Überfluß, der

[750] Der Ǘberfluß, des -sses, plur. der doch seltener gebraucht wird, die -flüsse, von dem Zeitworte überfließen, in figürlichem Verstande, ein weit größeres Maß, ein weit größerer Vorrath von einer Sache, als man zu einer Absicht gebraucht. Einen Überfluß[750] an Wein, an Getreide, an Holz u.s.f. haben. Hier gibt es Wein, Getreide, Wildpret u.s.f. im Überflusse. An allem einen Überfluß haben. In engerer Bedeutung ist der Überfluß, ein größerer Vorrath an zeitlichen Gütern, als man zur Notdurft und Bequemlichkeit bedarf. Im Überflusse leben. Die Anschläge eines Endelichen (Hurtigen) bringen Überfluß, Sprichw. 21, 5. Euer Überfluß diene ihrem Mangel, 2 Cor. 8, 14. Zuweilen auch für Pracht, Luxus. Mit Betten Überfluß treiben, Amos 6, 4. Zum Überfluß aber, adverbialiter, bezeichnet etwas, das nicht eigentlich nothwendig ist. Ich ermahne euch aber zum Überfluß, solches zu thun, Ebr. 13, 19. Schon bey dem Kero Vbarfluat, im Nieders. Averflood.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 750-751.
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