Bergmann, der

[873] Der Bêrgmann, des -es, plur. die Bergleute. 1) In der weitesten Bedeutung, der Einwohner eines bergigen Landes, in welcher Bedeutung der Plural Bergleute zuweilen vorkommt, im Gegensatze der Thalleute, oder Bewohner der Thäler. 2) In engerer und der gewöhnlichsten Bedeutung, ein jeder der bey dem Bergbaue gebraucht wird, und bergmännisch gekleidet gehet, die Hüttenarbeiter mit eingeschlossen. 3) In noch engerer Bedeutung, verstehet man unter diesem Ausdrucke zuweilen nur die Grubenarbeiter, mit Ausschließung der Hüttenleute. 4) In noch engerm Umfange der Bedeutung, diejenigen Grubenarbeiter, welche noch nicht für Häuer gelten, und daher diesen nacharbeiten müssen. 5) In der engsten Bedeutung, der in den zum Bergbaue, und besonders zum Grubenbaue gehörigen Wissenschaften erfahren ist, er mag nur bey dem Bergbaue gebraucht werden oder nicht. Ein Bergmann vom Leder, der das Mechanische der Grubenarbeiten verstehet, und auch wohl selbst ausübet. Ein Bergmann von der Feder, der bey einem Bergwerke nur mit der Feder arbeitet; ingleichen der hinlängliche theoretische Kenntnisse von den Bergwerkswissenschaften hat. Ein Bergmann vom Feuer, welcher das Schmelz- und Hüttenwesen verstehet, und dabey angestellet ist; drey nur in den Bergwerken übliche Ausdrücke.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 873.
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