rede nicht mit der Standrede oder Parentation verwechselt werden.
Die Abfahrtsflagge , plur. die -n, in der Schiffahrt, die Flagge, welche auf das Hintertheil des Schiffes gesteckt wird, ein Zeichen zur Abfahrt damit zu geben.
Die Abdrucksstange , plur. die -n, in dem Schlosse eines Gewehres, eine kleine Stange, welche in die Nuß einspringt, damit das Gewehr nicht losgehe.
Das Abendständchen , des -s, plur. ut. nom. sing. S. Abend-Musik.
Der Abschnittswinkel , des -s, plur. ut nom. sing. in der Geometrie, derjenige Winkel, welchen eine Linie, die den Zirkel berühret, daselbst mit dessen Sehne machet, Angulus Segmenti.
Buchempfehlung
Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
106 Seiten, 6.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro