Bürste, die

[1271] Die Bürste, plur. die -n, Diminutivum das Bürstchen, Oberdeutsch Bürstlein, ein aus Borsten verfertigtes Werkzeug, vornehmlich den Unrath von andern Körpern damit abzukehren oder abzureiben. Auch die aus gefärbten Borsten verfertigten Büschel, welche einen Kopfschmuck der Kutschpferde abgeben, werden Bürsten genannt. In weiterer Bedeutung führen diesen Nahmen auch ähnliche Werkzeuge von Draht, Ziegenhaaren u.s.f. zum Abkehren. Daher die Drahtbürste, die Sammtbürste u.s.f.

Anm. Bürste, Nieders. Borst, Burst, Bust, in Boxhorns Glossen Purst, im Dän. Borste, im Holländ. Borstel, im Angels. mit einer gewöhnlichen Versetzung des r Bristl, im Engl. Bristle, Brush, im Franz. Brosse, gehöret zu Borste, ja es ist mit demselben vielmehr nur ein und eben dasselbe Wort. Das st in diesem Worte wird im Hoch- und Oberdeutschen gern wie ein scht ausgesprochen, wie gemeiniglich auch in Durst, Fürst, Wurst, Borste u.s.f. geschiehet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1271.
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