[810] Wärmeleitung, -übergang, -strahlung, die Wärmefortpflanzung durch Leitung, Berührung oder Strahlung.
Ist λ die Wärmeleitungszahl, d.h. die Anzahl Wärmeeinheiten, die stündlich von 1 qm Querschnitt des Stoffes zu einem andern, 1 m entfernten gleichgroßen Querschnitt bei 1° Temperaturdifferenz der Flächen übertreten, ferner F der Querschnitt in Quadratmetern und l die Länge in Metern des Wärmeleiters, so ist bei den Temperaturen t1 bezw. t2 der Endquerschnitte die in z Stunden hindurchtretende Wärmemenge Q = λ (F/l) z (t1 t2).[810]
Ist α die Wärmeübergangszahl, d.h. die Anzahl Wärmeeinheiten, die stündlich bei 1 qm Berührungsfläche der beiden Stoffe und 1° Temperaturdifferenz übertreten, ferner F die Berührungsfläche in Quadratmetern, t bezw. τ die Temperaturen der beiden Stoffe an den Berührungsflächen, so ist die in z Stunden von einem zum andern Stoff übertretende Wärmemenge Q = α F z (t τ).
Ist C die Strahlungszahl, so strahlt ein Körper von der Oberfläche F in Quadratmetern und der gleichmäßigen Temperatur t an gegenüberliegende Flächen von der Temperatur τ in z Stunden nach Stefan-Boltzmann die Wärmemenge
oder angenähert (nach Rosetti)
Die Koeffizienten λ, α, C, C1 s. in [1]; λ hängt von der Natur des leitenden Stoffes, α von der Natur der sich berührenden Stoffe und bei Flüssigkeiten und Gasen vom Bewegungszustand, C bezw. C1 von, der Beschaffenheit der Strahlungsoberfläche ab. Weitere technische Fälle der Wärmeübertragung enthält [1]; vgl. a. Dampfkesselberechnung.
Literatur: [1] »Hütte«, des Ingenieurs Taschenbuch, 1908, Abt I, S. 305 ff.
O. Herre.