Apothēke, die

[414] Die Apothēke, plur. die -n, von dem Griech. αποθƞκƞ und dem Latein. Apotheca. 1) Eine Anstalt, wo einfache und gemischte Arzeneyen verfertiget, verwahret und ausgegeben werden. 2) Eine Sammlung verschiedener Arzeneyen, welche zu einem gewissen Gebrauche bestimmt sind. Daher die Haus-Apotheke, ein Vorrath von solchen Arzeneyen, deren man zum häuslichen Gebrauche für sich benöthiget ist; die Reise-Apotheke, welche man bequem auf der Reise bey sich führen kann u.s.f.

Anm. Ehe der Lateinische Nahme eingeführet wurde, der vor diesem von weiterm Umfange war, und einen jeden Vorrath, besonders von Getreide und Eßwaren und dessen Behältniß bedeutete, hatte man Deutsche Benennungen, eine Apotheke im ersten Verstande zu bezeichnen. Eine der bekanntesten war Krauthaus, welche noch in einem 1477 gedruckten Vocabelbuche vorkommt. Staczen kommt in eben dieser Bedeutung bey dem Hornegk vor, und in einem 1482 gedruckten Vocabelbuche heißt Stazawner, Spezger, und Wurzler ein Apotheker.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 414-415.
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