Übergang, der

[752] Der Ǘbergang, des -es, plur. die -gänge, von dem Zeitworte übergehen. 1. Die Handlung des Übergehens, ohne Plural. (1) Die Handlung, da man über einen Fluß, über ein Wasser, über eine Brücke gehet. Der Übergang über den Fluß. Dem Feinde den Übergang streitig machen. (2) Die Begebung von einem Gegenstande zum andern. Der Übergang zu einer andern Partey, zu einer andern Kirche oder Religion. Der schnelle Übergang aus der Wärme in die Kälte ist schädlich. Der willkührliche Übergang zu andern Grundsätzen. 2. Dasjenige, vermittelst dessen man von einem Gegenstande zu dem andern übergehet, in den Wissenschaften und schönen Künsten; im Gegensatze des Sprunges. In einer Rede ist der Übergang derjenige Vortrag, vermittelst dessen man von einem Satze zu dem andern übergehet. Die meisten Stellen sind mehr Sprünge als leidenschaftliche Übergänge oder Steigerungen der Einbildungskraft. In der Mahlerey heißen die verschiedenen Tinten der Farben, vermittelst deren man von den Schatten zu den Lichtern übergehet, Übergänge, Französ. Passages. Die Übergänge müssen unmerklich seyn. 3. Eine bald vorübergehende Veränderung. Es ist nur ein Übergang, sagt man von einem Regen, der nicht lange anhält. Besonders eine bald vorüber gehende Empfindung, Entschließung. Bey ihm ist alles nur ein Übergang, Less. Ich weiß nicht, warum es mit meiner Heiterkeit immer nur ein Übergang ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 752.
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