Ananas, die

[266] Die Ananas, plur. ut sing. der fremde Nahme einer Süd-Amerikanischen Pflanze, welche vornehmlich ihrer vortrefflichen Frucht wegen berühmt ist; Bromelia, L. Die Frucht hat die Gestalt einer Artischocke, nur daß sie weit größer ist. Sie wird im Deutschen auch Königsapfel, und im Engl. wegen ihrer Gestalt Pineapple genannt, welches letztere ungeschickte Übersetzer durch Fichtenapfel, oder wohl gar durch Tannzapfen geben. Man gebraucht das Wort, wie andere ähnliche, am richtigsten indeclinabel, folglich auch im Plural, die Ananas. Daher Blumauers Plural,


Und mancher Mensch frißt Ananassen,

Der kaum der Disteln würdig ist,


doppelt fehlerhaft ist, indem, wenn es ja decliniret werden sollte, im Plural die Ananasse heißen müßte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 266-267.
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