Benne, die

[852] * Die Bênne, plur. die -n, ein nur in einigen Deutschen Gegenden, besonders auf dem Lande übliches Wort, einen geflochdenen Korb, und verschiedene Arten desselben zu bezeichnen. In Elsaß und Schwaben heißt derjenige Korb Benne, welcher auf einen Wagen, besonders auf einen zweyräderigen Karren gesetzet wird, gewisse Sachen desto bequemer fortzubringen, daher auch wohl ein solcher Karren selbst eine Benne genannt wird. An andern Orten führet diesen Nahmen eine bewegliche Viehkrippe, da man zwey Leitern auf ein Paar Wagenräder zu befestigen pflegt; an noch andern aber wird dieser Nahme verschiedenen Arten, besonders flacher Körbe gegeben. S. Behner.

Anm. Es ist dieses ein altes Wort, denn schon Festus sagt, daß Benna bey den Galliern eine Art eines Wagens gewesen. Vermuthlich ist mit diesem Worte auf das Flechtwerk, und die Materie, woraus die Bennen geflochten worden, gesehen, und da würde es zu Band und Binden gehören. Das Niedersächsische Behnd, Bend, bedeutet noch jetzt eine Art kleiner Binsen, welche die Landleute zu allerley Bedürfnissen gebrauchen. Banne oder Behne, Banneau und Benneau, ist im Französischen ein länglich rundes Gefäß, welches den Saumthieren an beyden Seiten befestiget wird, etwas darin fortzuschaffen. Im Holländischen ist Benne ein länglich runder Wäschkorb. Im Angelsächsischen war Binne schon eine Krippe, und im Englischen wird Bin von einem Brotkorbe gebraucht. S. Wanne und Banse, ingleichen du Fresne Glossar. v. Benna, Binna, und Carpentiers Gloss. v. Banna.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 852.
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