Beiern

[819] * Beiern, verb. reg. act. welches nur in einigen Gegenden, z.B. in Niedersachsen, Lausitz, der Mark und Preußen üblich ist, wo es eine Art des Läutens bedeutet, da die Glocken unbeweglich bleiben, und nur die Klöppel nach gewissen Melodien an den Rand derselben angeschlagen werden. Daher heißt in der Lausitz eine Beierleiche, eine Leiche, bey deren Beerdigung nur auf diese Art geläutet wird.

Anm. Beiern, im Holländ. beyaerden, im Dän. kime, Schwed. kimma, Engl. to chime, kann entweder von dem alten bären, schlagen, herkommen, S. Bären, oder auch von dem eben so alten Zeitworte bären, im Angels. berian, im Altfries. baria, tönen, schreyen. S. Bär und Barde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 819.
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